Veröffentlicht inNews

Warhammer 40k: Rogue Trader: Das größte Problem heißt Baldur’s Gate 3

Entwickler zeigen einen Endgame-Kampf auf der gamescom

© Owlcat Games / Owlcat Games

Anfang Juni konnte ich bereits einen sehr ausführlichen Blick auf Warhammer 40.000: Rogue Trader werfen, dem neuen Rollenspiel der Pathfinder-Entwickler. Die Beta bot damals schon jede Menge Inhalt, aber es wird noch mehr kommen: Auf der gamescom in Köln zeigte mir Owlcat Games einen Kampf, der quasi im Endgame des Rollenspiels stattfindet.

 

Nach circa 80 Stunden Spielzeit ist die sechs Charakter starke Gruppe schon entsprechend stark ausgerüstet und verfügt dank einigen Levelaufstiegen schon über einige Fähigkeiten. Das ist auch besonders wichtig, denn der folgende Kampf, den mir die Entwickler zeigen, ist auf keinen Fall ein Pappenstiel.

Warhammer 40k: Rogue Trader – Jeder Zug zählt

Rogue Trader setzt, anders als die Pathfinder-Spiele, auf ein komplett rundenbasiertes KampfsystemBaldur’s Gate 3 lässt grüßen. Das klassische RTwP hat offenbar auch bei Owlcat ausgedient. Nichtsdestotrotz zeigt der Kampf gegen ein paar Necron-Feinde, den mir die Entwickler präsentieren, klassische Stärken: Es geht viel um Taktik, die Fähigkeiten müssen gut eingesetzt werden. Wichtig sind vor allem defensive Buffs, denn Angriffe der mächtigen Necron-Einheiten tun richtig weh, wie mir kurz darauf eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.

Obwohl die Entwickler unter anderen mit Marazhai, einem fähigen Nahkämpfer, bereits viel Schaden einem Gegner zufügen, ist der noch lange nicht am Ende. In seinem Zug ignoriert der Necron aber den zustechenden Kämpfer und schießt stattdessen auf eine Unterstützerin, die nach gerade einmal zwei Treffern komplett zu Boden geht. Besonders fies: Wiederbeleben während eines Kampfes gibt es nicht. Sobald die Lebenspunkte eines Charakters auf 0 sind, bleibt er auch für den restlichen Kampf tot. Wie mir die Entwickler mitteilen gibt es lediglich ein paar vereinzelte Buffs, die einmalig einen Todesschlag verhindern können.

Ansonsten zeigt sich auch in den späteren Schlachten von Rogue Trader, dass das Rollenspiel zwar in Sachen Präsentation und Optik nicht mit einem Baldur’s Gate 3 mithalten kann, aber definitiv eigene Stärken hat. Die liegen vor allem in der Taktik, denn wer hier nicht fleißig seine Fähigkeiten und Angriffe richtig einsetzt, dürfte schnell vor Problemen stehen. Eine extreme Zerstörung und Dynamik der Umgebung, wie man sie von den Larian-Spielen kennt, gibt es aber nicht – auch wenn vereinzelte Explosionsfässer schon dazu einladen, offensiv genutzt zu werden.

Baldur’s Gate 3 ist das größte Problem

Überhaupt ist Baldur’s Gate 3 die schwierigste Hürde für Warhammer 40.000: Rogue Trader. Man merkt schlichtweg, dass Larian hier einfach in einer anderen Budget-Klasse unterwegs war: Während man beim aktuellen Rollenspiel-Hit, hier geht es übrigens zu unserem Test, komplett vertonte Charaktere, unzählige Zwischensequenzen und eine wunderschön anzusehende Optik hat, fällt Owlcats Rogue Trader im Vergleich viel spartanischer und klassischer aus.

Ein paar vereinzelte Vertonungen gibt es zwar, aber ansonsten herrscht die Pflicht, viel lesen zu müssen. Optisch ist der Ausflug in die Welt von Warhammer 40.000 ebenfalls auf einem guten Wege, kann aber mit den hochdetaillierten 3D-Welten eines Baldur’s Gate 3 nicht mithalten. Dafür aber weiß das Kampfsystem bislang zu überzeugen und wie sich die Story insgesamt entwickelt, kann erst spätestens die Testversion zeigen.

Die wird es aber voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr geben. Auf Nachfrage verriet uns Owlcat Games, dass es bis zum Release von Warhammer 40.000: Rogue Trader nicht bis 2025 dauern wird. Aber vermutlich wird es auch in diesem Jahr nichts mehr. Angesichts von Baldur’s Gate 3, Starfield und den vielen anderen Releases im Spiele-Herbst, ist das vermutlich aber verkraftbar.

  1. Lupos0503 hat geschrieben: 23.08.2023 14:10 Aber immer wenn ich über WH 40K RT nachdenke meldet sich mein Gewissen. Es ist ein russischer Entwickler, die zwar mittlerweile auf Zypern sitzen, aber immer noch kein klares Statement zu ihrem Despoten abgegeben haben. Soweit ich weiß. Das hat so ein "Geschmäckle".
    Wieso sollten sie ein Statement abgeben? Das Studio und der größte Teil des Teams ist schon vor Kriegsbeginn nach Zypern gezogen, das Büro in Moskau existiert vermutlich nur noch für die paar Kollegen, die nicht umziehen konnten. Gelistet wird es jedenfalls nicht mehr.
    Dieser Umzug vor dem Kriegsbeginn ist eigentlich ein größeres Statement als alles, was man sich jetzt aus dem Finger saugen würde.
    @Topic
    Glaube nicht, dass es groß mit BG konkurrieren muss. Zum einen weil's ja eh erst nächstes Jahr erscheint, zum anderen weil es innerhalb des Warhammer-Settings keine wirkliche Konkurrenz in Sachen RPGs gibt. Warhammer Fantasy wäre mir zwar lieber, kann aber verstehen, dass man mal einen kompletten Settingwechsel brauchte. Hat man auch gleich viel mehr Möglichkeiten sein Spiel mit Bugs zu bereichern. :P
    Vielleicht haben sie mittlerweile auch gelernt, wie man richtig codet. Hab den Patchverlauf der Konsolenversion von Wrath mitbekommen und war schon lustig, dass jeder Patch irgendwas neues zerschossen hat. Nichts Extremes, Wrath war und ist auf Konsole weiterhin gut spielbar, aber peinlich war's schon.
    Über die Konsolenversion von Kingmaker sollte man jedoch lieber nicht reden. Wäre auch für das alte 4P besser gewesen, weil es offensichtlich ist, dass beim Test damals nicht mehr gemacht hat, als max. eine Stunde einen Blick ins erste Kapitel zu werfen.

  2. Ich dachte sie hauen wenigstens Mal ein Release Date raus, eigentlich war es ja TBD mit Ziel 2023... aber so wie es sich anhört wird das wohl nichts mehr. Vielleicht besser so, damit die Leute Zeit haben zu vergessen, wie gut Baldurs Gate 3 war 😅
    Bin ja ein großer Owlcat-Fan, Pathfinder habe ich sogar bei Kickstarter gebacked und der zweite Teil hat mich ziemlich begeistert.
    Aber immer wenn ich über WH 40K RT nachdenke meldet sich mein Gewissen. Es ist ein russischer Entwickler, die zwar mittlerweile auf Zypern sitzen, aber immer noch kein klares Statement zu ihrem Despoten abgegeben haben. Soweit ich weiß. Das hat so ein "Geschmäckle".

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.