Veröffentlicht inTests

X-Plane 10 – Global (Simulation) – X-Plane 10 – Global

Diese Woche fallen Ostern und Weihnachten auf einen Tag – zumindest für Flugsimulator-Fans. Denn das neue X-Plane 10 – Global ist offiziell in Deutschland erhältlich. Was bringt das Update? Ist es vielleicht mehr als ein bloßes Update? Ist es vielleicht nicht weniger als der heilige Gral der Flugsimulationen ?

© Laminar Research / Aerosoft

Aller Anfang ist schwer

Innsbruck gehört zu den vier von Beginn an enthaltenen Hoch-detaillierten Flughäfen.
Innsbruck gehört zu den vier von Beginn an enthaltenen, hoch detaillierten Flughäfen. © 4P/Screenshot

Es liegt vielleicht an seiner Herkunft, denn sein Erfinder Austin Meyer hat das Projekt 1997 tatsächlich für sein ureigenes Interesse ins Leben gerufen. Er wollte an einem herkömmlichen PC das Fliegen trainieren, nicht mehr und nicht weniger. Daher war X-Plane nie ein besonders zugänglicher Simulator und wird es vermutlich auch nie sein. Wenngleich die aktuelle Version in punkto Anwenderfreundlichkeit einen guten Schritt in die richtige Richtung getan hat, so ist man noch immer weit  von der Zugänglichkeit eines FSX entfernt. Ähnlich dem A10-C Warthog muss man sich auch auf diesen Vollblutsimulator einlassen, Zeit, Geduld, Mühe und Geld (Peripherie!) investieren. Bei Letzterem unternahm man zumindest den Versuch einen virtuellen Fluglehrer an Bord zu holen (wenngleich eher schlecht als recht) – X-Plane unternimmt da nicht einmal den Versuch. Mit Eigeninitiative  kommt man der Privatpiloten Lizenz (PPL-A) näher und darf sich freuen, wenn der reale Fluglehrer überrascht ist und fragt, wo und wann man denn bereits geflogen sei. Das mit der Geduld beginnt übrigens schon bei der Installation: Da X-Plane nicht weniger als die ganze Welt simulieren will, muss man sich auf eine sehr lange Installation gefasst machen. Je nachdem wie viel Terrain man sehen möchte, und wie schnell der heimische PC arbeitet, kann dies eine Zeitspanne von zwei bis acht Stunden in Anspruch nehmen. Bis zu 68 Gigabyte (!) an Daten werden auf die Festplatte geschaufelt, 80 müssen laut Hersteller zur Verfügung stehen.

Sprung ins kalte Wasser

Hoch detaillierte Flughäfen:
Innsbruck
Faro
Paderborn
Nizza

Standard detaillierte Flughäfen:
Seattle
Hannover
Köln
Berlin-Tegel
Hamburg München
Stuttgart
Genf
Paris-CDG
Brussels
Frankfurt
Birmingham
London-Gatwick Heathrow
Glasgow
London-Stansted
Dublin Barcelona
Madrid
Orly

Sämtliche übrigen bekannten Flughäfen der Welt sind mit einer Standard-Runway enthalten. © 4P/Screenshot

Zu Beginn muss zwingend die erste DVD im Laufwerk verbleiben, sonst startet nur der Demo-Modus. Je nach Festplatten-Geschwindigkeit muss man nun noch zwei bis fünf Minuten Wartezeit in Kauf nehmen, bis das Programm endlich startet. Klassischer Startbildschirm? Fehlanzeige! Es geht gleich los in einer 747-400. Immerhin startet ein textbasiertes Mini-Tutorial, angeschlossene Peripherie wird erkannt und mir wird auch bei der Einrichtung geholfen – allerdings nur sehr rudimentär. Das ist alles nicht viel, aber viel mehr als noch bei den Vorgängern. Das kurze Tutorial deckt nur einen winzigen Bruchteil dessen ab, mit dem ich mich in dieser voll umfassenden Simulation beschäftigen kann. Ich muss mich also in den diversen Foren schlau machen, wie ich das Beste aus meiner Peripherie heraushole. Jeder einzelne Knopf meines Thrustmaster Warthog HOTAS kann beliebig belegt werden, die  obligatorischen Querruder lassen sich feinjustieren und das dringend zu empfehlende Track IR ebenfalls.

Update zum Vollpreis?

