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EA Sports FC 25 im Test: Wie ein neuer Spielstand in einem bekannten Spiel

Wieder ein Jahr um und ein neues EA FC steht ins Haus. Was kann es Neues? Was macht es besser? Wo hat es sich verschlechtert? Das haben wir getestet.

EA Sports FC 25 Titelbild
© EA (Adobe Photoshop [M])

Ein neues EA Sports FC (ehemals FIFA) zu spielen, ist ein bisschen wie in der Firmenkantine essen zu gehen. Es ist ganz okay, aber auch nicht wirklich geil; man macht es halt, weil es geht, aber besonders erleuchtet fühlt man sich am Ende nicht, besonders weil sich schnell ein repetitiver Trott einstellt.

Wenn Videospielen schnell in Routine, Langeweile oder gar Arbeit ausartet, sollte man das entsprechende Game wohl lieber beiseite legen. Doch warum haben mich dann EA Sports FC und seine Vorgänger in den vergangenen Jahren immer weder gelockt? Vielleicht können wir das in der Review zu EA Sports FC 25 beantworten.

EA Sports FC 25: Here we go again…

Man kann EA Sports FC 25 (aber auch 24 und die davor erschienenen FIFA-Teile) auf verschiedene Weise spielen: Man setzt sich mit Freund*innen zusammen und veranstaltet ein nettes Turnier, ob online oder im Koop; startet eine Managerkarriere und führt seinen Lieblingsverein zu den größten Erfolgen; spielt originalgetreue Turniere wie Champions League (der Männer sowie der Frauen), Copa Libertadores oder zahlreiche Ligen und Pokale nach; stellt sich in Ultimate Team eine Mannschaft aus verschiedensten Spieler*innen zusammen, um sie in regelmäßig wechselnden Challenges sowie gegen Online-Gegner antreten lassen; in diesem Modus können natürlich auch wie gehabt Unsummen an Geld ausgegeben werden, um spezielle Fußballer*innen aus den virtuellen Karten-Packs zu ziehen und sich an die Spitze der Rivals-Ligen voranzuarbeiten.

Ich muss gestehen, dass mich Letzteres nie wirklich gereizt hat und Ultimate Team daher nie mehr als eine nette Spielerei war. Ein Team aus interessanten Spieler*innen zusammenstellen, es mit coolen Trikots ausstatten, das Stadion dekorieren und ein bisschen gegen Online-Gegner zocken – das war ja schon ganz nett. Um da aber wirklich wettbewerbsfähig zu sein, braucht ihr ein Team mit speziellen Skills und regelmäßigen Werten jenseits der 95. In gewöhnlichen Kartendecks, die es mit wenig Ingame-Münzen zu kaufen oder in den Aufgaben zu gewinnen gibt, bekommt man so etwas so gut wie gar nicht.

Wenn ihr bei den großen Kids mitspielen wollt, müsst ihr also die echte Kohle in die Hand nehmen – das ist nichts Neues, das kann man scheiße finden und das ist auf jeden Fall eine Spielmechanik, die hinter einem Schloss mit Jugendschutz verborgen sein sollte. Ich fand es aber so oder so schon immer eher weniger verlockend. Das Spiel hat mehr zu bieten, mit dem man Spaß haben kann.

Erschlagen vom Tutorial-Overload

Dachte ich bisher eigentlich immer. Mittlerweile werde ich aber erschlagen von Einstellungen, unübersichtlichen Menüs und dauernden Tutorial-Einblendungen. Warum denkt das Spiel, dass ich ein absoluter Anfänger bin? Die Einstellungen aus meinem PlayStation-Profil werden doch sogar übertragen, weil ich schon frühere Spiele der Reihe gespielt hab. Warum wird mir dann im Managermodus erklärt, wie der Transfermarkt funktioniert?

Ich will wenigstens die Option haben, das auszustellen, aber EA gibt sie mir nicht (oder versteckt sie sehr gut) und das ist schlichtweg nervig. Gerade wenn man eine neue Karriere startet, ist man dauernd dabei, nervige Pop-ups wegzuklicken, was auch schon im letzten Teil so war. Und so übersieht man auch leicht etwas, was vielleicht wirklich hilfreich sein könnte, weil es tatsächlich ein neues Detail erklärt.

Auch Ultimate Team gestaltet sich ähnlich und ich kann mir halbwegs vorstellen, wie frustrierend es sein muss, wenn man das in irgendeiner Form kompetitiv angeht. Was man sich über ein Jahr aufgebaut hat, ist nichts mehr wert, die Sisyphos-Arbeit beginnt von Neuem – klar, wenn man einfach sein Team, seinen Fortschritt mit in den Nachfolger hinübernehmen könnte, bräuchte man kein neues Spiel.

Den echten Fußball zum Vorbild

Trotzdem fühlt es sich eher so an, als würde ich einen neuen Spielstand in einem Game anlegen, das ich so gut wie auswendig kenne. Das Menüdesign ist quasi schablonenhaft das gleiche, wie im letzten Jahr, der austauschbare Soundtrack könnte ebenso gut aus 2023 wie aus 2018 sein und auf dem Spielfeld ändert sich sowieso nicht viel.

Die gleichen Torjubel, die gleichen Anliegen der Spieler, die gleiche verschwommene Fan-Masse im Publikum – nur dass Kylian Mbappé jetzt bei Real spielt, Jadon Sancho bei Chelsea, Serhou Guirassy bei Dortmund und Davie Selke beim HSV.

Also… eigentlich alles wie im richtigen Fußball, oder? Warum sollte EA FC 25 da etwas anderes machen? Da macht auch das neue Kommentatoren-Duo aus Florian Schmidt-Sommerfeld und Jan Platte – die nach zehn Jahren Wolff-Christoph Fuss und Frank Buschmann abgelöst haben – den Kohl nicht besonders fett. Wenn man sie denn überhaupt mal hört. Typische Balancing-Fehler, wie zum Beispiel, dass die Stadionatmosphäre auf Lautstärke 7 von 10 immer noch deutlich den Kommentar auf 10 von 10 übertönt, gehören ja fast schon zum guten Ton (haha…).