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ÜberSoldier (Shooter) – ÜberSoldier

Gewisse Dinge gehören einfach in den Trash-Sektor, ganz von allein. »Der Angriff der 15-Meter-Frau« wäre so ein Beispiel, bei dem jeder automatisch an wackelige Papp-Kulissen und kreischende Gummimonster denkt. Wenn man ein Spiel jetzt »Mega Hyper Warrior« nennen würde, wäre der Gedankengang in einem anderen Zusammenhang ein ganz ähnlicher. Und »ÜberSoldier« ist auch nicht viel besser.

© Burut Creative Team / CDV

Killer-Nazi-Mörder-Mutanten aus der Hölle!

Wenn schon der Titel des Spiels böser Trash ist, dann sollte auch besser die Story Schritt halten können. Entwickler Burut hat willentlich oder unfreiwillig, nichts Genaues weiß man nicht, den Bogen locker gekriegt: Irrer Nazi-Wissenschaftler (Treffer!) experimentiert mit den leblosen Körpern gefallener Soldaten herum, die er als willenlose Zombies (Treffer!) zurück ins Leben bratzt und wieder in den Kampf schiebt. Karl Stolz (Treffer!) ist ein solch armer Tropf, der sich nicht nur an gar nichts außer seinem Namen erinnert, sondern auch noch der

Gelegentlich werdet ihr von dumpf agierenden KI-Kameraden begleitet.
ersten Person, die er nach seiner Reanimation trifft, aufs Wort gehorchen muss (Treffer!). Ärgerlicherweise ist das in diesem Falle kein bewegungsfauler Wehrmacht-Scherge, sondern eine Partisanen-Kämpferin, die danach mit Karl zusammen Deutschland entnazifiziert. Oh, und die böse Regierungsabteilung heißt übrigens »ÜberMacht« – Treffer, versenkt! Noch Fragen?

Das ganze Brimborium um die Universal Soldier des Zweiten Weltkriegs spielt im Grunde keine Rolle, deswegen wird die Story auch nur selten durch Texttafeln oder kurze Echtzeit-Zwischensequenzen (in der die vielen Schreibfehler, mäßigen Übersetzungen und nicht zuletzt die erschreckend emotionslose deutsche Sprachausgabe besonders spürbar zur Geltung kommen) weitergeführt. Was soll’s auch, wir sind eh nur zum Ballern hier, die zweieinhalb Mini-Puzzles der Sorte »Bediene den Hebel, damit ein Lastentransporter warum auch immer durch eine Wand bricht« sind bestenfalls die Fingerkuppen entlastende Shooterpausen. Davon werdet ihr allerdings nicht viele haben, denn die Angriffswellen der scheinbar massenhaft geklonten Gegner rollen stetig über euch hinweg, während ihr den Rebellen waffentechnisch unter die Arme greift, Scharfschützennester aushebt, Panzer vermint oder wichtige Dokumente findet. Nicht, dass die KI-Kumpel eine große Hilfe wären: Befehle nehmen sie von einem Strubbelzombie wie euch nicht entgegen, angesichts der lemminggleichen Intelligenzleistungen wäre es aber eigentlich besser.
Der cool blubbernde Zeitschild bietet euch kurzzeitig Schutz vor gegnerischen Kugeln.
Immerhin verhalten sich die Gegner identisch doof: Da drehen Soldaten mal ihre Runden um euch, laufen an euch vorbei hin und her oder bleiben, höflich wie sie sind, im Türrahmen stehen bzw. rennen an selbigem auf der Stelle.

Sprungfauler Zombie

Wer schon ins Leben zurückgeholt wird, sollte besser auch eine Superkraft haben! Die von Karl ist der Zeitschild: Mit diesem, sehr kurzlebigen, aber in einem coolen Blau wabernden Energieschild kann er wie einst Neo in der Matrix gegnerische Kugeln in der Luft stoppen – praktisch. Schlitzt ihr mit eurem handlichen Messer in kurzem Abstand drei Gegnern eure Initialen in die Brust, wird der Schild sogar erweitert. Ähnliches passiert mit der Lebensenergieleiste, wenn ihr innerhalb eines Zeitlimits drei Feinden einen Kopfschuss verpasst – dem Jugendschutz kann’s wurst sein, das Spiel hat, der völligen Blutfreiheit zum Trotz, keine Jugendfreigabe. Leider hat das Superkraft-Kontingent nicht für Sprungfedern in den Beinen gereicht, denn Karl hat nicht gerade ÜberSprungskills: Mehr als ein »Die Sohlen verlassen für eine Viertelsekunde den Boden«-Hopser ist nicht drin, was spätestens dann albern wirkt, wenn er nicht imstande ist, auf einen Steg zu hoppeln, der einen halben Meter über der Erde schwebt – nein, da muss es schon einen schrägen Aufgang geben!

