We all fighting for America…
Willkommen in Vietnam: In den Jahren 1966 bis 1972 stehen euch acht euch Flugzeuge zur Verfügung. Im Hangar der Air Force, der Navy oder des Marine Corps warten Phantom II, Super Sabre, F-105 Thunderchief, Skyhawk, Intruder, A-7 Corsair II und die F-8 E Crusader auf den Piloten. Einsetzen dürft ihr diese Düsenjets in drei halbwegs historischen Kampagnen, die allerdings extrem weit von der Perfektion der Missionen in Falcon 4.0 Allied Force entfernt sind. So verbergen sich hinter den Aufträgen, egal ob es jetzt die Operation Rolling Thunder oder die Operation Linebacker II sind, einfach nur stumpf hintereinander gepackte Zielvorgaben ohne tatsächliche Wahlmöglichkeiten, Alternativen oder Auswirklungen auf den Kriegsverlauf. Die F-8 Crusader feuert eine Sidewinder ab.
Hinzu gesellen sich lahme Einsätze, die von einem extrem drögen Text-Briefing eingeleitet werden. Anschließend steht die Flugzeug-Konfiguration an der Tagesordnung, denn euer Himmelsstürmer kann mit allerlei Bordwaffen, Raketen oder sonstigem Equipment ausgerüstet werden. Kurz darauf jagt ihr im pfeilschnellen Jet durch den Himmel und holt andere Flugzeuge runter oder bombt Bodenziele in Schutt und Asche – das war’s. Mehr Abwechslung sucht ihr vergebens…
Tote Hose in der Luft
Normalerweise könnte jetzt eine Flugsimulation noch mit guter KI und daraus resultieren Dogfights einigen Spielspaß rausreißen, aber selbst in dieser Disziplin schwächelt Wings over Vietnam. Der IQ eurer virtuellen Gegenflieger befindet sich nämlich im Sturzflug in Richtung Forrest Gump. Fortgeschrittene Flugmanöver oder sonstige clevere Aktionen sind ein Fremdwort für die computergesteuerten Feinde und zu Adrenalin treibenden Verfolgungsjagden (vorwiegend mit den MiG-Maschinen) kommt es sowieso ganz selten. Häufig könnt ihr die Feinde problem- und widerstandslos über große Entfernung ausschalten.
Abseits vom schwachen und eintönigen Missionsdesign überzeugt zumindest die Steuerung der Jets: Einsteiger können diverse Realismusoptionen
Obwohl die Flugzeuge halbwegs gut aussehen, hinterlässt das Gelände einen hässlichen Eindruck. |
deaktivieren und anschließend gleitet das Flugzeug friedlich durch die Lüfte. Fortgeschrittene und Profi-Piloten dürfen sich mit Black- und Redouts sowie umfangreichen Strömungsgeschichten rumschlagen – allerdings ist der simulierte Realismus nicht ganz so präzise und opulent wie beim kürzlich renovierten Falcon 4.0.
Hässliche Aussichten
Ein gepflegter Tiefflug ist normalerweise ein Garant für guten Nervenkitzel, aber in Vietnam sorgt eine niedrige Flughöhe für ziemliche Ernüchterung. Der Boden besteht nämlich aus platten und extrem niedrig aufgelösten Texturen. Selbst Städte sind größtenteils flach und nur mit viel Glück steht hier oder da mal ein Haus im Texturbrei. Genau die gleiche optische Sparflamme brennt bei der Landschaft – flach und öde. Selbst die Licht-Effekte oder Explosionen können die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Lediglich die Modelle der Flugzeuge und die Cockpits sehen halbwegs überzeugend aus und klingen auch so.