Im Geist des Ochsenfrosches
Mit Two Point Hospital veröffentlichten die Briten der Two Point Studios 2018 eine gelungene geistige Neuauflage des Krankenhaus-Aufbauklassikers Theme Hospital. Mit Humor, bescheuerten Krankheiten und dem Ziel des perfekten Hospitals konnten die Entwickler, darunter auch Bullfrog-Veteranen, einen Achtungserfolg landen, der den Geist des Originals von 1997 charmant einfing.
Two Point Campus tritt jetzt aus dem Schatten des Vorbildes heraus. Nach ähnlichem Aufbau-Schema sollen jetzt keine Krankenhäuser, sondern altehrwürdige Lehranstalten geschaffen werden, die ihren Studierenden in Fächern wie Robotik oder Narrenwirtschaft eine gute Ausbildung mit auf den Lebensweg geben sollen. Und natürlich ist wieder eine ganze Menge Humor dabei, wenn Clowns die Ökonomie der Unterhaltung unterrichten. Das heißt: Im Geiste bleibt man den Aufbauspielen von Bullfrog auch dieses Mal verbunden – aber so richtig will der Funke bei mir nicht überspringen. Aber von vorne.
Eine Uni kommt selten allein
Bei Two Point Campus muss ich in zwölf Leveln eine Uni von Grund auf neu errichten. Zwar stehen mir mal mehr, mal weniger Gebäude zu Verfügung, aber aller Uni-Anfang ist leer. Jede der Umgebungen bietet dabei eigene Herausforderungen wie Witterung oder Grundstücksgröße und die Uni-Ausrichtung reicht von ländlicher Kleinstadt-Uni bis zum Ivy League College der Elite – und bringt entsprechende Ansprüche mit sich, die erfüllt werden wollen. Jedes Level kann mit bis zu drei Sternen abgeschlossen werden, die in Summe weitere Unis freischalten. Ich kann in der Kampagne jederzeit in bereits abgeschlossene Universitäten zurückkehren, um mit neuen Freischaltungen die alten Mauern frisch auszustatten.
In den zunächst leeren Gängen errichte ich aus der Draufsicht Hörsäle, Unterrichtsräume, Bibliotheken und Labore. Doch da meine Studierenden eben auch auf dem Uni-Gelände wohnen, kommen schnell Schlafsäle, Toiletten, Duschen und Räume, in den Studenten ihre Freizeit verbringen können, hinzu. Uni ist eben nicht nur Lernen sondern vor allem auch Party und gemeinsames Erwachsenwerden. Nach und nach schalte ich in der Kampagne weitere Räume frei, darunter Pausenräume für meine Angestellten, Forschungslabore, Weiterbildungszentren und das Studierendenzentrum, in dem größere Partys und sogar Konzerte stattfinden können. Letztere können um die Vorlesungen und Lehrveranstaltungen herumgeplant werden – sodass die Studierenden nicht zu sehr von ihrem eigentlichen Lebensinhalt abgelenkt werden. Dem LERNEN.
Schaffe, schaffe, Räumchen baue
Die Raumgestaltung ist dabei äußerst komfortabel. Ich ziehe die vorgesehenen Räumlichkeiten einfach in die leeren Bereiche meiner Uni-Gebäude und platziere mit wenigen Klicks Türen, notwendige Einrichtungsgegenstände und Verschönerungen. Dabei praktisch: Ich kann ganze Zimmer und Säle als Plan abspeichern und bereits platzierte Räume einfach kopieren. Dazu kann ich die Gebäude jederzeit und unkompliziert umgestalten: Die Labore, Hörsäle und Co. können per Mausklick aufgenommen und an anderer Stelle wieder eingebaut werden. Das ist klasse und mindert die wiederkehrende Aufbau-Routine etwas – allerdings nicht stark genug. Dazu aber später mehr.
Um den reibungslosen Ablauf des Uni-Jahres zu gewährleisten, muss ich zunächst Assistenten, Hausmeister und Lehrkräfte verpflichten, die den Laden am Laufen und meine Studenten inhaltlich auf Trab halten. Immerhin bekommen diese jungen Leute nicht von selbst ein F für ihre hingeschluderten Hausaufgaben. Das Personal sorgt auch dafür, dass Lebensmittelstände funktionieren, Bücher in der Bibliothek ausgegeben werden und beschädigte Lerninstrumente oder Toiletten funktionieren.
Ich habe es fast 10 Stunden gespielt und finde es deutlich stärker als die Besprechung hier. Etwas einfacher als Two Point Hospital, aber deswegen nicht schlechter.
Hier wird man zumindest nicht von Horden an Patienten überrant
Ich bin bisher zufrieden. Habe genau das bekommen was ich wollte und die versch. Szenarien bieten genug Abwechslung. Das man immer wieder das Grundgerüst "neu" bauen muss, find ich nicht so schlimm, da je nach Aufgabe der Fokus erstmal woanders liegt. Ausserdem kann man Räume etc. speichern und so viel Zeit sparen, wenn man keine Lust hat , inviduell die Map zu gestalten. Wer also mit Two Point wenig anfangen konnte, wird auch hier womöglich nicht überzeugt werden, aber wenn ich mir die Steam Bewertungen etc. anschaue, scheinen sie ja viel richtig gemacht zu haben.
Ich fand den ersten Teil zu wirr. Immer war irgendwas was ich falsch gemacht habe oder nicht beachtet habe. Das Game war mir zu stressig.
Prima, du hast [Levelziel] erreicht, nun mach das gleiche noch ne weitere Stunde für die Goldsternwertung.
Prima, du hast ein neues Level erreicht, nun baue wieder erneut ein Krankenhaus von Null auf, so wie du es die letzten zehn Level bereits gemacht hast.
Oder auch: Prima, du hast [Levelziel / Goldbewertung] nicht erreicht. Leider kannste da auch nichts mehr ändern, fang das Land lieber nochmal von vorne an.
Die neuen Räume die hinzu kamen, hielten auch nicht lange an der Stange. Ob ein Patient nun in die Apotheke oder in die Entleuchtungsklinik geht, ändert ja am grundsätzlichen Gameplay nichts.
Dass dann viele Räume die man bekam ziemlich nutzlos waren (hat echt jemand Platz geopfert, um ne Cafeteria zu bauen?) oder andere Räume komplett überflüssig machten, half halt auch nicht.