Das Konzept von Windjammers 2 ist einfach: Zwei Spieler stehen sich auf einem Feld gegenüber, dessen Größe an einen Volleyball-Court erinnert und dessen Seiten aus Wänden bestehen, von denen die Wurfscheibe reflektiert wird. Das Ziel: Einen Frisbee in das Tor zu werfen, dass sich hinter einem selbst sowie dem Kontrahenten über die gesamte Spielfeldbreite erstreckt. Die gelben Zonen geben drei Punkte, die roten Fünf. Der Gegner hat natürlich das gleiche Ziel. Denn wer zuerst 15 Punkte gesammelt hat, gewinnt den Satz. Wer bei dem „Best-of-3“ zuerst zwei Gewinnsätze für sich entscheidet, verlässt den Court als Sieger. In den „freien“ Offline-Duellen sowohl gegen die fordernde KI als auch gegen menschliche Gegner lassen sich Match- und Satzlänge variieren, so dass man z.B. auch drei Gewinnsätze mit je zwölf Punkten oder einen auf 21 Punkte ausspielen kann. Natürlich ist das Prinzip alles andere als neu. Nicht nur, weil es den Vorgänger gibt, den Dotemu penibel sowie mit Hilfe französischer Fans des Originals recherchiert hat, das in Japan als Flying Power Disc bekannt ist.
Sondern auch, weil es wie bereits vor gut 30 Jahren an eine gepimpte Variante von Pong oder dem Spielhallen-Klassiker Air Hockey erinnert. Nur, dass man hier eben nicht nur reagieren und gemäß ‚Einfallswinkel = Ausfallswinkel‘ den Gegner vor Probleme stellen möchte, sondern stattdessen deutlich mehr Optionen hat, die
Scheibe aktiv zurückzufeuern. Man kann seine Würfe „aufladen“, sie anschneiden, einen Lob setzen, es gibt mehrere Spezialfunktionen, eine Art Superwurf – und wenn man möchte, kann man das Spielgerät auch direkt retournieren, ohne es vorher zu fangen. Die Möglichkeiten sind für ein derart „einfaches“ Konzept recht umfangreich und erlauben es einem sowohl, das Spiel zu entschleunigen als auch den Gegner mit enormer Geschwindigkeit unter Druck zu setzen. Je nach Court werden diese durch Hindernis-Elemente erweitert, die dem Frisbee-Tennis eine weitere Option hinzufügen Und obwohl man mit nur wenigen Knöpfen auskommt, auch hier wird man in der modernisierten Variante dem Arcade-Ursprung gerecht, braucht man eine Weile, bis man sich an all die Finessen gewöhnt hat, die hinter der schnellen Zugänglichkeit stecken. Windjammers 2 ist definitiv eines dieser Spiele, die in die Kategorie „Leicht zu lernen, schwer zu meistern“ einsortiert werden dürfen.
Spaßig und spartanisch
Insofern ist es schade, dass es zwar erklärende Texte zur jederzeit akkurat reagierenden Steuerung, aber keinerlei Optionen gibt, das Gelernte ohne Wettkampfstress zu proben. Ein aktives Tutorial, das einen wie ein Prügler mit unterschiedlichen Lektionen zumindest in die Basis-Funktionen einführt, wäre sinnvoll gewesen. Denn selbst auf dem leichtesten Schwierigkeit könnten Neueinsteiger in die Windjammers-Welt Probleme haben, die CPU-Gegner hinter sich zu lassen. Von Duellen im gut funktionierenden sowie plattformübergreifenden Online-Modus ganz zu schweigen: Hier kann man schon zum Start auf Kontrahenten treffen, die einen stets aufs Neue überraschen und zeigen, was für Finessen die Duelle zu bieten haben – und das auch schon in den freundschaftlichen „Quick Matches“. Doch das Schöne dabei ist: Wenn man sich nicht davon frustrieren lässt, 16:4 oder 15:3 zu verlieren, kann man sich neben Schulung des Charakters (so sagt man doch über Niederlagen, oder?) auch das eine oder andere Nützliche für sein Wurf-Repertoire aneignen. Doch das wiederum lässt sich erneut nur in Matches gegen CPU- oder menschliche Spieler in die Praxis umsetzen. Sprich: Die Lernkurve ist steil.
Dabei fehlt es nicht nur an einem Tutorial oder einer Trainings-Option. Windjammers 2 hat im Allgemeinen einen überschaubaren Umfang. Zwar hat man die Zahl der Athleten und Plätze, auf denen man versucht, sich den Frisbee um die Ohren zu werfen, im Vergleich zum Vorgänger jeweils von sechs auf zehn aufgestockt. Doch umfangreich kann man das nicht nennen. Gleiches gilt für die Spielmodi: Es stehen Arcade (gegen CPU, drei Schwierigkeitsgrade), Versus (gegen CPU oder Mensch) sowie Online (Quick Match bzw. Rangliste) zur Verfügung. Das war es. Und das ist für eine Fortsetzung eines 30 Jahre alten Spieles schon wenig. Zu wenig? Vielleicht. Auch weil Windjammers 2 nicht sicher ist, ob es jetzt ein visuell aufgehübschtes und um neue Inhalte erweitertes Remake oder aber ein ausgewachsener nächster Teil sein möchte. Oberflächlich betrachtet hatte das 2020 veröffentlichte Streets of Rage 4 (ebenfalls von Dotemu) ein ähnliches Problem. Doch hier wirkt es etwas schwerer, da die auf den Kern reduzierten Inhalte eben nicht allzu üppig sind. Doch Spaß macht Windjammers 2 dennoch – und das nicht zu knapp. Mit einem Gleichgesinnten auf dem Sofa werden die Matches (bei denen der Satz „nur noch eine Revanche“ zu einem beständigen Begleiter wird) nicht nur länger, sondern irgendwann auch lauter. Und irgendwann lernt man auch den einen oder anderen Kniff dazu, sodass man vielleicht beim nächsten Online-Duelle doch eine Chance hat, den Platz als Sieger zu verlassen. Sprich: Egal ob solo, mit Freunden oder online, bietet Windjammers 2 „simple“, aber gut unterhaltende Arcade-Kurzweil.
Yep, auch nur angespielt um zu merken, dass ich ää hm nun ja .. es wohl einfach nicht mehr bringe.
War zufrieden und verliess das spiel wieder.
Ich weis schon warum ich in Arcades damals keine Tonnen an Kleingeld verspielt habe.
Und, ich werde wohl langsam alt.
kann hier jemand die KI auf schwer schlagen?
das ist doch unmöglich!
Ist natürlich auch ein wenig paradox zu sagen man muss es nicht erwähnen und dann am Ende zu sagen - "ist halt Geschmackssache"
Kenn Winjammers zwar nicht, aber für Couch Koop spricht mich das Game mehr an also so manch veröffentlichtes Spiel.