ist endgültig Geschichte: Die Server des Extraction-Shooters wurden nach etwas mehr als einem Monat heruntergefahren, während Entwickler Fntastic schon im Dezember die Pforten geschlossen hat. Zum Abschied gibt es nun trotzdem noch einmal eine neue Nachricht des Studios.
In dieser entschuldigt sich das Team aber nicht für den katastrophalen Zustand von The Day Before zum Release. Oder dafür, dass etliche Features, die im Vorfeld noch beworben worden sind, schlussendlich gar nicht existiert haben. Stattdessen weißt das Team die Schuld von sich und sieht sich, wieder einmal, einer Hasskampagne und Missinformation ausgesetzt.
The Day Before: „Negative Vorurteile“ haben den Erfolg beeinflusst
Am 7. Dezember 2023 wurde The Day Before auf Steam veröffentlicht, am 11. Dezember folgte die Schließung von Fntastic und mittlerweile sind auch die Server des Online-Shooters abgeschaltet. Wer an dem Debakel Schuld hat? Laut Fntastic ist die Sache ziemlich klar: Man selbst habe mit dem Spiel kein Geld gemacht, dafür aber „bestimmte Blogger“, die „von Anfang an mit der Erstellung falscher Inhalte“ finanziell profitiert hätten.
âš¡Recently, a lot of misinformation has emerged on the Internet from supposedly anonymous sources. Fntastic provides an official response to these statements.#fntastic #thedaybefore pic.twitter.com/zRKWQ1nfmr
— Fntastic (@FntasticHQ) January 24, 2024
Das wiederum hätte zu einem „Goldrausch“ bei Influencern geführt, die die Popularität von The Day Before ausgenutzt hätten, um auf die Entwicklung draufzuhauen. „Die negative Voreingenommenheit bestimmter Blogger, die mit Hass Geld verdienen, hat die Wahrnehmung des Spiels beeinflusst“, so das Statement weiter. Selbst der Livestream von Dr. Disrespect, der laut Aussagen Fntastics trotz der zu Beginn auftretenden Server-Probleme und Bugs Spaß hatte, konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. „Die Hasskampagne hatte bereits erheblichen Schaden angerichtet“ – eigene Fehler gibt Fntastic derweil nicht zu.
Stattdessen wird behauptet, dass man nach dem Verkaufsstopp mehrere Anfragen von Nutzern erhalten habe, die gerne weiterhin Zugang zum Shooter gehabt hätten. Zudem würden Codes für The Day Before „auf dem Schwarzmarkt“ für mehrere hundert Dollar verkauft werden, was für das Studio ein Indiz sei, dass der Zombie-Titel ja eigentlich doch beliebt gewesen sei.
Offenbar will das Studio noch einmal zurückkehren
Natürlich dreht sich das große Statement von Fntastic nicht nur um Blogger und eine sogenannte Hasskampagne. Stattdessen beweihräuchert man sich auch selbst, denn das Unternehmen hat „allen Spielern ihr Geld zurückgegeben, einschließlich der erzwungenen Rückerstattung an diejenigen, die sie nicht beantragt hatten“.
Darüber hinaus dementiert Fntastic, „verschiedene Geschichten über die Entwicklung“ oder, dass sich die Beziehung zu Publisher Mytona aufgrund von The Day Before verschlechtert hat. Zu den eigenen Mitarbeitern habe man immer ein „ausgezeichnetes Verhältnis“ gehabt. Darüber hinaus hätte das Team „alles getan, um The Day Before erfolgreich zu gestalten“.
Trotz des Endes von The Day Before und dass Fntastic eigentlich bereits im Dezember schließen wollte, ist das aktuelle Statement noch kein Schlussstrich. Am Ende heißt es nämlich, dass man die Social Media-Kanäle des Unternehmens im Auge behalten soll, um „zu erfahren, was als nächstes passiert“.
Ich poste das der besseren Sichtbarkeit wegen auch mal hier rein. GameTwo, die auch schon ne Investigativrecherche zu Gollum gemacht haben, haben auch ein Video zu The Day Before hochgeladen:
War eine Kooperation mit der Gamestar:
https://www.gamestar.de/artikel/the-day ... 07568.html
Die beiden Gotovtsev Brüder waren wohl größenwahnsinnig und zugleich extrem inkompetent und wankelmütig.
An einer Stelle haben die beiden Brüder Spiderman 2 gespielt, und dann plötzlich deshalb umentschieden und gesagt "baut unsere Stadt um, damit sie so aussieht wie dort". Solche Fälle gab es alle paar Wochen oder Monate, das Springen wurde 50 (in Worten: fünfzig) mal geändert während der Entwicklung.
An anderer Stelle sollen sie ihren eigenen Mitarbeitern Geldstrafen wegen zu niedriger Qualität ihrer Arbeit aufgebrummt haben.
Die beiden CEOs sollen während des Release-Wochenendes überhaupt nicht auffind- und ansprechbar gewesen sein, die restlichen Entwickler waren planlos und auf sich allein gestellt, und am Montag dann sollen die beiden sich plötzlich via Microsoft Teams gemeldet und das Studio aufgelöst haben.
Publisher Mytona habe sich durch die Ausstrahlung der beiden Brüder imponieren lassen und sie wie Genies behandelt und jahrelang nicht wirklich genau nachgesehen, was die da treiben, erst nahe am Release warfen die ein genaueres Auge drauf. Nach Release gab es eine Abstimmung innerhalb Mytona, die überwiegende Mehrheit entschied sich dagegen, dieses gescheiterte Projekt weiterzuentwickeln.
Kurzform: Eher kein Scam, sondern unterirdisch schlechtes Management.
Von dem Geschäftsmodell habe ich schon einmal gehört.
Die Ausrede ist demnach also eher ein Witz. Wenn die wirklich Jahre lang intensiv und seriös daran gearbeitet hätten, dann will man als Entwickler ja auch regelmäßig neue Infos rausgeben.
Fntastic setzte aber auschließlich auf die Taktik "einmal ködern, sich zurücklehnen, profitierenund nie mehr liefern!"
Schön zu sehen, wie Godwins's law mit der Zeit geht!