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Untold Legends: The Warrior’s Code (Rollenspiel) – Untold Legends: The Warrior’s Code

Sony hat sogar schon eine Fortsetzung der Fortsetzung angekündigt – exklusiv für PlayStation 3. Aber bevor ihr in der nächsten Generation Monster meuchelt, geht die Geschichte erst einmal auf dem Handheld weiter. Schon in Brotherhood of the Blade steckte viel Potential, das in der schwachen Präsentation versank. Ist The Warrior’s Code endlich ein packendes Abenteuer, das mehr bietet als Levelaufstieg & Co.?

© Sony Online Entertainment / Ubisoft

Kampf nach Belieben

Das Ganze hat nur zwei Haken: Zum einen wird der Einsatz unterschiedlicher Taktiken nie gefordert, zum anderen könnt ihr Fernangriffe getrost vergessen. Die verpuffen harmlos und selbst feindliche Schützen rücken euch so schnell auf die Pelle, dass ihr sie mit einem beherzten Hieb deutlich effektiver aus dem Weg räumt – von Nahkämpfern ganz zu schweigen. Nicht zuletzt könnt ihr sämtliche Attacken auch blocken. Da ihr jedoch selbst in der Verteidigung Schaden erleidet, ist sie der Mühe kaum wert.

Kurze Erinnerung an den gezogenen Hut: So vielfältig die Aktionen eurer Helden auch sind, so einfach lasst ihr sie auf eure Widersacher los. Schläge, Hiebe und Sprüche löst ihr mit den geometrischen Tasten aus, ein Druck auf die linke Schulter- bzw. Umschalttaste weist den Knöpfen alternative Handlungen zu. Der Handheld wird voll ausgereizt, aber nie überfrachtet. Auch das Menü hat Sony entschlackt, obwohl es an Umfang zugelegt hat. Statt wie in Brotherhood of the Blade den Analognippel als hakelige Maussteuerung zu missbrauchen, klickt ihr euch bequem mit den Schultertasten durch Charakterwerte, Ausrüstung oder Teleportationsziele. Dabei dürft ihr beliebig oft und von jedem

Punkt aus in zuvor besucht Gebiete reisen. Die aufwändige Suche 

nach „Transporterplattformen“ fällt damit flach. Auch durch den Rucksack wühle ich mich gerne – Rüstung, Waffen sowie

Der neue Rucksack ist vorbildlich aufgeräumt. Hier der Bildschirm für Zaubersprüche.
weitere Gegenstände wurden auf einzelne Bildschirme verteilt.

Ich wandele, also bin ich?

Zweimal habe ich es jetzt schon erwähnt, aber was hat es mit dem Formwandeln eigentlich auf sich? Das klärt ein Blick auf die Geschichte. In Koryn Thal, der Hauptstadt des Imperiums, hat sich der Bruder des ehemaligen Regenten breit gemacht und unterjocht das Land. Der Imperator weiß jedoch, dass ihn eine einzige Rasse vom Thron stürzen könnte: die Formwechsler. Deshalb lässt er sie so lange verfolgen und ausrotten, bis nur noch wenige übrig sind. Als einer der Gejagten müsst ihr daher zu Beginn durch einen stinkigen Kanal fliehen und trefft schließlich auf einen Mönchsorden, der das Geheimnis zum Sieg kennt. Es entbrennt eine heiße Schlacht um die Hauptstadt eures Reiches…

Statt aus vier Figuren des Vorgängers wählt ihr einen von fünf Akteuren, wobei ihr euch für Wächter, Schleicher, Jünger, Söldner oder Späher entscheidet. Klasse finde ich den Jünger: Der rennt als dicker Glaubensbruder mit einer Schrotflinte durch die Gegend – herrlich! Spielerische Eigenheiten gibt es allerdings kaum: Zwei von vier Charakterwerten sind von Beginn an höher als bei den anderen Akteuren, das könnt ihr aber jederzeit ändern. Zumal ihr ohnehin darauf

achten solltet, die meisten Punkte auf Stärke und Intelligenz zu legen, denn sowohl Nahkampf als auch Zauberei sind eure mit Abstand wirkungsvollsten Fähigkeiten. 

