Lange hat die Federal Trade Commission versucht, den Kauf von Activision-Blizzard durch Microsoft mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern, aber nun vor einem kalifornischen Gericht den Kürzeren gezogen. Nach fünf Tagen ausführlicher Anhörungen lehnte Richterin Jacqueline Scott Corley den Antrag der FTC ab.
Das bedeutet, dass Microsoft nun vor dem Stichtag, dem 18. Juli, den über 69 Milliarden US-Dollar schweren Deal abschließen kann. Zumindest in der Theorie, denn noch steht die britische CMA der kompletten Übernahme im Weg, aber auch dafür könnte sich naher Zukunft aus Sicht des US-Konzerns eine Lösung finden.
Microsoft nähert sich Activision-Blizzard-Übernahme weiter an
Die jetzige Entscheidung von Richterin Corley ist auf jeden Fall für Microsoft ein großer Sieg und bedeutet, dass der riesige Deal eine weitere entscheidende Hürde genommen hat. Zwar sieht sich Microsoft immer noch einem Kartellverfahren der FTC ausgesetzt, allerdings dürfte der Kauf von Activision-Blizzard dennoch realistischer denn je sein.
„Die Übernahme von Activision durch Microsoft wurde als die größte in der Geschichte der Technologiebranche bezeichnet. Sie verdient eine eingehende Prüfung. Diese Prüfung hat sich gelohnt: Microsoft hat sich schriftlich, öffentlich und vor Gericht verpflichtet, Call of Duty auf der PlayStation 10 Jahre lang auf Augenhöhe mit der Xbox zu halten. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit Nintendo getroffen, um Call of Duty auf die Switch zu bringen. Und sie haben mehrere Vereinbarungen getroffen, um die Inhalte von Activision zum ersten Mal auf verschiedene Cloud-Gaming-Dienste zu bringen“, so Richterin Courley in ihren Statement, wie The Verge berichtet.
Our statement on today’s decision: pic.twitter.com/jRDD8PhBeT
— Brad Smith (@BradSmi) July 11, 2023
Weiter heißt es, dass die FTC mit ihren Argumenten nicht überzeugend darlegen konnte, dass die Übernahme tatsächlich am Ende den Wettbewerb schaden wird. Das aktuelle Verfahren hätte eher das Gegenteil gezeigt, denn nach dem Kauf hätten „die Verbraucher mehr Zugang zu Call of Duty und anderen Activision-Inhalten.“ Aus diesem Grund wurde der „Erlass einer einstweiligen Verfügung abgelehnt.“
**Update** Großbritannien steht auf der Kippe
Während sich in den USA damit auch der Microsoft-Activision-Blizzard-Deal einem Ende nähert, bleibt es in einem Land weiterhin fraglich: Großbritannien. Hier hatte die zuständige Behörde CMA Ende April den Entschluss gefasst, die Übernahme zu blockieren. Grund dafür sind Bedenken bezüglich Microsofts starker Stellung im Cloud-Markt und dass sich diese mit einem Kauf noch weiter festigen könnte.
Angesichts der FTC-Niederlage haben sich Microsoft und die CMA nun geeignet, das angekündigte Berufungsverfahren vorerst zu pausieren, um neu zu verhandeln. Was das im Detail bedeutet, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Allerdings wollen beide Parteien prüfen, wie sich die Übernahme modifizieren lässt, um die Bedenken der britischen Behörde aus dem Weg zu räumen, wie Brad Smith von Microsoft via Twitter mitteilt. Es besteht demnach eine Wahrscheinlichkeit, dass auch in Großbritannien der Deal letztendlich abgesegnet wird.
In der EU lief es übrigens deutlich einfacher für Microsoft: Die Europäische Kommission genehmigte den Deal bereits im Mai.
Kann aber für MS einen Unterschied machen, weil sie dann Strafe zahlen müssen, oder nicht?
Genau in diesem Moment verhandeln übrigens die CMA, Microsoft und Activision-Blizzard vor der CAT und es ist witzig, anzuschauen, wie alle drei Parteien versuchen, einen sichtlich genervten Richter davon zu überzeugen, die aktuelle Klage abzuwürgen, damit MS den Deal möglichst schnell über die Bühne bringen kann aber der Richter lässt sich auf dieses Ganze hin und her nicht ein und versteht nicht, warum es überhaupt zu dieser Klage hat kommen müssen, wenn die CMA sich durch die FTC so leicht hat überzeugen lassen, man hätte alles vermeiden können, wenn die CMA gleich auf die Kompromisse seitens Microsoft eingegangen wäre.
Die CMA muss gerade also einiges an Kritik einstecken.
Alles in allem ist der Deal aber durch, selbst der Richter sagte, dass es letztlich ja nur noch darum geht, WANN der Deal abgeschlossen wird, das kann innerhalb der nächsten Wochen geschehen, vorrausgesetzt der Richter stimmt zu, die Klage abzuschmettern oder aber auch mehrere Monate, wenn der Richter die Klage zulässt und die CMA den ganzen Deal noch einmal von Grund auf formal Prüfen muss, nur um an Ende dem Deal dann doch zuzustimmen.
Es ist dann finanziell "gescheitert" oder besser hat die Erwartungen nicht erfüllt, weil es wie schon du erwähnt hast falsch am Markt plaziert wurde.
Aber unterm Strich hat man sich Leute genommen, die eine millionenfach verkaufte und gefeierte Shooter-Serie entwickelt haben und die haben dann wieder eine millionenfach verkaufte und gefeierte Shooter-Serie aus dem Boden gestampft.
edit:
Kleiner Nachtrag. Stanley Morgan hat geschätzt, dass Titanfall2 in 3 Monaten 4 Mil. verkauft hat [1].
Außerdem hat Respawn 10 Monate an Titanfall 3 gearbeitet und dann auf Apex umgeschwängt [2] was wiederum erfolgreich war.
So einfach was zusammenwürfeln aus Branche ist nicht.
Hat man schon öfters gesehen. Nimm Respawn bei EA wo CoD Veteranen dran sitzen. Titenfall hat man mit Teil 2 dann PR technisch gegen die Wand gefahren.
Hit kannst nicht einfach nach "Statuswerten" wie Sammelkarten mit vesten Entwicklern erzielen.
Muss häufig ein Jahre eingespieltes Team sein.
MS hat zudem Playground auf 2 Entwicklerteams aufgestockt wo das Eine Forza Horizon und das Andere Fable Reboot macht.
Ebenfalls hat man Ninja Theory auf 200 Leute erhöht wo neben Hellblade 2 dann noch Project Mara entsteht.
Alles schon zusätzlich im Gange.
Nur aufkaufen tut man auch nicht ist aber beste Möglichkeit schnell eingespielte Studios zu bekommen die für Output in nächsten 2-3 Jahren sorgen anstatt neue Studios die sich dann bei heutigen 5-6 Jahresproject erst mal einspielen müssen.
Tja, es ist wie es ist.
Wenn es Sony in der Schonfrist nicht schafft einen eigenen wettbewerbsfähigen Modern Military Shooter auf die Beine zu stellen, wo man doch einen der besten Entwickler in Sachen Gunplay in den eigenen Reihen hat gegen ein seit einem Jahrzehnt kreativ bankrottes COD...dann haben die es auch nicht besser verdient als Staub zu fressen.
Trotzdem lächerlich...für 70 Milliarden Dollar hätte MS auch praktisch 70 AAAA Titel finanzieren können.