Phantom Blade Zero: Schneller als sein Schatten
Zumindest in Sachen Design scheint Phantom Blade Zero durchaus in die Soulslike-Schiene zu passen, entpuppt sich dann recht schnell aber eher als eine verzeihendere Mischung aus Sekiro und Devil May Cry. Statt behäbiger Schläge und Ausweichrollen in dicker Ritterrüstung herrscht hier dank luftiger Attentäter-Kluft ein unfassbar hohes Spieltempo, bei dem einem fast schwindelig werden kann – und entsprechend schnell war die spielbare Demo dann auch vorbei.
Statt sich mit Story, Zwischensequenzen oder Erkundung aufzuhalten, warf mich das Third-Person-Action-Rollenspiel vom chinesischen Entwicklerstudio S-Game nämlich unmittelbar ins Tutorial, danach in eine Gegnergruppe und dann noch drei Bosskämpfe. Bei den Einzelbegegnungen konnten die stylischen Kombinationsangriffe glänzen und sorgten dank gelungenem Trefferfeedback für fetzige Fights. Ausweichen und Parieren ist beides möglich, letzteres aber eindeutig die coolere Option.
Das Aufeinandertreffen mit mehreren Gegner wurde aufgrund der hohen Geschwindigkeit derweil gelegentlich unübersichtlich: Wie von einer Tarantel gestochen huschte ich durch den Auflauf von Vasallen und verlor mich dabei ab und an selbst aus den Augen. Für Kämpfe gegen einen einzigen Feind scheint das schnelle Schnetzeln also eher geschaffen zu sein, aber vielleicht drehen die Entwickler*innen ja noch ein wenig an den Reglern, bis Phantom Blade Zero zu einem noch unbekannten Datum für PlayStation 5 und PC erscheint.
The First Berserker: Khazan – Durch und durch Souls
Wir bleiben bei der Third-Person-Perspektive und in Asien, aber drosseln das Spieltempo, denn The First Berserker: Khazan vom südkoreanischen Entwicklerstudio Neople ist wieder deutlich näher an Dark Souls und seinen unmittelbaren Verwandten. Mit dem Dark-Fantasy-Setting, den wuchtigen Kämpfe, und dem bekannten Schema bestehend aus leichter und schwerer Angriff, Ausweichen, Blocken und Parieren ist Khazan insgesamt das wohl klassischste und konservativste Soulslike dieser Liste.
Ein kurzer Blick auf einen späteren Spielstand gegen Ende der Session verriet mir zumindest, dass im Verlauf offenbar noch eine Reihe an aktivierbaren Fähigkeiten dazukommen, um den Gegnern zusätzlich auf die Pelle zu rücken. Das ist auch dringend notwendig, denn Khazan brachte mich mitunter ganz schön ins Schwitzen: Gegner können einiges einstecken, ordentlich austeilen und meine Ausdauerleiste ist ebenfalls verdammt schnell leer, was mich wehrlos darstellen lässt.
Bereits gegen den ersten stärkeren Gegner – keinen Boss wohlgemerkt – habe ich ohne Parieren kein Land gesehen, weil ich das als deutlich verlässlicher als das Ausweichen empfand. Außerdem reduziert es die feindliche Haltungsleiste, die bei vollständiger Leerung einen kritischen Treffer erlaubt, sich im fertigen Spiel aber gerne ein wenig langsamer regenerieren darf. Auch ein Dauerfeuer von Angriffen, was aufgrund der begrenzten Ausdauer ohnehin nur mäßig möglich ist, war im Vergleich zum Parieren kaum der Rede wert.
Kleine Ideen, mit denen sich The First Berserker: Khazan von seinen Vorbildern unterscheidet, sind dann aber immerhin noch die Ausgangslage und der Look: Hauptcharakter Khazan wird nämlich zu Beginn als Gefangener transportiert, bis es zu einem Überfall durch einen bösen Geist ohne Körper kommt, der es sich anschließend im blutverschmierten Berserker gemütlich macht. Nun kämpfen die beiden Seelen um die Kontrolle des Protagonisten im Cel-Shading-Anime-Look. Einen eigenen Blick könnt ihr demnächst in der offenen Beta auf Konsolen riskieren, der Release ist dann für Anfang 2025 auf PC, PlayStation 5 und Xbox Series X | S angedacht.
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