Kritische Treffer sind z.B. auch mit viel „Geschick“ zu selten, als dass sich das langwierige Aufpeppen lohnen würde.

Vergleichbare Spiele:

Irrgärten

Egal welche Spezies ihr bevorzugt, sie alle gehören der Rasse der Formwechsler an. Das heißt für euch: Habt ihr toten Monstern genug Wesensenergie geklaut, dürft ihr euch für kurze Zeit in ein Monster verwandeln, das nicht nur härtere Fäuste schwingt, sondern auch mächtige Magiestöße austeilt. Besonders bei Endgegnern leistet das zweite Ich hilfreiche Dienste. Aber genau da liegt das Problem: Man sammelt zwar schnell Energie auf, ich wusste aber nie, wo mich ein Bosskampf erwartet. Also spare ich mir die die Verwandlung auf und nutze sie nur selten in normalen Scharmützeln.

Schuld an der fehlenden Orientierung ist die Übersichtskarte. Die gibt es nämlich nicht! Der kleine Ausschnitt am Bildrand ist zwar hilfreich, aber die

Abschnitte sind so umfangreich, dass ihr vor allem dann ewig unterwegs seid, wenn ihr nach Schatztruhen abseits des Weges sucht. Das heißt: Falls ihr überhaupt wisst, wo der Weg eigentlich hin führt. 

Gänge, lange Gänge, kurze Gänge… Viele Laufwege und die fehlende Karte erschweren die Orientierung.

Wie oft habe ich einen Plan vom gesamten Level schmerzlich vermisst!

Wollt ihr zu zweit in den Krieg gegen den Imperator ziehen oder seid ihr an kleinen Intermezzi abseits des roten Fadens interessiert? Dann erwarten euch neben dem Koop-Modus jede Menge Varianten, in denen ihr bis zu viert antreten dürft – und zwar über WLAN, Internet oder ein drahtloses Computernetzwerk. Ob mit oder ohne Monster: Ihr versucht, der letzte Überlebende zu sein, die größte Menge Gold einzuheimsen, die meisten Gegner zu erledigen oder einen Schatz länger als eure Mitstreiter zu behalten. Sogar der Klassiker Capture the Flag steht auf dem Programm. So verlockend die Vielfalt aber auch ist, so schnell nerven die Gemetzel, wenn ganzen Schwadronen an Monstern über euch herfallen. Anzahl und Stärke der Ungetüme passen sich nicht euren Fähigkeiten an, so dass selbst fortgeschrittenen Jägern nur die Koop-Variante oder das Abschalten der Gegner bleibt. Schade, nachdem ich die vielen Möglichkeiten entdeckt hatte, wurden bei mir große Hoffnungen auf einen umfangreichen Mehrspieler-Part wach. So nerven die meisten Partien leider schnell.

         

  1. Recht langweiliges und monotones Monstergekloppe, aber es macht trotzdem hin und wieder Spaß während einer (ansonsten noch langweiligeren) Bahnfahrt (oder ähnlichem) ;)
    Dem Rest kann ich teilweise zustimmen ... Story? Äääh was? Warum hab ich grad den Typen da gekillt, und wie hies er noch gleich, ach egal weitermetzeln :D

  2. hallo.
    Schöner test. Ich bin grosser fan dieser spiele und der titel bringt was er soll (freude und mängel). Das mit dem fernangriff stimmt, wenn man solo spielt. Am besten ist das spiel zu 2t. Wenn jemand glück hat es mit nem kumpel zu zocken macht es mehr spass, ist einfacher, und einer macht nahkampf wo der andere geziehlt schiessen kann (boss zb). Die story isr total öde genau wie die dialoge. Es fängt auf deutsch an und dann plötzlich gehts auf englisch weiter (?).
    Dennoch ein gutes spiel für alle liebhaber des genres.
    enjoy gaming :Daumenlinks:

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