Es kann aber auch sein, dass ein Kontrahent plötzlich die Lust am Kämpfen verliert, einen Telefonanruf entgegen nehmen muss, aus Höflichkeit eine Niederlage vortäuscht oder vergisst wie sein Spezialangriff doch gleich noch mal funktioniert. Die Kämpfe in Undertale stecken jedenfalls wie das ganze Spiel voller Humor, Charme und Überraschungen.
Man trifft sympathisch schräge Charaktere, führt herzerweichend alberne Dialoge und erlebt die skurrilsten Situationen. Man wird gejagt, gefürchtet, bewundert und zu fast jedem Objekt im Spiel kann man eine liebevolle Beschreibung aufrufen.
Da viele Monster ein Faible für Rätsel haben, werden auch die grauen Zellen regelmäßig auf die Probe gestellt. Auch wenn es sich in erster Linie um Schalter- und Schiebrätsel klassischer Prägung handelt, sind diese meist liebevoll in die Umgebung eingebunden. Manche müssen sogar erst als solche entdeckt oder enttarnt werden. Neben Logik und Merkfähigkeit sind oft auch einfach eine gesunde Portion Neugier und Freude am Experimentieren gefragt – unerwartete Wendungen inklusive.
Zweischneidiger Minimalismus
Die Handhabung fällt denkbar einfach: Neben der Bewegung via Analogstick oder Steuerkreuz gibt es eine Aktions-, eine Menü- und eine Abbruchtaste, die man frei umbelegen kann. Zudem können sich PlayStation-Spieler über eine Reihe optionaler Randverzierungen freuen, um die dem 4:3-Format geschuldeten Bildränder aufzuhübschen. Touchscreen-Unterstützung auf der Vita gibt es aber nicht. Als Spielsprache gibt es neben Englisch inzwischen auch Japanisch.
Eine deutsche Ünersetzung sucht man hingegen nach wie vor vergebens. Es existiert spielbedingt auch lediglich ein Spielstand, der sich nur an festen Speicherpunkten überschreiben lässt. Cross-Save wird leider nicht unterstützt, Cross-Buy hingegen schon.
Das Inventar ist ebenfalls strikt begrenzt. Da Händler keine Waren zurückkaufen und man nichts wegwerfen kann, darf man hier und da wenigstens magische Lagerkisten nutzen. Die grafische Inszenierung im pixeligen 8-Bit-Stil wird von einem ungemein stimmungsvollen Soundtrack mit nostalgischen Chiptune-Anleihen begleitet, der auch separat erhältlich ist. Der Umfang des an japanische Rollenspielklassiker angelehnten Unter-Tage-Trips hält sich zwar in Grenzen, kostet auch mal Nerven, aber der Wiederspielwert ist sehr hoch. Es gibt viele Situationen, die man auf unterschiedliche Weisen angehen kann, viele Entscheidungen die schwer fallen, viele Dinge, die man erst auf den zweiten Blick realisiert. Auf PlayStation 4 und Vita gibt es sogar einen zusätzlichen Schauplatz für Hundefreunde zu entdecken…
Jetzt wo die PS4 Version mit Trophies da ist, sollte es ja eigentlich kein Problem sein, auch auf Steam Achievements zu integrieren...
Das sollte doch mal eine PC-Umsetzung sein, die man weitgehend ohne grafischen Qualitätsverlust auf die PS4 zaubern könnte Mich hat Undertail auf alle Fälle bestens unterhalten.
Das Spiel kostet laut Store und auch weiter unten im Test 14,99 €, aber im Test steht "... für knapp zehn Euro anbietet".
Entweder das ist ein Schreibfehler oder meine Preisauffassung liegt falsch. Knapp zehn wären eher 7,99 oder 8,99...
gewaltfrei? wie bitte?