Die Tatsache, dass X-Plane 10 – Global mit ca. 70 Euro zu Buche schlägt und dass es keine Rolle spielt, ob bereits eine der zahlreichen Vorgänger auf meinem System schlummern, machen es deutlich: Das ist kein Update des X-Plane 9, sondern ein vollkommen eigenständiger Simulator. Darin finden zwar die meisten Flugzeuge des Vorgängers problemlos Verwendung, aber ansonsten wurde das Spiel komplett erweitert. Fans des

Das voll funktionstüchtige 3D-Cockpit der Boeing 747-400. Jeder Schalter bewirkt das was er in der Realität auslöst.
Das voll funktionstüchtige 3D-Cockpit der Boeing 747-400. Jeder Schalter bewirkt das, was er in der Realität auslöst. © 4P/Screenshot

X-Plane stellen „ihren“ Simulator seit jeher als den realistischeren dar, denjenigen mit der akkurateren Flugphysik und den authentischeren Flugmodellen. Kritiker werfen ein, dass der FSX trotz seiner fünf Jahre schöner, zugänglicher und zumindest in Teilen ebenso akkurat sei. Nämlich immer dort, wo einer der zahlreichen Add-On-Entwickler besonders gute Arbeit geleistet hat (z.B. Real Air mit ihrer Duke oder der Spitfire). Was man bei dem FSX allerdings erst durch zahllose kostenpflichtige Add-Ons bekommt (z.B hochauflösende Wolkentexturen, diverse Jetliner usw.) ist hier größtenteils bereits integriert.

  1. Wow, dieses TrackIR ist ja abgefahren ^^
    Bezüglich dem Thrustmaster wäre ich wohl eher für ein "Lenkrad", weniger ein Joystick.
    Gut, das Gesamt-Paket sieht dann eher nach einer "Ich-hab-ne-Steuerrückzahlung-erhalten"-Geschichte aus. Tja, Hobbies waren noch nie billig.....

  2. Servus zusammen!
    Verzeihung, wenn ich diesen alten Bericht wieder herauskrame - kürzlich durfte ich eine kleine Flugschule besuchen, bei denen ein Kumpel den Pilotenschein macht.
    Er schnallte mich in einen Zimmer-großen Simulator mit allem drum und dran (er sprach von ca. 30.000 Euro für das gesamte Konstrukt).
    Was soll ich sagen - nach weniger als 5 Minuten war ich komplett nass(geschwitzt), aber nicht wegen den hohen Temperaturen im "Cockpit" :D
    Selten habe ich so eine geniale Erfahrung gemacht, es ist der absolute Hammer, wie das eigene Gehirn einen verarschen kann...
    Wenn man mittels Rundum-Blick abhebt, dann hat man das Gefühl, als würde man tatsächlich in einem Flieger sitzen (und ich war bei der Luftwaffe).
    Nun zu meiner Frage:
    Mit welcher Peripherie spielt ihr X-Plane 10 (bzw. sollte dafür vorhanden sein)?
    Bevor ich mir diese Sim zulege, wollte ich mir einen kleinen Überblick über die gesamten Kosten verschaffen (habe bisher so gut wie keine Erfahrung mit Flugsims)...
    Herzlichen Dank
    Cas

  3. Wow, Respekt, der Tester (s.o.) hat sich ohne Zweifel grosse Mühe gegeben. Trotzdem kann ich die abschliessende, äusserst gute Testbeurteillung,nicht wirklich nachvollziehen. Bin selbst begeisterter Simer, ohne explizit Fan eines speziellen Produktes zu sein (Leistung/Performance geht vor Marke) und habe schon einige Sim ausprobiert. Bei aller Liebe, aber der einzige Sim wo ich bisher gleich von Beginn weg gescheitert bin, war der X-Plane10. Preis/Leistung: deutlich zu hoch mit fast 60€.
    Benutzerfreundlichkeit: absolute Katastrophe!!! Ging es den Entwicklern hier um Elitendenken? (Ha, nur die ganz Kleveren durchschauen dieses Monstrum an Altsteinzeit-90er Jahre PC-Hilfe ich muss vorher'n Handbuch studieren Schwachsinn's Häckchen Wirr Warr). Und die angeblich so tolle Flugphysik? Ich für meinen Teil konnte sie nicht finden, und den Unterschied zum FSX (in seinen höchsten Einstellungen) fand ich nur marginal. Jedem das Seine; aber für soviel teures Geld kriegt man heute schon locker die FSX Grundausstattung inkl. einiger, sehr guter Addons obendrein noch "Rise of Flight"- welches ich von allen Sims in der Flugphysik bisher am gelungendsten finde(plus tolle Schadensmodelle) und die WK1 Flieger sind ECHT knifflig zu fliegen/landen (oh ja- hab' deswegen leider noch weniger Haare am Kopf, grins)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1