„Wir werden diese Änderungen in unsere kulturelle DNS einweben und keinen Raum für Sexismus oder Frauenfeindlichkeit“ lassen. Inklusivität, Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung sind allesamt nicht verhandelbar.
– An „Rioter“, Auftragnehmer, ehemalige „Rioter“ und ehemalige Auftragnehmer: Es tut uns Leid. Es tut uns Leid, dass Riot nicht (schon immer) der Ort war, den wir euch versprochen haben. Und es tut uns Leid, dass wir so lange gebraucht haben, euch zu hören. In den folgenden Tagen, Wochen, Monaten, Jahren werde wir Riot in einen Ort verwandeln, auf den wir alle stolz sein können.
– An Spieler und Fans – aktuelle und ehemalige: Wir fühlen uns für die Zeit geehrt, die ihr mit uns verbracht habt. Wir wissen, dass das Studio hinter einem Spiel ein wichtiger Teil davon sein kann, welche Gefühle ihr über das Spiel hegt. Wir wissen, dass wir euch im Stich gelassen haben und sind engagiert, das wieder geradezurücken.“
In seinem Statement nennt Riot Games auch einige „erste Schritte“, mit denen man seine Unternehmskultur neu aufbauen wolle. An erster Stelle steht eine dafür gebildete Gruppe, welche „jede Ecke der Organisation“ beeinflussen solle und direkt an den Geschäftsführer berichtet. Zudem wird angekündigt, dass der Chef der Personalabteilung ausgetauscht werden soll und man ihm einen Chief Diversity Officer (CDO) zur Seite stellen werde. Das Duo soll zusammen mit dem CEO, dem Präsidenten und dem COO ein neues „Leadership Team“ bilden, um die Bemühungen in diesem Bereich zu beschleunigen – in Zusammenarbeit mit dem bisherigen „D&I-Team“ [Diversity & Inclusion].
Des Weiterem sollen Interview- und Belästigungs-Trainings, die bisher nur auf Manager zugeschnitten waren, auf die komplette Belegschaft ausgeweitet werden. Zusätzlich „investiere“ das Unternehmen in Trainingsprogramme gegen Vorurteile. Ihr Ziel sei, „Verhaltensweisen zu ermutigen, die eine faire und inklusive Arbeitsumgebung fördern“.
Man werde auch externe Berater hinzuziehen, um zum führenden Unternehmen in den Bereichen „Vielfalt, Inklusion und Kultur“ zu werden. Diese Partner sollen Mechanismen entwickeln, den Fortschritt zu messen und Riot Games zur Rechenschaft zu ziehen. Um das verlorene Vertrauen zu einigen Mitarbeitern zurückzugewinnen, schaffe man Initiativen, damit diese sich sicher fühlen könnten. Dazu gehört u.a. eine anonyme Beschwerde-Hotline.
Weiterhin sollen im Bereich der Rekrutierung neuer Mitarbeiter die Job-Beschreibungen überarbeitet werden, um allen demographischen Gruppen gegenüber besser „zugänglich“ zu werden. Auch die Wahl der Universitäten solle für die Rekrutierung verändert werden, um die Auswahlmöglichkeiten an Kandidaten zu erweitern.
Nach der Kotaku-Reportage hätten sich noch weitere Stimmen zu den genanten Problemen in Blogs und auf Twitter zu Wort gemeldet, so Polygon.com: Darunter befänden sich viele negative Erfahrungen über die als toxisch empfundene Unternehmenskutur, z.B. von Kristen Fuller oder Dermott Fictel, aber auch positive Eindrücke, etwa von Alex Manisier, der von fairer Behandlung der Frauen in der Sydney-Niederlassung spricht.
Hier die komplette Auflistung der angekündigten Änderungen im Unternehmen:
„First Steps
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Expanding the Culture and D&I Initiative:
We’ve built a new team to lead our cultural evolution. This group and their work will impact every corner of this organization, and will also accelerate our existing cultural and inclusion work. We are all committed to keeping the best parts of today’s Riot—like our focus on player empathy—while tirelessly looking toward the future. The team will be accountable to our CEO directly. -
Revisiting Cultural Definitions:
We are putting everything on the table, including our core cultural tenets, like our manifesto. This includes reevaluating the language of Riot, words like “gamer” and “meritocracy,” to ensure they mean the same thing to all of us. If the words are misused or don’t help us describe our vision for the future, we won’t use them. -
Third-Party Evaluation:
We have engaged two leading consultants on culture change to provide us with their expertise and recommendations as we rebuild Riot’s culture. Our goal isn’t just to be good; it’s to become a leader on diversity, inclusion, and culture. We’re asking them to develop mechanisms to measure our progress and hold us accountable against this objective. -
Investigation Process:
We’re evaluating and improving our investigation process and systems. We understand we lost trust with Rioters, so rebuilding trust is key to making Rioters feel safe and empowered to raise issues. Here’s some of what we’ve done already:-
We set up a hotline where anyone can anonymously raise issues and submit complaints.