Technisch kann ÜberSoldier durchaus mit den anspruchsvolleren PC-Shootern mithalten: Ihr ballert euch, von träge daher dümpelndem Atmosphärensound begleitet, durch teils recht ansehnliche 
Levels und Figuren sehen gar nicht schlecht aus.
Levelbauten, seht schöne Verzerr- und Wabereffekte, dicke Rauchwolken und fauchend herumfliegende Funken bei Querschlägern. Die Personen sind zwar teilweise sehr bizarr gestaltet, verfügen aber über ausgesprochen plastische Klamottenoberflächen und brauchbar animierte Gesichter. Allerdings ist das Ganze enorm düster, außerdem hat die Pracht auf vollster Detailstufe einen ÜberHunger nach Hardware. Selbst auf der mittleren Stufe sind einige Räume schlecht ausbalanciert: schaut ihr in die eine Richtung, läuft alles gut – schaut ihr in die andere, ruckelt alles Herz erweichend. So oder so, egal wie sehr ihr an den Einstellungen herumspielt, richtig flüssig wird das Spiel nie. Es fühlt sich jederzeit an, als würde man durch eine dünne Watteschicht hindurch zocken. Die Physikengine, so gut sie auch gemeint ist, dient eigentlich nur dazu brennende Fässer über Treppen zu rollen bzw. Tische umzuschmeißen – was sich übrigens anfühlt, als würdet ihr Pappkartons durch die Gegend treten. Darüber hinaus sind die Ladezeiten selbst mit einem GB RAM aus der Hölle, der Begriff »Quickload« ist glatter Hohn – und nicht zuletzt ist das Spiel eklig absturzfreudig.

       

  1. Bin heute durch den Laden gegangen und hab den Titel gesehen. Für 5€ musst ich das haben, auch wenn ich übles erwartet hatte.
    Und was soll ich sagen? Selbst 2 Jahre nach Release bin ich fasziniert wie von kaum einem Shooter.
    Trashige Story: Ist mir lieber als Missionen á la CoD (egal welcher Teil)
    Klonkrieger: Na und? Heissen doch sowieso alle Fritz bei so einem Spiel
    Beinah synthetische Stimmen? Prima, hat man wenigstens was zum schmunzeln
    Schwachpunkte:
    -zu wenig Autosave
    -zu präzises Sperrfeuer der Gegner
    Pluspunkte:
    -solide Grafik & Physik
    -zomfg, blood sucking Nazi-Zombies made by Dr.Schäfer from hell, ololol... :o
    Auch heute noch entspannend abwechslungsreich =)
    ----------------
    Now playing: Lake of tears - Down the Nile
    via FoxyTunes

  2. Ich habe mir extra nur ein Account gemacht, dass ich hier mein Kommentar schreiben kann.
    Ich habe mir Über Soldier gekauft und ich spiele das spiel schon jetzt eine Weile und mir gefallt es immer noch total gut! Habe schon lange auf so ein Shooter gewartet.
    Zur Grafik und Physik. Ich finde die sind richtig gut gelungen. Und die Engien hat noch einiges drauf. Es errinnert mich total Stark in einer mischung aus Unreal Engien 3 und Source. Grafik wie Unreal 3 Engien und Physik wie Havok aus Half-Life 2. Alles ist mit Shader und Bumpmapping überzogen und lässt die Materiallen förmlich echt aus dem Monitor springen. Ich musst oft mehrmals hinschauen.
    Die animationen der Soldaten sind auch sehr gelungen. Finde es sehr realistisch. Die zwischen Frequezen des Spiels haben gute Kamerafahrten und einstellungen. Wirkt sehr real. Ausser die Mimick ist wirklich klein ausgefallen.
    Fazit:
    Wer auf Kriegshooter steht, aber bei Ihm Call of Duty nicht angetan hat
    sollte es sich kaufen! Die Atmosphäre, Grafik wie Physik können sehr gut mithalten mit modernen Shooter. Selbst die Story hat noch kleine einfallsreiche wendungen.
    Ps: Ich habe kei Hight-End Computer und spiele mit allen Detail Stufen, 4x Kantenglättung und 4x Anisotropic.
    Das ist meine Wertung und Meinung und das muss nicht für andere Spieler so sein. Nur weil es jemand nicht gefällt, oder gefällt - heisst noch lange nicht, dass das Spiel gut oder schlecht ist. Selbst ausprobieren oder anzocken!

  3. Ich finde das Game spielt sich hervorragend und die düstere Atmosphäre mit der schönen Auswahl origineller Wummen macht einfach Laune. Während selbst Half-Life-2 irgendwie nur höchst technisiert kühle Scenariokost bietet, finde ich das politisch nicht korrekte Übersoldier gerade wegen der größeren Aggressivität spielerisch ansprechender. Der Testbericht hat hinsichtlich der Gegnerintelligenz recht. Kollisionsabfrage ist manchmal mies. Trotzdem bleibt das Spielgefühl großartig und herausfordernd. 8)

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