Angst im Dunkeln
Es gibt einige tolle Momente in Metro Exodus. Wenn man in aller Ruhe auf die weite Landschaft schaut, die trotz der atomaren Verwüstung seltsam idyllisch wirkt. Oder wenn man gerade noch beschaulich rudert und plötzlich ein mutiertes Flussmonster mit aufgerissenem Maul ins Boot stürzt. Aber seine besten Phasen hat dieses Endzeit-Abenteuer, wenn Artjom langsam durch dunkle Gänge schleicht, während es um ihn herum zischelt und Schatten aus Löchern huschen. Es gehört zu den feinen visuellen Highlights, wenn dann wie aus dem Nichts kleine Spinnen den Arm des Helden entlang krabbeln – pfui deibel! Aber ihre skorpionartigen Verwandten in XXL sind das eigentliche Problem: Sie scheinen überall zu sein und können mit ihrem Stachel blitzartig zuschlagen. Weil die achtbeinigen Biester das Licht nicht nur hassen, sondern von seinem Schein sogar verletzt werden, schaut man sich bei glimmendem Feuerzeug vorsichtig um: Aus welcher Ecke kommen sie gleich?
Weil die Regie in den richtigen Momenten auch noch Stromausfälle oder Sauerstoffprobleme einstreut, so dass man seine hoffentlich mit ausreichend Filtern versorgte Gasmaske rechtzeitig einsetzen muss, entstehen spannende Erkundungen mit Survival-Horror-Flair. In dieser labyrinthischen Enge kann 4A Games seine Kernkompetenz ausspielen. Trotzdem ist man froh, wenn man den gefährlichen Untergrund in letzter Sekunde mit dem Fahrstuhl verlassen kann. Hoch oben erwartet einen die liebevoll designte Landschaft: Man erkennt einen schmierigen Ölfilm, wenn man vorsichtig durch die Flussauen der Wolga schippert, kann an den Ufern landen und halb versunkene Häuser erkunden. Später fährt man mit einem alten Bus durch die von der Sonne ausgedörrte Steppe, während am Horizont ein Sandsturm aufzieht. Hier weht ein Hauch von offener Welt, den man bisher nicht aus der Serie kannte.
Landschaft hui, Ladezeiten pfui
Zwar kann man en detail nicht an Uncharted 4 oder Shadow of the Tomb Raider heranreichen, zumal einige Texturen schwach aufgelöst sind, die Animationen während der Dialoge hölzern wirken, es keine Fußspuren gibt und der Held selbst bei kleinen
Bewegungen seltsam trippelnde Schrittgeräusche hinterlässt. Wenn man in neue Gebiete kommt, zeigt sich – wenn auch nicht in extremer Form – der so genannte „Rollraseneffekt“, wenn in der Distanz plötzlich Pflanzen auftauchen, und stellenweise werden Oberflächen später nachgeladen. Apropos: Man wartet beim Laden auf Konsolen übrigens satte 3:30 Minuten! Nicht einmal nach der Installation, sondern bei jedem Neustart aus dem Menü heraus. Auf der Xbox One X kam es bei uns einmal zu einem Absturz.
Auch wenn ein Red Dead Redemption 2 mit seiner Vielfalt noch ein anderes malerisches Niveau erreicht: Metro Exodus sieht sehr gut aus, kann über Architektur, Licht und Wetter immer wieder markante Akzente setzen. Auf den Konsolen läuft das Spiel sauber, aber auf
Habe das Spiel jetzt erst begonnen und mich gefragt, ob ich der einzige bin, der diese Meinung teilt.
Die Zwischensequenzen sind so unfreiwillig komisch und das Gunplay echt unterirdisch - demgegenüber steht eine geniale Optik. Naja
Vielleicht immerhin eine Möglichkeit Russisch zu lernen mit deutschen Untertiteln... Oder so...
Au weia
Seltsam, dass die miese KI hier für so eine Abwertung sorgt. Denn mal ehrlich: Ist die KI z.B. in Days Gone etwa besser? Ich habe mich fast immer nur mit Nahkampfwaffen durch das ganze Spiel geholzt und auf Schusswaffen beinahe komplett verzichtet, weil man ganze Lager erledigen kann, indem man einfach nur auf die Gegner zurennt und diese umschmiert (und ich rede hier nicht von den hohlen Freakern, sondern von menschlichen Gegnern (Schwierigkeitsstufe "Normal"). Und auch Wachen die direkt daneben stehen, merken meist nix. Und wie habt ihr dieses Spiel bewertet? Mit "Gut", obwohl die KI dort auch völlig unterirdisch ist....
Ich pack das hier sicherheitshalber auch nochmal rein:
Unbekannte sollen vor einiger Zeit in ein Presswerk eingebrochen und dort Steamkeys für Metro entwendet haben. Diese Keys sollen noch immer bei einigen Keyresellern kursieren, von einem Kauf ist jedoch dringend abzuraten, da diese von Deep Silver gesperrt werden:
https://steamcommunity.com/app/412020/d ... 683077969/
Guckt euch mal alle Metro Wertungen an, die sind auf 4 players deutlich niedriger als auf metacritic und zwar alle 3 Teile. Ich war mal früher ein 4player Fanboy, aber seit Monaten zeichnet es sich ab, dass für mich 4p nur einer von mehreren Meinungen ist und seit dieser Auffälligkeit geht es um so mehr in diese Richtung.
Hab mich nach ein paar tagen mit vermindertem Schwierigkeitsgrad nochmal rangewagt und bin jetzt durch. Der Funke wollte nicht überspringen. Die Reihe zeichnete sich durch spezielle Momente aus. Durch seine Fraktionen, das Leben der Menschen in der Metro oder so Erinnerungswürdige Abschnitte wie z.B. die Bibliothek . Exodus fehlt imo die Intimität welche die Vorgänger auszeichnete.
Bin echt enttäuscht