Veröffentlicht inKolumnen

Heute kehrt der genialste Sci-Fi-Horror jemals zurück – als Fan feierte ich diese 2 Spiele schon vor über 20 Jahren

Wer hätte im Jahr 1979 gedacht, dass Schweizer nicht nur Schokolade und Uhren können – sondern auch Alien-Schöpfer H.R. Giger hervorbringen?

Eine Spielszene aus dem Computerspiel Aliens: Colonial Marines
© SEGA; Gearbox Software; Algoffy - stock.adobe.com; bearbeitet mit Photoshop

Video-Test

Besitzer der Switch dürfen sich nun auch in Alien: Isolation vor dem Xenomorph fürchten. Wie uns die Umsetzung gefallen hat, seht ihr im Video-Test.

An meiner Wenigkeit ist Anspielung mit Fernsprecher vorbeigerauscht, denn als sich in Isolation eine Amanda auf die Schnitzeljagd nach ihrer Mutter Ellen Ripley begab, hatte ich mich als aktiver Gamer verabschiedet – und eine gepflegte Runde Minesweeper war meine höchste Spielfreude. Dabei liebe ich die Alien-Filme – allen voran (Achtung: ungemütliche Präferenz!) Alien 3 von David Fincher und Alien: Resurrection von Jean-Pierre Jeunet. Aber piano, piano, meine Freunde.

Bevor wir ins Thema einsteigen: Erst kürzlich hat der Regisseur des diese Woche anlaufenden Alien Romulus gesagt, welchen nachhaltigen Eindruck ein Alien Isolation bei ihm hinterlassen hat. Denn in einem Gespräch mit den englischsprachigen Kolleg:innen von Total Film sagt er: „Alien: Isolation hat mir gezeigt, dass Alien [auch heute noch] wirklich furchterregend und gut gemacht sein kann.“ Wenn das kein gutes Vorzeichen ist?

Aliens vs. Predator 2 (Monolith Productions)

Frank und frei gesprochen: Alien 3 als düstere Meditation über Gewalttätigkeit und Alien 4 als kaum chiffrierte Parabel über Mutterschaft, gab mir persönlich mehr als die Marlboro-Männer aus James Camerons Aliens. Und dann waren da noch zwei Spiele – und nicht zu unterschlagen: das Twitter-Posting von Herrn Alvarez.

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Als Rebellion Software mit Aliens versus Predator die Filmmonster-Prominenz auf dem PC zusammengeklatschte, hing meine Erwartungshaltung irgendwo auf Höhe eines Himmelskörpers: Schließlich versprach die Kombination aus H.R. Gigers Xenomorphen und dem Shooter-Genre spielerische Höhenflüge. Leider, leider für Rebellion Software (Sniper Elite, Zombie Army), hatte ich zu dem Zeitpunkt längst ein Half-Life gespielt.

Meine Messlatte für einen gelungene FPS hing entsprechend auf der Höhe geskripteter, die Story vorantreibender Ereignissen – nicht auf Schießbuden-Gunplay, das mir Gegnerhorde um Gegnerhorde vor die Flinte wirft, wie das Aliens versus Predator gemacht hat. Dafür habe ich Stunden um Stunden im Skirmish-Modus verbracht – dort lässt Aliens vs. Predator seine Muskeln als tumber Shooter spielen. 2001 schon wurde Aliens Versus Predator  2 von Monolith Productions nachgeschoben – und hat meiner Meinung nach alles besser gemacht (oder überhaupt gut).

Nicht zu vergessen: Auch launige YouTuber*innen wie GmanLives nehmen die AvP-Spiele ins Visier.

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Wie nicht anders von den Macher*innen von No One Lives Forever und F.E.A.R. zu erwarten, war der zweite Teil der Außerirdischen-Hatz nach meinem Dafürhalten in allen Belangen besser – bessere Action, bessere Suspense und vor allem eine bessere, ineinander verschachtelte Story. Die internationale Fachpresse sah das seinerzeit übrigens nicht ganz wie ich: Beide Titel wurden ähnlich positiv aufgenommen. Für mich war Aliens vs. Predator ein Boomer-Shooter wie Quake oder Doom, in einer Zeit, als Half-Life längst den Paradigmenwechsel zu Story-Shootern eingeläutet hatte.

