Das Universum zittert!
Wer die Konsolenversion von Ultimate Marvel vs. Capcom 3 (UMvC3) bereits verschlungen hat, braucht eigentlich nicht mehr weiter zu lesen. Denn die Vita-Version ist genau das – nur eben für unterwegs. Das reicht euch als Info? Sollte es auch, denn das Spiel ist unverändert gut, die Präsentation nach wie vor exzellent, der Kader mit 48 Kämpfern – 24 auf Capcom-, ebenso viele auf Marvel-Seite – beeindruckend gefüllt, das edle Intro rockt immer noch die Hütte. Das Spielprinzip bleibt ebenfalls unangetastet; nach wie vor balgen sich drei gegen drei Kämpfer – wobei der Kampf nur zu einem geringen Teil am Boden stattfindet, da Luftkombos hier eine sehr gewichtige Rolle spielen.
Und was ist neu? In erster Linie ein paar Erweiterungen dank Vitatechnik – wie die Touch-Steuerung: Könnt ihr euch vorstellen, wie ein Schimpanse ein Beat-em-Up spielen würde? Aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Bildschirm hämmernd und wischend, dazu Eeeeek-Laute machend. Genau so funktioniert der Touch-Modus, wobei die Laute optional sind: Die Figuren bewegt man, indem man auf dem Bildschirm herum tippt, auch die dicksten Kombos werden durch einfache Berührungen der entsprechenden
Leiste bzw. des Gegners ausgelöst. Das ist super, wenn man seinen Einjährigen frühestmöglich zum Klopperking erziehen möchte, für alle anderen ist es ein obskurer, dankbarerweise komplett optionaler Bonus, der sich im Online-Modus auch abschalten lässt.
Comic-Helden unter sich
Offline steht nur Altbewährtes zur Verfügung: Arcade, Training, Missionen mit je zehn teilweise höllisch schwierigen Kombo-Herausforderungen pro Kämpfer – kennt man. Online gibt es normale und Ranglistenspiele, beide laufen erstaunlich flüssig ab; gerade im Vergleich zu Netz-Katastrophen wie Tekken 3D. Die Wiederholungen gemeisterter Partien werden automatisch gespeichert und können hinterher bis ins Detail analysiert werden – sehr gut für fortgeschrittene Spieler, die an ihrem Timing arbeiten wollen.
Technisch hat UMvC3 auf den ersten Blick erstaunlich wenig Konvertierungsfedern lassen müssen: Der Comicstil der Kämpfer ist nach wie vor eine Pracht, die Bewegungen sind zügig und stylisch, die Framerate erlaubt sich keine Hopser. Allerdings sind die Ladezeiten verhältnismäßig lang, auch bieten die Hintergründe deutlich weniger Aktivität. Alle 48 Figuren stehen von Anfang an zur Verfügung, es muss nichts freigespielt werden – allerdings stehen Jill Valentine und Shuma-Gorath auch hier nur als kostenpflichtiger DLC zur Verfügung. Die Steuerung entspricht weitestgehend den Konsolen-Vorbildern, allerdings muss man hier zwangsläufig mit weniger Schultertasten sowie gewöhnungsbedürftigeren Analogsticks leben. Die Kontrolle ist für die Plattform präzise genug, aber einen guten Fightstick kann das Hebelchen natürlich nicht ersetzen.
Hatte gehofft, dass es ein 1:1 Port wird. Scheint aber so als ob die VITA die Konsolenrafikpracht doch nicht hätte stämmen können. Trotzdem ein Must-Have für prügelbegeisterte Vitaspieler ohne HD Konsole.
very nice!