Was sich langsam zum Treppenwitz in Gaming-Kreisen hochdreht, erreicht jetzt seine nächste Stufe: Ubisoft hat sich mit seinem heiß erwarteten Assassin’s Creed Shadows erneut ins Fettnäpfchen gesetzt – zumindest ein wenig.
Der Hintergrund: Bei der Japan Expo in Frankreich wurde ein Katana ausgestellt und dem Spielhelden und Samurai Yasuke aus Assassin’s Creed Shadows zugeordnet. Woran sich aktuell gerieben wird: Die Waffe soll stark einem der Schwerter des One Piece-Charakters Lorenor Zorro ähneln, das als dekorativer Gegenstand im Internet erwerbbar ist.
Wie hängen das ikonische One Piece-Schwert und Assassin’s Creed Shadows zusammen?
Wie von vielen Seiten aktuell auf Ubisoft und sein Assassin’s Creed Shadows eingeprügelt wird, kann einem leidtun. Erst schaltet sich Milliardär Elon Musk ein, befeuert Hass und Hetze, dann grätscht Ubisoft-Boss Yves Guillemo persönlich dazwischen und schützend vor seine Mitarbeitenden – und schließlich wären da noch doch die Nebenschauplätze, wenn Synchronsprecher*innen einen Wettbewerb für Assassin’s Creed-Fans kritisch sehen, oder das Wegfallen der Gameplay-Funktion Social Stealth in Assassin’s Creed Shadows nicht nur auf Gegenliebe trifft. Jetzt also kommt Shadows in Berührung mit der populären Manga-Reihe One Piece.
Die Veranstaltung Japan Expo fand vom 11. Juli bis einschließlich zum 14. Juli in Paris statt. In diesem Rahmen wurde auch ein Schwert ausgestellt, welches dem sogenannten Kitetsu-Schwert von Zorro aus One Piece stark ähnelt. Der Knackpunkt: Auf der Messe präsentierte Ubisoft das Schwert als dem spielbaren Samurai Yasuke aus Assassin’s Creed Shadows zugehörig.
Wie Twitter-Nutzer*in und One-Piece-Fan PewPiece in einem eigenen Posting angemerkt hat, soll dasselbe Schwert als Nachbildung erhältlich sein – und zwar als das von Lorenor Zorro. Eine weitere Übereinstimmung sind übrigens die Kanji-Schriftzeichen auf der dazugehörigen Schwert-Halterung.
Was steckt wirklich hinter dem vermeintlichen One Piece-Schwert?
Die Kanji-Schriftzeichen passen insofern nicht zu Samurai Yasuke, da die diese ihren Ursprung im buddhistischen Glauben haben, während Yasuke theologisch betrachtet eher im muslimischen Bereich verortet sein dürfte, wie The Gamer schreibt. Dann wiederum handelt es sich um ein Ausstellungsstück. Ob Yasuke dasselbe Schwert im fertigen Spiel schwingen wird, dürfte sich noch herausstellen.
Bei aller Aufregung drängt sich eine jüngst getätigte Aussage des Capcom-Alumnus Yoshiki Okamotoa auf, der rund um den Diskurs zu Assassin’s Creed Shadows daran erinnert hat: „Es ist ein Spiel, nicht die Realität“. Ob Ubisoft also tatsächlich das One-Piece-Schwert unbedacht im Internet bestellt und auf der Messe präsentiert hat, ist aktuell nicht bekannt. Andererseits wäre auch denkbar, dass es sich um eine liebevoll gemeinte Verneigung für One-Piece-Enthusiast*innen handelt. Dass ein drittes Original-Schwert existiert, welches ursprünglich als Vorlage für das aus One Piece gedient hat, wäre ebenfalls ein naheliegender Gedanke, schreibt Gamepro.
Bei aller Kontroverse sind die Fan-Kommentare unter PewPieces Twitter-Posting auch häufig humorvoll und entspannt. Etwa Nicky Single schreibt: „Moment, ist das schlimm? Das klingt für mich als Fan ziemlich groovy.“ Oder OnePieceDefend unterstreicht augenzwinkernd, jede*r wolle „ein Stück von One Piece“. Schließlich gemahnt Sant Venganza dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren – und meint: „Beides sind Katanas. Beide sind schwarz und rot. Das war’s. Hört auf, Drama zu machen, wo kein Drama ist.“
Wer in Vorfreude baden möchte bezüglich Assassin’s Creed Shadows, der oder dem können wir übrigens nur das fast viertelstündige Gameplay-Video ans Herz legen.
Apropos Assassin’s Creed: In unserer monatlich wiederkehrenden Kolumne „Was spielt die Redaktion?“, hat es nicht nur das mittlerweile fast zehn Jahre alte Assassin’s Creed Syndicate geschafft, sondern auch Jedi-Ritter, Geisterjäger und Konsorten.
Quellen: Twitter / @AssassinsFR, @pewpiece, @NickySinglez, @sant_venganza; The Gamer; Gamepro