Mein neuer Liebling ist ganz klar der Panzer: Vor allem kurz vor Schluss liefert man sich damit oft verbissene Duelle oder bombt sogar noch eingegrabene Gegner aus ihrem Versteck. Rumms, rumms – der erste Wurm ist Geschichte – rumms, rumms – Schuss 2 und 3 zischen automatisch in den Himmel, da erst einmal das Rohr gedreht werden muss. Jetzt noch schnell genug über eine Trümmer hüpfen (ja, in der Welt der Würmer können die gefederten Panzer springen) und gerade noch rechtszeitig schaffe ich es, im abenteuerlichen Winkel am Hang zu parken. Mit Schuss 6 und 7 erwische sogar ein angeschlagenes Weichtier am anderen Ende der Karte, das den Hang herunter in eine Mine rutscht und mit dem benachbarten Explosivfass ein hübsches Feuerwerk abfackelt. Im Kern steckt noch die typische Worms-Formel im Spiel: Zwei bis sechs Teams mit bis zu acht Würmchen bekämpfen sich rundenweise auf einer zufallsgenerierten zweidimensionalen Karte. Dabei kommen wie immer ausgesprochen alberne Waffen wie Bananenbomben, ein fliegendes Selbstmordschaf oder explosive Geschenke zum Einsatz.
Neu dabei sind neben dem bereits beschriebenen Panzer auch fest installierte Geschütze mit sehr unterschiedlicher Schlagkraft: Als gefährlich erwies sich z.B. die „alles zerwubbernde“ Dubstep-Kanone aus Saints Row 4. Auch aus anderen Spielen wie Yooka-Laylee sind zahlreiche Gaststar-Verkleidungen oder Waffen vertreten. Hinzu kommt ein Mech mit Nahkampfattacke und Düsen-Sprung sowie ein Heli, der auch versprengte Gegnergrüppchen auf Berggipfeln oder Kirchtürmen erreicht, um ihnen mit dem nach unten gerichteten Maschinengewehr einzuheizen.
Neue Zuflucht
Wenn seine Opfer sich clever anstellen, finden sie allerdings Zuflucht im Gotteshaus – manche Gebäude lassen sich nämlich neuerdings betreten. Erst wenn ein Krieger hineinkriecht, erkennt man, ob oder wie genau man das kleine Labyrinth durchqueren kann. Es passiert also durchaus, dass ein sich verschanzender Neuling plötzlich unerwartet Besuch bekommt, weil sein Gegner einfach durchs Haus marschiert. In solchen Momenten lässt sich das Opfer meist besonders schön mit einer Mine, Dynamit oder dem guten alten feurigen Faustschlag vom Balkon befördern, damit er im hohen Bogen im tödlichen Nass landet. Die Flüssigkeiten-Physik des Vorgängers wurde übrigens gestrichen. Stattdessen gibt es am Rande der Landmassen den bekannten Meeresspiegel, dessen Stand beim Sudden Death mitunter bedrohlich ansteigt.
Die generierte Landschaft besteht aus gezeichneten Versatzstücken, die ein wenig hübscher und schärfer aussehen als die 3D-Exemplare der jüngsten Vorgänger. Trotzdem wirken sie zu bieder: Gerade zum albernen Worms-Thema hätten die Zeichner ruhig durchgeknalltere Landschaften erfinden können als die typischen Wiesengipfel, eine Wüstenkulisse oder den in violettes Licht getauchten Orient mit kleinen Tempeln. Veteranen dürfte außerdem die Rückkehr des Ninja-Seils freuen, dessen Schwungverhalten an das klassische Exemplar angelehnt ist. Wirklich virtuos habe ich hier allerdings noch niemanden damit herumturnen gesehen. Cool ist allerdings das Schaf (oder die Ziege) am Seil, mit dem sich das flauschige blökende Knallbonbon besonders stilvoll zustellen lässt.
Crafting hier, Crafting da…
Eine prominent beworbene Neuheit ist außerdem die „Fertigung“, mit dem sich Waffen aus dem Inventar zerlegen lassen. Danach lassen sich mit einer Hand voll Ressourcen (die auch in Kisten stecken) noch verrücktere Exemplare zu basteln. Das hüpfende Elektroschaf z.B. lässt sich zu Gegnergrüppchen schicken, zwischen denen nach der Detonation der Blitz überspringt – ein ähnlicher Effekt wie beim neuen explosiven Handyakku. Der Orbitallaser „LOL-Schlag“ lässt sich zum „OMG-LOL-Schlag“ aufmotzen, der vom All aus noch mehr Landschaft einfach wegfräst.
