Das MCU erobert seit 2008 die Kinosäle dieser Welt – mit weltweiten Einnahmen von über 30 Milliarden US-Dollar ist es das erfolgreichste Filmfranchise aller Zeiten. Ein Erfolg, der sich auch auf die Welt der Videospiele übertragen lässt, oder?
Nun, nicht unbedingt. Über all die Jahre war es für die Helden und Heldinnen der Marvel-Welt ein Auf und Ab bezüglich der Qualität und des Erfolgs. Damit ihr euch nicht durch alle digitalen Umsetzungen von Spider-Man, Hulk und Co. prügeln müsst, stellen wir euch die unserer Meinung nach sieben besten Marvel-Videospiele vor.
Platz 7: The Incredible Hulk: Ultimate Destruction
Das Marvel Cinematic Universe und die Videospielwelt teilen sich eine kuriose Gemeinsamkeit: Seit 2008 gab es vom Unglaublichen Hulk keinen Solo-Auftritt mehr. Stattdessen muss sich der grüne Riese nur allzu oft mit einer mal mehr und mal weniger großen Nebenrolle zufrieden geben. 2005 war das nicht der Fall.
In The Incredible Hulk: Ultimate Destruction durfte man auf dem Nintendo GameCube, der PlayStation 2 und der ersten Xbox für Chaos sorgen. Und das nicht nur in vorgefertigten kleinen Leveln, sondern in einer für damalige Zeiten noch frischen offenen Spielwelt inklusive zerstörbarer Umgebung. Die ist es auch, die Brucer Banners‘ Alter Ego zur Höchstform auflaufen lässt: Wenn man ganze Hochhäuser zusammenkrachen lässt, da man sich in den Straßenschluchten mit Abomination oder einem Hulkbuster anlegt, dann ist das selbst 2024 noch arg unterhaltsam.
Klar, natürlich. Die Grafik ist deutlich in die Jahre gekommen und in Sachen Steuerung sind wir längst besseres gewohnt. Aber aus irgendeinem Grund will keiner mehr ein Hulk-Spiel machen – dabei würde uns selbst ein Remastered von The Incredible Hulk: Ultimate Destruction für moderne Plattformen zufriedenstellen.
Platz 6: Deadpool
Einer von Marvels größten Nervensägen lässt gerade zum dritten Mal die Kinoklassen klingeln: Die Rede ist natürlich von Deadpool alias Wade Wilson, der zusammen mit Wolverine für Millionensummen sorgt. Spielerisch durfte sich der Anti-Held bislang aber nur bedingt wirklich austoben. Die große Ausnahme: Deadpool von den High Moon Studios.
Zugegeben, rein spielerisch betrachtet ist Deadpool nichts Besonderes. Es ist solide Action, die in einem funktionablen und unterhaltsamen, aber keineswegs herausragendem Kampfsystem mündet. Die Steuerung ist auch nicht wirklich perfekt, aber über all das kann man, ganz ähnlich wie übrigens in den Filmen, hinwegsehen. Sofern man auf den Humor von Deadpool steht.
Denn natürlich durchbricht Marvels Großmaul auch in Videospielform regelmäßig die vierte Wand, streitet mit den Entwickler*innen über das knappe Budget und schaut sogar hin und wieder ins Drehbuch, um den Verlauf der Geschichte zu kennen. Es wird ein Gag nach dem anderen gefeuert, und obwohl längst nicht jeder zündet, weiß die Präsentation dennoch zu überzeugen. Schade, dass man Deadpool aber mittlerweile nicht mehr kaufen kann: Aufgrund der Lizenzrechte ist das Activision-Spiel digital nirgends mehr erhältlich. Wer noch eine Retailversion besitzt, darf sich glücklich schätzen.
Platz 5: Marvel’s Guardians of the Galaxy
In einer alternativen Zeitlinie hätte Square Enix mit seinen Marvel-Spielen mehr Erfolg gehabt. Aber dem ist leider nicht so: Marvel’s Avengers verfolgte den Live-Service-Gedanken und enttäuschte auf nahezu ganzer Linie. Marvel’s Guardians of the Galaxy war eigentlich das genaue Gegenteil, aber da haben schon viel zu viele Spieler*innen mit dem Lizenzversuch des japanischen Publishers abgeschlossen.
Eine eigentlich ziemlich tragische Entwicklung, denn Eidos Montreal lieferte mit der Umsetzung der ungewöhnlichen Truppe richtig ab. Natürlich, spielerisch war Guardians of the Galaxy nur ein gewöhnliches Action-Adventure mit einem simplen Kampfsystem, welches man nach wenigen Gefechten bereits komplett durchschaut hat. Dafür passte drumherum einfach alles.
Die Präsentation? Fabelhaft. Die vielen, wirklich vielen Dialoge, die im Englischen durch die Bank fantastisch vertont sind? Großartig. Unzählige Anspielungen, Comicadaptionen und optische Details zeigen in der 18 Stunden langen Singleplayer-Kampagne derweil immer wieder, dass Guardians of the Galaxy von echten Comic-Fans entworfen wurde. Und dann ist da noch dieser Soundtrack, der einem definitiv erst einmal im Ohr hängen bleibt.
Platz 4: Spider-Man 2
Als Tobey Maguire und Sam Raimi gerade den Grundstein für den späteren MCU-Erfolg ebneten, waren Lizenzspiele noch oft ein ziemlicher Graus. Meistens schlichtweg lieblos und möglichst billig produzierte Umsetzungen, die gefühlt nur schnelles Geld abgreifen wollten. Die wenigen Ausnahmen bestätigten die Regel, so wie Spider-Man 2. Allerdings lediglich die Konsolenversion für PlayStation 2, GameCube und Xbox, die allesamt vom heutigen Call of Duty-Entwickler Treyarch stammten. Über die PC-Version verlieren wir an dieser Stelle besser kein Wort.
Die Treyarch-Variante hingegen war ein Open-World-Action-Adventure, wie man es von Spider-Man erwarten würde. Die Kämpfe sind flott und voller Combos, es gibt zahlreiche Upgrades und die Gefechte nie unfair, aber dennoch knackig. Das Highlight ist aber bis heute das Schwingen: Was in den vorherigen Spielen rund um die freundschaftliche Spinne aus der Nachbarschaft fehlte, war hier ein technisches wie flüssiges Meisterwerk, welches man den Konsolen in dieser nahezu reibungslosen Version seinerzeit gar nicht zugetraut hat.
Die Story hingegen folgte derweil grob den Ereignissen der Filmvorlage, sprich es ging vorwiegend ebenfalls um die drohende Auseinandersetzung zwischen Peter Parker und Dr. Otto Octavius. Allerdings ergänzte Spider-Man 2 noch ein paar Schurken und veränderte hier und da ein wenig die Handlung.
Die Top 3 der besten Marvel-Spiele findet ihr auf der nächsten Seite.