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Utawarerumono: Prelude to the Fallen (Taktik & Strategie) – Zurück zu den Wurzeln

Nach dem recht bescheidenen Action-Rollenspiel-Ableger Utawarerumono ZAN, bieten Aquaplus, Sting und NIS America mit Prelude to the Fallen wieder die klassische Mischung aus Taktik-Rollenspiel und Visual Novel wie bei Mask of Deception und Mask of Truth. Mehr dazu im Test.

© Aquaplus / Sting / NIS America / Koch Media / DMM Games / Shiravune

Reise in die Vergangenheit

Prelude to the Fallen ist ein Remake des Auftakts der Utawarerumono-Reihe und spielt zeitlich vor den Ereignissen von Mask of Deception und Mask of Truth, was auch Neueinsteiger schnell ins Spiel finden und bei Interesse alle drei Abenteuer auch am Stück erleben lässt, während Veteranen interessante Einblicke in die Vergangenheit vertrauter Charaktere und Orte, wie z. B. der Gründung Tuskurs, erhalten. Der mit einer nicht entfernbaren Maske versehene Protagonist erwacht einmal mehr schwer verletzt ohne jede Erinnerung – dieses Mal in einem kleinem Dorf, wo er von einer Heilerin und ihren beiden Enkelinnen verarztet wird.

Er erhält den Namen Hakuowlo und revanchiert sich für seine Rettung, indem er die vertrockneten Felder des Dorfs wieder urbar macht und so die Nahrungsversorgung sichert. Allerdings zieht er auch den Unmut der adligen Herrscherfamilie auf sich, was in einen gewaltsamen Konflikt gipfelt, der viel Leid, aber auch die Chance auf ein selbstbestimmtes Dasein mit sich bringt. Doch das ist nur der Auftakt einer Geschichte, die schon bald das ganze Land kräftig durcheinanderwirbeln wird.

Gemach, gemach!

Insgesamt erwarten einen mehr als 30 storybasierte Kampfeinsätze und Dutzende Stunden durchgehend vertonter Dialoge – allerdings ausschließlich auf Japanisch mit englischen Untertiteln. Eine deutsche Lokalisierung hat man sich auch dieses Mal gespart. Da die Gespräche einen Großteil der Spielzeit einnehmen, sollte man also schon Lust auf reichlich englische Lektüre haben, die sich trotz interessantem Storyverlauf aber auch gern mal in schlüpfrigen Andeutungen und erzählerischen Belanglosigkeiten verliert.

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Die altbackene Inszenierung verliert sich oft in schlüpfrigen Szenen und Belanglosigkeiten. © 4P/Screenshot

Der Spielfluss ist dadurch unnötig zäh, der Spielverlauf fast gänzlich linear. Hinzu kommt eine sehr dröge Inszenierung in meist statischen Anime-Bildchen und fast schon museumsreifer Spielgrafik. Doch sobald die einsetzt, weiß man immerhin, dass es nicht mehr weit bis zum nächsten Kampfeinsatz ist, was zumindest bei mir immer wieder Vorfreude ausgelöst hat. Die rundentaktischen Auseinandersetzungen sind nämlich angenehm knackig und abwechslungsreich – inklusive sich ändernder Sieg- und Niederlagebedingungen.

Frust kommt tallerdings nur selten auf, da man jederzeit zwischen zwei Schwierigkeitsgraden wechseln, bis zu 50 Spielzüge zurücknehmen und auch bei Niederlagen verdiente Erfahrungspunkte behalten kann. Zwar gibt es weniger Kampffacetten wie in Mask of Truth, aber dafür deutlich mehr Kämpfe als in Mask of Deception. Zudem kann man den Spielstand jederzeit sichern – selbst mitten im Kampf oder Gespräch. Es gibt sogar eine Cross-Save-Funktion zwischen PS4- und Vita-Fassung. Cross-Buy wird aber leider nicht unterstützt…

Zug um Zug

Im Kampf haben neben elementaren Stärken und Schwächen auch Blick- und Angriffsrichtungen, Wetter sowie Terrainbeschaffenheiten und Figurenauren Einfluss auf das Kampfgeschehen. Zugfolgen, Schadensvorhersagen, Spezialenergiepegel sowie individuelle Angriffs- und Bewegungsreichweiten wollen natürlich ebenfalls berücksichtigt werden, was dank entsprechender Anzeigen aber leicht fällt. Zudem wird das an Genreklassiker wie Tactics Ogre, Final Fantasy Tactics oder Fire Emblem erinnernde Grundgerüst durch eingeflochtene, aber optionale Reaktionstests, mit denen man Spezialenergieboni erzielen kann, aufgepeppt. Hinzu kommen varibale Kombo- sowie fulminante Koop- und Finisher-Attacken.

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Die taktischen Rundenschlachten sind trotz Mageroptik knackig und abwechslungsreich. © 4P/Screenshot

Lediglich die Kollisionsabfrage lässt einen hin und wieder schaudern, wenn Pfeile oder Zauber selbst durch massive Hindernisse wie schwere Holztore oder Barrikaden dringen. Einmal gewonnene Schlachten können beliebig oft wiederholt werden. Darüber hinaus kann man auch eine Reihe auflockernder Trainingskämpfe mit variablen Ausrichtungen bestreiten. Die Charakterentwicklung verläuft weitestgehend automatisch, ist aber trotzdem motivierend und lässt individuelle Werteboni und Ausrüstungen zu.

Auch das sich automatisch füllende und stets verfügbare Glossar mit hilfreichen Tipps und Erklärungen ist wieder an Bord, während man beim Soundtrack zwischen der Originalversion und einer erweiterten Fassung wählen kann. Wer will, kann auch Charaktere aus Mask of Deception und Mask of Truth in Prelude to the Fallen kämpfen lassen – allerdings nur als kostenpflichtige DLCs…

 

  1. ;sabienchen hat geschrieben: 06.07.2020 23:02
    ;sabienchen hat geschrieben: 08.06.2020 09:24 Vita :heart_eyes:
    BTW.. wieso fehlt die Wertung für Vita? :Hüpf:
    Zum Test wurde uns nur ein PS4-Muster zur Verfügung gestellt. Allerdings haben wir Vita und 3DS auch schon länger nicht mehr als aktive Testplattformen im Einsatz...

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