Alien 3 (Probe Software)

Als ich damals in den tiefsten Neunzigern die Kasette zu Alien 3 in einem Gebrauchtwarenladen gekauft und in meinen Super Nintendo gesteckt hatte, war die familienfreundliche Konsole für mich eine Domäne von Klempnern, dem Softdrink-Maskottchen Cool Spot und vielleicht den Prügelknaben aus Street Fighter. Mit Alien 3 von Probe Software infizierte dann aber der parasitäre Xenomorph meine NES – genauer mit einem bockschweren Sidescroller, der mich als Knirps mit seinem diabolischen Schwierigkeitsgrad komplett überrollt hat. Beweisstück A wie Acheron, nachstehendes Gameplay-Video:

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Die stylische Präsentation im Look der Filmvorlage war trotz der technischen Limitierungen ein Highlight – wobei sich, clever von den Entwickler*innen, die künstlerische Freiheit freigeräumt wurde, dem einsamen Xenomorph aus dem dritten Alien-Film hunderte und tausende hinzuzufügen, die euch in dieser Film-Versoftung endlos viele Tote sterben lassen. Und erst das Waffenarsenal: Ja, das unverkennbare Pulsgewehr aus Aliens wird euch in die Hände gedrückt, aber viel heißer wird’s, sobald ihr den Flammenwerfer einsackt – und die insektenhafte Lebensform knusprig grillt.

Schlussendlich darf nicht die musische Untermalung von Steve Collett verschwiegen werden, denn die ist treibend, bombastisch und drillt mir bis heute einen Ohrwurm in die Gehörgänge. Aber hört selbst.

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Mehr Weltraummonster, mehr Xenomorphen

Keine Frage: Aliens vs. Predator 1 & 2 und Alien 3 sind nicht die einzigen Einträge der Königin unter den Filmmonstern aus meiner Gamer-Biographie – und trotzdem sind oben genannten in mein Langzeitgedächtnis übergegangen. Löchrig wie Kanes Brustkorb ist meine Erinnerung bei Alien Trilogy (ebenfalls Probe Entertainment) oder Alien 3 (diesmal von Bits Studios für den Gameboy), die ich ebenfalls gespielt habe. Damals. Länger als lange her. Gleichviel.

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Alien ist eine jener Filmreihen, bei denen einige der namhaftesten Genre-Filmemacher unserer Zeit ihren Hut in den Ring geworfen haben – umso gespannt bin ich, wenn schon am 15. August das windschnittige Vieh mit der Speichel-Überproduktion und dem Doppel-Gebiss seine Rückkehr feiert. Leider ohne Alien-Erfinder Hans Rudi Giger, der vor fast genau zehn Jahren verstorben ist – und nebenbei bemerkt ein Fan eines ganz anderen Außerirdischen war: Alf vom Planeten Melmak, der die amerikanische Kernfamilie der Tanners terrorisiert (nicht über ein Herausplatzen durch den Brustkorb, sondern mit Herausplatzen mit Hammersprüchen).

Jedenfalls: Warten wir’s ab, in welcher Sekunde der insgesamt 119 Minuten von Alien Romulus Regisseur Alvarez diese ganz bestimmte Telefonzelle aufblitzen lässt. Bis ihr das Kinoticket löst, könnt ihr in unsrem Test zu Alien Isolation nachlesen, wieso die Bemühungen von Creative Asembly eine amtliche 8.0er-Wertung abgeräumt hat.

Quellen: Total Film; Twitter /@fedalvar; Reddit /@Baazr; YouTube /@Super Nintendo SNES Music, @GmanLives, @World of Longplays; Blue News; Wikipedia