Fazit
Electronic Arts hat im wahrsten Sinne des Wortes die Schlüssel in der Hand. Man hat so viele Marken, verfügt über so viele Videospielwerte – gerade mit Ultima. Und was macht dieser einflussreiche Publisher daraus? Er öffnet keine Türen zu mehr Faszination, sondern schließt das Wichtigste aus: die virtuelle Tradition, ein auf Spannung und Abenteuer fokussiertes Spieldesign. Was schwadronierte Mythic noch im Vorfeld? Respektvoll gegenüber der Vorlage wollte man sein? Da war von „The Ultimate RPG Series returns“ die Rede. Dieses Ultima Forever: Quest for the Avatar ist spätestens dann ein Schlag ins Gesicht für alle, die mit der Serie von Richard Garriott so etwas wie Rollenspiel verbinden, wenn man aufgefordert wird, sich einen FIFA-Trailer anzuschauen. Ja, dieses Ultima sieht ganz nett aus, ruckelt nur auf älteren iPads und ist nicht ganz so dreist konzipiert wie Dungeon Keeper – was im Klartext heißt, dass man ohne zu löhnen länger 08/15-Kloppmist mit nervigen Verbindungsabbrüchen spielen kann. Aber im Kern leidet es unter derselben Seuche, in der ständige Hinweise auf irgendwelche Apps und selten blöde Kaufanreize das Spielerlebnis ruinieren. Das ist nichts als buntes, von jeglicher Faszination befreites Fantasy-Fastfood. Statt Immersion entsteht hier nur eines: Aversion.
Wertung
Die dämlichen Schlipsträger in der Managementabteilung sollten dazu verdammt werden 10000× "Respekt und Nachhaltigkeit" an eine Schultafel zu kritzeln. Und zwar mit extra nervig quietschender Kreide.
Dungeon Keeper.. Ultima... - Dafür würde ich gutes Geld bezahlen. Aber natürlich nicht in dieser Form.
Pfui!
Edit: Die Wertung passt, musste gut schmunzeln!
[quote="4P|T@xtchef"
Es gibt sehr viele gute Spiele, die das Touchscreen-Format hervorragend ausnutzen. Und zwar ohne ein Bezahlmodell, das direkt in die Spielerfahrung eingreift! Die Leute sind ja bereit, für gute Qualität zu zahlen. Dass ein großer Publisher wie EA so plump vorgeht, ist mir ein Rätsel.[/quote]
Mir nicht. Ich bin mir ziehmlich sicher das Dungeon Keeper und Ultima Forever ordentlich Gewinn abwerfen werden, da die Entwicklungskosten so gering waren. Man darf ja nicht vergessen das EA lange auf Qualität gesetzt hat, aber furchtbare Verluste eingefahren hat (über 2 Millarden zwischen 2008 und 2012). Man hat Glück gehabt, dass man im Gegensatz zu z.B. Acclaim genug Reserven hatte um nicht pleite zu gegen. Ich glaube manche sind sich gar nicht bewusst, wie "kostenlose" Spiele die Gewinnbranchen der Branchenriesen drücken.Da heißt mit den Wölfen heulen, nur lauter. Kurz: Wenn sich genug Leute finden die diese "dahingerotzen" Shops, äh Spiele, profitabel zu machen, dann kann man EA nicht verdenken soetwas zu produzieren. Es liegt an den Konsumenten diesen Schrott zu ignorieren.
Offensichtlich ein sehr lohnendes Geschäft:
http://www.gamona.de/games/supercell,fr ... 09758.html
Die Lizenz befindet sich auf jeden Fall in guten Händen:
http://www.gamestar.de/spiele/lord-of-u ... 32638.html
das schmerzt einfach nur... habe vor einigen Monaten U7 installiert, klar sieht etwas pixelig aus, aber immernoch ein Meisterwerk in Sachen Spielwelt und wie man (ich) in diese reingezogen wird. Was nun EA mit der Serie macht ist traurig, einfach nur wahnsinnig traurig, ich hasse diesen Verein.