Fazit
Ist Westerado ein Read Dead Redemption mit Retro-Kulisse? Ja und Nein! Das Westernfeeling erzeugen die meist orange und braun gehaltenen 16-Bit-Pixel zusammen mit der stimmungsvollen Musik ebenso gut wie die Multi-Millionen-Dollar-Produktion von Rockstar Games. Allerdings kann es die actionreiche Mörder-Suche in Sachen Umfang nicht mit John Marstens offener Welt aufnehmen. Hier ist alles deutlich kleiner, überschaubarer und beschaulicher. Wo man allerdings punktet und selbst frühe Bioware-Meilensteine hinter sich lässt, ist der Bereich „Entscheidungen und Konsequenzen“. Man hat zahlreiche Möglichkeiten, die interessanten (allerdings nicht vertonten) Gespräche zu beeinflussen. Und wenn man will, kann man ausnahmslos jede Figur der Westerado-Welt nicht nur bedrohen, sondern auch des Mordes an der Familie beschuldigen oder hemmungslos abschießen. Allerdings muss man dann auch mit entsprechenden Folgen leben und kann z.B. keine Kopfgelder mehr einlösen, wenn man den zuständigen Gesetzeshüter über den Haufen knallt. Schade ist allerdings, dass ein erneuter Anlauf des nur wenige Stunden dauernden Wildwest-Abenteuers nur wegen der Konsequenz-Experimente lohnt – die Missionen abseits der Kopfgelder sowie des Hauptverdächtigen werden leider nicht zufällig generiert.Wertung
PC
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Pixelkunst-Western, der eine mörderische Rache geschickt mit Action, Dialogen und Konsequenzen in einer offenen Welt garniert.
Ich stimme v3to zu, dass es eine sehr große Herausforderung ist ein funktionierendes Team aufzustellen, also 8bitLegend hat sich da trotz seiner noblen Ansichten in ein Thema verrannt. Es ist ja nicht so, dass nur Eigenbrötler Indie-Spiele machen, denn ein größeres Team frisst doch auch mehr finanzielle Mittel auf, braucht viel mehr organisatorischen Aufwand. Wenn man dann seine ersten Spiele konzipiert wird man schnell mal scheitern, Metascore technisch gesehen.
Auch erfolgreiche Schwarmfinanzierungen reichen da nicht immer aus, um den ganzen Bedarf zu decken. Es kommt der Punkt an dem man eben Kompromisse eingehen muss um das Ganze endlich fertig zu kriegen. Gerade das Artwork ist ja eine heikle Sache und v3to hat da wie ich finde einen tollen Einblick gegeben.
Schneller ginge es vielleicht mit richtigen Investoren, aber da ist man hierzulande einfach zu skeptisch oder es fehlt schlicht das Geld.
Ich für meinen Teil genieße Pixelgrafik selbst auf Großbildleinwand, wenn sie gekonnt umgesetzt wurde.
Der Anspruch auf eine auf dem aktuellen Stand der Technik bestmögliche audiovisuelle Präsentation hat ja erst dazu geführt, daß mit der Zeit immer mehr und mehr Nischen unbesetzt blieben.
Ich denke es ist die Masse der Indieproduktionen, die Spielentwicklung wieder zur Kunstform erhebt, das breitere Spektrum ermöglicht erst die herausragenderen Werke.
Aus der Not, mit geringsten oder gar keinen finanziellen Mitteln und den dadurch begrenzten technischen und personellen Möglichkeiten, eine Tugend zu machen und mit inhaltlichem und stilistischem Eigensinn und Schlüssigkeit , also mit stärkerem künstlerischen Ausdruck zu punkten - ich finds klasse, daß der Markt das aktuell hergibt und hoffe darauf, daß diese Phase noch ein paar Jahre anhält.
Nichtsdestotrotz würde mir persönlich Westerado mit mausgesteuertem gezielten Schießen wohl wesentlich mehr Laune bereiten, ich werde mit den Kämpfen einfach nicht warm, das ist mir eindeutig zu viel des Guten....
So leicht wird man eine Legende? Cool, dann bin ich ja ein 8bit Gott :wink: