Mit dem Steam Deck erfüllte sich Valve einen lang gehegten Traum: Jeder PC-Hersteller sollte eine eigene „Steam Machine“ haben können – eine PC-Spielkonsole, auf der das Linux-basierte SteamOS des Unternehmens läuft.
Es hat ein Jahrzehnt gedauert, bis aus diesem Traum der intern entwickelte Steam Deck Gaming-Handheld wurde, doch auch der ursprüngliche Traum ist noch nicht abgeschrieben. So kommt es, dass man auch anderen Unternehmen die Nutzung seines SteamOS ermöglichen will – darunter vor allem auch ein konkurrierender Handheld, wie Valve nun bestätigt.
Valve bestätigt: ROG Ally soll vom Steam Deck-Betriebssystem unterstützt werden
Bereits vor einiger Zeit kündigte Valve den Schritt an, nun folgen erste Taten: Vor ein paar Tagen entdeckten einige Nutzende eine besonders spannende Zeile in den aktuellen SteamOS Release Notes, in denen es lautet, man habe für die Unterstützung einiger zusätzlicher ROG Ally-Knöpfe gesorgt. Heißt das etwa, neben dem Steam Deck wird mit dem ROG Ally von ASUS schon bald ein weiterer Handheld unter der Flagge des SteamOS laufen?
Immerhin könnte damit auch vom Steam Desktop-Client unter Windows die Rede sein, denn dieser bringt eine Steam Deck-ähnliche Big Picture Modus-Funktion für jeden PC mit sich und so könnte es sich doch um einen Fehler in den Patch Notes handeln. Die Kollegen von The Verge wollten es genauer wissen und siehe da: Tatsächlich geht es hierbei darum, dass Valve nun endlich auch den ROG Ally sowie weitere konkurrierende Handhelds unterstützen möchte.
„Der Hinweis auf die ROG Ally-Tasten bezieht sich auf die Unterstützung von Drittanbietergeräten für SteamOS. Das Team arbeitet weiter daran, die Unterstützung für weitere Handhelds auf SteamOS hinzuzufügen“, erklärt Valve-Designer Lawrence Yang ganz konkret. Dies bedeutet im Umkehrschluss natürlich nicht zwangsläufig, dass ASUS das Betriebssystem der Konkurrenz offiziell annehmen oder seinen ROG Ally gar mit dem SteamOS verkaufen wird. Immerhin gibt es gute Gründe dafür, warum dieser bislang unter Windows läuft.
Darüber hinaus plant Valve aktuell ohnehin noch nicht mit einem konkreten Termin. Man mache zwar „stetige Fortschritte“, wie es seitens Yang heißt, aber es sei „noch nicht bereit, direkt out of the box [Anm. d. Red.: direkt aus der Schachtel, also möglichst unkompliziert für den Endbenutzenden) zu laufen“, so der Designer weiter.
Kommt Windows auch aufs Steam Deck?
Dass Valve eine allgemeinere Version von SteamOS 3 plant, die man in der Theorie auch auf Nicht-Handhelds installieren können soll, wussten wir bereits. Yang zufolge mache man intern auch auf dieser Baustelle Fortschritte, fertig sei man aber ebenso wenig.
Während man also weiter fleißig an seinem Traum, Geräte der Konkurrenz trotzdem in Steam-Maschinen zu verwandeln, arbeitet, bleibt die Frage, wann und ob es umgekehrt auch Windows auf das Steam Deck schafft. Denn auch hierzu gab es ursprünglich Pläne, bei denen von einem Dual Boot-System gesprochen wurde, mit dem man nach Belieben hin und her wechseln könne.
„Was Windows betrifft, so bereiten wir uns darauf vor, die verbleibenden Windows-Treiber für Steam Deck OLED verfügbar zu machen (Sie haben vielleicht gesehen, dass wir die Firmware für den Bluetooth-Treiber vorbereiten). Es gibt kein Update zum Zeitplan für die Dual-Boot-Unterstützung – sie hat immer noch Priorität, aber wir konnten uns noch nicht dazu durchringen.“, erklärt Yang gegenüber The Verge ausführlich.
Hier und da hapert es also noch mit der Weiterentwicklung von Valves Handheld-Systemen – Redakteur Jonas hat bislang allerdings aus einem anderen Grund vom Kauf des Steam Decks abgesehen. Und schon bald rollt schon ein weiteres Sony-Schwergewicht auf den PC und damit auch auf den Handheld: God of War Ragnarök macht dem Steam Deck ordentlich Druck.
Quellen: The Verge