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We have expanded our internal team, and brought in an outside law firm to assess our policies. They’ll also be working side-by-side with talent partners to investigate any new claims raised by Rioters to provide an additional, unbiased layer to all of our investigations.
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No one and nothing is sacred. We are prepared to make big changes and have begun taking action against specific cases, including removal of Rioters, though we aren’t likely to get into those details publicly on a case-by-case basis for legal and privacy reasons.
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Reevaluating Recruiting:
We’re accelerating our efforts to make our recruiting system more open. We’re overhauling our job descriptions to ensure they’re readily accessible to all demographic groups; reassessing which universities we recruit from; and expanding the pools from which we target our candidates. -
Trainings
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We’re doubling down on trainings. Trainings that had been specific to managers are being expanded to all Rioters, including interview training and anti-harassment training. We’re also investing in anti-bias training to encourage behaviors that foster a fair and inclusive work environment. In addition, we are investing in management training for all managers to build and support better teams. These trainings will be required for existing Rioters, with elements integrated into our Rioter onboarding program. -
Staffing up for D&I:
We are deep into the process of recruiting a new Chief Human Resources Officer (CHRO), and recently began the search for a Chief Diversity Officer (CDO). They will join the CEO, President, and COO as part of our executive leadership team, and will add critical experience to our existing D&I team to accelerate all our work in this area.“
Und doch... den Eindruck hab ich schon.
Weiter war das weder der einzige Kritikpunkt (sondern nur ein beispielhaft angeführter Fall), noch wurde der Vergewaltigungswitz Anlass zu ausschließlich einer Diskussion über Respekt vor Frauen.
Aber was erlaubt ist und was getan wird sind oftmals 2 paar Schuhe.
Ist jetzt vllcht wieder ein blödes Beispiel, aber der Netzausbau und die Durchführung durch "Outsourced CallCenter", hat der "Ekeltom" ne ganze Menge Verträge verschafft, die niemals abgeschlossen wurden.
Überhaupt find ich diese "Unternehmenskultur" bei RiotGames einen schönen Schnitt was eigentlich und allgemein für eine Stimmung herrscht. Dieser "Rape"-Joke, der da öffentlich gemacht wurde z.B. ... Das mag jetzt zynisch klingen, aber diese Mentalität ist äußerst gewinnbringend und dementsprechend häufig vertreten. Daß sich nun über Sexismus unterhalten wird, find ich das eigentlich witzige dran. ... also auf diesen einen Witz bezogen. Der ließ nämlich sehr viel tiefer blicken, als daß nur eine Diskussion bezügl Respekt vor Frauen aufkommen sollte.
Trotzdem landet man zwangsläufig dabei, dass Recht eben nicht gleich Recht ist, sondern doch irgendwie subjektiv. Oder den Umständen entsprechend. Oder wie auch immer.
Um was ging es eigentlich nochmal? Also wenn ich zu jemandem sage "fick dich doch ins Knie" ist das "umgangssprachlich" ok. Aber wenn ich das zu einem beidseitig beinamputierten Rollstuhlfahrer sage, ist das Diskriminierung? Zählt dann also nicht als "umgangssprachliche Beschimpfung"?
Ein anderer fühlt sich wohl dadurch schon angegriffen, weil er Asexuell ist und man "ficken" ausgesprochen hat.
Und genau da landen wir bei dem von mir vermuteten "Mimöschentum". Diverse Leute fühlen sich bei der kleinsten Kleinigkeit schon sexuell vergewaltigt, weil sie unzugänglich für "gängige Redewendungen" sind oder einfach Sarkasmus- oder Ironieresistent sind.
Und wenn die Sekretärin sich am Kopierer mal bückt, weil sie Papier nachfüllen will und ich dann gerade hingucke, weil der Kopierer deswegen knattert, bin ich selbstverständlich ein Sexist, weil ich ihren Arsch betrachtet habe, als sie sich gerade gebückt hat. Wenn das ein Mann macht und eine Frau hinguckt, ist das aber ok. Schließlich herrscht die Meinung, dass der Mann das ja sogar so will. Weil er das geil findet, oder wie auch immer.
DAS ist doch...