Reflections-Rückschritt?
Nachdem sowohl die Saints-Row- als auch die GTA-Serien von Teil zu Teil mit einer besseren Fahrphysik aufwarten konnten, war ich gespannt, wo sich Watch Dogs positionieren würde. Die Erwartung wurde zusätzlich gesteigert, als bekannt wurde, dass Reflections (Driver-Serie) mit Ubi Montreal an dem Spiel arbeitet. Denn das konnte ja nur bedeuten, dass sich die Briten um die Fahrphysik kümmern, richtig? Angesichts dessen hätte ich aber auch in diesem Bereich mehr erhofft. Kein Fahrverhalten auf Simulationsbasis wie z.B. in Forza Horizon oder Test Drive Unlimited. Aber dennoch ein Modell, das sich deutlich von dem abhebt, was man von Volition oder Rockstar kennt und in etwa gleichwertig zu dem ist, was in Driver San Francisco verwendet wurde. Dem ist leider nicht so: Die unterschiedlichen Fahrzeugtypen weisen zwar verschiedene Charakteristika auf und es gibt sogar eine Cockpitansicht. Doch auch hier schafft man es nicht, sich vom allgemeinen Action-Open-World-Standard zu lösen.
Mit über 50 lizenzierten Songs liegt man auch akustisch am unteren Ende des Spektrums, wenn man die unterschiedlichen Radiosender in Stilwater oder Los Santos als Vergleichswert nimmt. Immerhin: Die sporadischen Nachrichtendurchsagen im Radio nehmen immer wieder Bezug auf Ereignisse, die man in Gang gebracht hat. Und bis man beim Abhören von Telefonaten auf Wiederholungen stößt, muss man sehr viele Mobilgeräte hacken. Zudem ist die deutsche Lokalisierung ordentlich. Zwar hat man sich bei Produktionen von Ubisoft mittlerweile an einen hohen Standard gewöhnt, doch als Selbstverständlichkeit werde ich das nicht abtun. Zwar liegt die ebenfalls enthaltene englische Sprachvariante deutlich vor der übersetzten Variante, bei der einige Nebenfiguren ungewöhnlich schwächeln. Doch insgesamt wird die Atmosphäre von den sporadischen Aussetzern der Sprecher nur unwesentlich gemindert. Zumal der elektronische Soundtrack von Brian Reitzell (u.a. Lost in Translation) es fast immer schafft, die bedrohliche Stimmung aufzubauen, die von Kulisse oder Story zu selten gebildet werden.
T okay?
Ich kann mich noch gut erinnern, mit welcher Euphorie Kollege Paul seinerzeit von der E3-Präsentation und der dort gezeigten visuellen Pracht berichtet hat. Und ungeachtet der Diskussion um Verminderung der Grafikqualität oder um aufskalierte 900p- oder 792p-Auflösung auf den vermeintlichen HD-Konsolen war ich gespannt, wie sich Chicago denn nun präsentiert. Und ich muss sagen, dass ich auf hohem Niveau enttäuscht bin. Gerade auf den Konsolen hatte ich mehr erwartet. Die Kulisse ist sauber, keine Frage. Und sobald der Regen nachts vom nassen Asphalt abprallt und Aidens Mantel vom Wind bewegt wird, während die Scheinwerfer einen blenden, weht nicht nur der Sturm durch die Straßenschluchten, sondern auch ein starker Hauch von Grafik der nächsten Generation – auf dem PC mit Ultra-Einstellungen noch mehr.
Ich bin mittlerweile in einem Alter wo ich nicht mehr soviel rumjustieren will bis es läuft.
Ein Produkt hat gut zu sein oder es kommt in die Mülltonne. Meine freie Zeit ist mir einfach zu schade für sowas.
Leider erfährt man in Tests ja zu solchen Mängeln auch nix mehr, manchen fällt ein viel zu geringer FOV nichtmal auf. Auf dem konsolenlastigen 4 Players eh nicht und selten woanders.
Also ich fands super. Ich hatte deutlich weniger erwartet. An der Grafik gibt es nichts auszusetzen, was einen Spielabbruch rechtfertigen würde. Es gibt heute keine hässlichen Triple-A-Spiele mehr.
Zur restlichen Technik kann ich nichts sagen, habe es auf der PS4 gespielt und da war für mich das gesamte Spiel eine Enttäuschung bis auf die Mission im Hochhaus, die mMn am besten und sinnvollsten inszeniert gewesen ist.
Ich hab mir mal den PC Port für 5€ angetan. Naja was soll man sagen. Alleine der ekelhafte Konsolen FOV macht es im Grunde unspielbar.
Von den ganzen anderen Sachen mal abgesehen. 6 Stunden “gespielt“. Dann runter damit. Technisch einfach Abteilung Mülltonne.
Schade um die 5€, das Setting hätte mich gereizt.