Da die Basteleien eine Weile in Anspruch nehmen, werden sie von manchen Spielern einfach ignoriert. Vor allem am Schluss eines heiß umkämpften Matches kann es sich aber auszahlen, dass man vorher immer wieder zum Basteln ins Waffenmenü gewechselt hat. Als mein letzter Wurm sich bei einem zähen Duell im Sudden Death durch die hohe Decke fräste, hatte ich zum Glück irgendwann den stärkeren Feuerschlag parat: Mit seiner Hilfe konnte ich einen fast noch kerngesunden Wurm beseitigen, so dass das Kräfteverhältnisse schon wieder ganz anders aussah. So ähnlich verhält es sich auch mit den übrigen Neuerungen: Für sich genommen verändern sie das Spielgefühl nur leicht, zusammen bringen sie aber immer wieder etwas mehr Spannung und Abwechslung, da sich neue Strategien bieten. Und als ich im Menü ein klassisches Match startete, vermisste ich plötzlich das Basteln und andere Feinheiten.
Auf Konsole ist für mich WMD das Highlight, Battlegrounds sieht mir da zu seltsam aus mit dem gemixten 2,5D Look. Da bevorzuge ich das klassischere WMD umso mehr. Auf dem PC ist aber nachwievor Armageddon, welches auf Worms 2 basiert mein absoluter Lieblingsteil, da kam bisher kein anderer Teil heran, selbst WMD nicht, auch wenn WMD schon deutlich näher dran ist als sämtliche Teile davor, aber bei Armageddon stimmte einfach alles.
Jepp - ich hab grade auch Shopper im Multiplayer gespielt, also möglich isses wohl definitiv.
Und die größten Lacher finden tatsächlich im Ranked statt. Es ist und bleibt Worms, wenn einer erst die dollsten Spezialmoves draufhat und dann ausgerechnet den Angriff selbst so grandios versaut, dass er sich oder seinem Team den größtmöglichen Schaden anrichtet. War grad bei meinem Gegner durchgehend der Fall , schade dass es keine Replay-Funktion gibt^^. Auch mit den Fahrzeugen kann man grandios Mist bauen...
Stimme Masters1984 zu. Für meinen Geschmack gibts eh viel zu wenige, archaisch angehauchte Spiele, da können solche Animationen garnicht oft genug vorkommen^^.
Hab jetzt mittlerweile auch schon zwei, drei Ründchen mit WMD gedreht, erstes Zwischenfazit: Es wirkt tatsächlich weit stärker gepolished als sämtliche 2,5D-Vorgänger. Der Stil ist einheitlich und augenfreundlich, aber nicht mit billigen Texturen überzogen. Animationen nehmen den derzeitigen Zeitgeist aufs Korn (man sieht viele Würmer, die mit dem SmartPhone hantieren) und dauern in Ruhephasen auch deutlich länger, was sich aber insgesamt positiv auf die sonst recht statische Welt auswirkt. Überhaupt: Der Flair! Er ist tatsächlich wieder da!
Endlich lässt sich wieder sehr gut Vorder- vom Hintergrund unterscheiden!
Das Ninjaseil kommt tatsächlich dem Flair aus W2/W:A/WWP sehr nahe. Shopper und Wall-to-Wall ist mit diesem Ninjaseil wieder definitiv möglich, allerdings ist das Seil nicht ganz so schnell wie in den "echten" 2D-Vorgängern.
Große Maps sind nun auch wieder möglich. Mal schauen, ob die Möglichkeit besteht, eigene Bilder aufzunehmen, das habe ich noch nicht getestet...
Für mich als W:A-Süchtling toll: Die Steuerung lässt sich auf "Klassisch" umstellen, ich für meinen Teil habe damit fast keine Anlaufschwierigkeiten gehabt. So muss das^^.
Neutral: Die Klassen aus Worms: Revolution gibt es nun nicht mehr.
Nachteile: Die Hintergrundmusik ist viel zu sehr im Hintergrund. Treibend ist sie nur im Sudden Death, ansonsten droht während "normalen" Matches die Gefahr, vor Langeweile einzuschlafen während die nächsten drei, vier Gegner dran sind. Ernsthaft, die ist viel zu brav...
Die Sache mit dem Chat ist sehr seltsam gelöst, keine Ahnung warum die sich da nicht an Deadc0des W:A-Patches orientiert haben: Vor dem Spielen ist Chat möglich, aber nur über eine Extra-Schaltfläche oben links, die jeder übersieht. Auch im Spiel selbst haben wohl nur die Wenigsten mitgekriegt, dass man mit "Bild ab" (in der klassischen...
du siehst das zu verbittert, denn genau dafür lieben wir doch die klassischen Worms-Spiele, ohne solche Dinge wäre das doch öde.