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Remnant 2: The Awakened King im Test: Ein guter Grund, einen König zu stürzen

Kurztest zum ersten DLC The Awakened King

© Gunfire Games / Gearbox

Wie viel Geld würdet ihr für fünf bis sieben Stunden zusätzliche Unterhaltung investieren? Im Falle von Remnant 2 ist die Antwort einfach: Für rund zehn Euro könnt ihr seit Kurzem den DLC The Awakened King kaufen. Aber lohnt sich das? Wir haben die Erweiterung genauer unter die Lupe genommen.

Immerhin wusste Remnant 2 in unserem Test vor rund vier Monaten sehr zu überzeugen. Dass es jetzt einen aktuellen Grund gibt, noch einmal den Soulslike-Shooter anzuwerfen, ist also grundsätzlich erst einmal positiv zu sehen. Allerdings entführt einen The Awakened King nicht in neues Gebiet, sondern ein weiteres Mal nach Losomn. Ihr wisst schon: Das viktorianisch angehauchte Gebiet, welches ein kleines bisschen an Bloodborne erinnert und bereits im Hauptspiel zu den Highlights gehörte. 

Remnant 2: The Awakened King im Test: Ein guter Grund, einen König zu stürzen

Remnant 2: The Awakened King im Test: Ein guter Grund, einen König zu stürzen

Kurztest zum ersten DLC The Awakened King



Remnant 2: The Awakened King – Zeit, einen König zu stoppen

Mit dem DLC The Awakened King erweitert Gunfire Games Losomn um eine Küstenstadt, in der jede Menge Feinde und ein durchtriebener, gar nicht so freundlicher König auf mich und meinem gestählten Charakter wartet. Das Ziel ist schon nach dem ersten Blinzeln klar, ohne, dass es mir jemand ins Ohr flüstern muss: Das sinistre Schloss, welches mit seinen gewaltigen Ausmaßen einen tiefen Schatten über das Umland und dessen wahnsinnige Bevölkerung legt, während am Hafen der Sturm das dunkle Wasser an die Steinwände peitscht. In Sachen Atmosphäre treffen die Entwickler wieder einmal den richtigen Ton.



Aber warum genau ruft jetzt dieser Teil von Losomn ein weiteres Mal nach Hilfe? Nun, ein geplantes Attentat am einzig wahren König ging schief und weckte den Blaublütler aus seinem tiefen Schlaf. War er schon in der Vergangenheit nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse, ist er nach seinem Erwachen richtig mies gelaunt und lässt seinen Zorn mehr als nur ausdrucksstark aus. Nimue, die Göttin der Fae, welche man bereits im Hauptspiel treffen konnte, ist ebenso tief in den Konflikt verwickelt.

Wer einfach nur konsequent der Geschichte des DLCs folgt, kann den Endboss von The Awakened King bereits nach vier Stunden abhaken. Wer sich jedoch auf die Suche nach Geheimnissen begibt, die mitunter zu frischen Waffen, Ringen oder Rüstungssets führen, darf locker die doppelte Spielzeit veranschlagen. Zudem die etwas verwirrende Struktur der Küstenstadt Losomns nicht gerade dazu beiträgt, ausgewählte Ziele schnell zu erreichen. So kommt es durchaus vor, dass man sich in den modrigen Abwasserkanälen hin und wieder verläuft.

Schwierigkeitsgrad? Jap, der ist vorhanden

Spielerisch bleibt sich Remnant 2 derweil treu mit The Awakened King: Es werden weder neue Mechaniken noch neue Waffentypen eingeführt. Auch wirklich knifflige Rätsel sucht man überwiegend vergebens. Stattdessen kämpft man sich durch das Gebiet, trifft erneut eine gewichtige Entscheidung und drückt den jeweiligen Endboss in die passende Grabkammer. Der Weg dorthin ist aber sehr wohl ein steiniger.

Im neuen Gebiet innerhalb Losomns erwarten euch ein paar neue, fiese, schlagkräftige Feinde.

Denn unterwegs gibt es abseits der bekannten, regelmäßig mit Schusswaffen ausgestatteten Bewohnern, auch ein paar neue, wirklich fiese Drecksäcke. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn eine neue Gegnergruppe sind schleimartige Monster, die einerseits mit grünwabernden Giftexplosionen um sich werfen, andererseits auch ordentlich zuhauen. In Kombination mit ein paar ziemlich klaustrophobisch engen Gängen führt das schnell zu einem sich rasant leerenden Gesundheitsbalken oder gar den Tod.

Auch die weiteren Feinde in The Awakened King sind nicht unbedingt ein Pappenstiel, weshalb sich die Erweiterung im Vergleich eine Ecke schwerer anfühlt. Schade nur, dass die Zwischenbosse überwiegend nur normale Feinde sind, die einen speziellen Namen und eine besondere Fähigkeit erhalten haben. Das hat das Hauptspiel deutlich eleganter gelöst.

Ritualist – oder wenn fast alles dir gehört

Dennoch weiß The Awakened King aufgrund der soliden Basis zu überzeugen. Zudem gibt es ja noch den neuen Archetyp, den Ritualist. Der ist an und für sich eine ziemlich coole Idee, denn er zieht seine Stärke aus Statuseffekten, was ihn insbesondere als Zweitklasse spannend macht. Vor allem bei Gegnergruppen ist es sehr angenehm, wenn man Gift- oder Feuereffekte unmittelbar übertragen kann.

Manch neue Kleidung kann sich ebenfalls sehen lassen, bietet aber immer noch keine wirklichen Vor- oder Nachteile.

Der Ritualist ist aber zugleich ein Problem, denn die neue Beute ist schon sehr speziell auf seine Stärken abgestimmt. Ein neuer Ring, der Statuseffekte verlängert? Spitzenidee, die allerdings für die meisten anderen Archetypen nicht so hilfreich ist. Wer also keinen Spaß am Ritualist hat, oder ihn gar nicht erst findet, schaut hier bezüglich neuer Ausrüstungsgegenstände schnell in die Röhre. Für zukünftige Erweiterungen ist definitiv noch Luft nach oben, um auch längst etablierte Archetyp-Zusammenstellungen zu belohnen.

Fazit zu Remnant 2: The Awakened King

Mit The Awakened King kommen all diejenigen auf ihre Kosten, die bereits viel Spaß mit Remnant 2 hatten und gerne noch mehr sehen wollen. Wer den Soulslike-Shooter seinerzeit schon nicht gerne gerne gespielt hat, wird mit der Erweiterung also wohl kaum bekehrt. Angesichts des Kostenpunkts von zehn Euro ist das aber auch kaum zu erwarten. Stattdessen ist es aber ein guter Grund, um sich noch einmal in die Welt von Losomn und einen König vom Thron zu stürzen. Manchmal braucht es ja nicht mehr als das.

Ein anderer DLC kostet euch hingegen etwas mehr, bietet dafür aber ordentlich Inhalt. Die Rede ist von Tales of Arise: Beyond the Dawn, welches wir ebenfalls getestet haben.

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