Erst kürzlich wurde von Amazon Games angekündigt, dass es mit New World: Aeternum nicht nur in ein neues Kapitel des Multiplayer-Online-RPGs geht, sondern auch erstmals auf die aktuelle Konsolengeneration. PC-Spieler*innen, die schon im Hauptspiel unterwegs waren, kommen hingegen gratis in den Genuss der Erweiterung.
Auf dem diesjährigen Summer Game Fest hatten wir die Gelegenheit, in die erste Stunde des Spiels hineinzuspielen. Als Schiffbrüchige habe ich mich auf einer fremden Insel wiedergefunden und musste im wahrsten Sinne von ganz vorne anfangen.
Die erste Stunde von New World: Aeternum angespielt
Zunächst einmal geht es in den Charaktereditor, der natürlich nicht so umfangreich ausfällt wie bei Baldur’s Gate 3 oder Dragon’s Dogma 2, aber euch auf jeden Fall die Möglichkeit gibt, viele Details wie Gesichtsform, verrückte Frisuren und Tätowierungen auszuwählen. Bei den Klassen (die bei New World: Aeternum und generell in diesem RPG Archetypen heißen) entscheide ich mich für die Okkultistin – eher aufgrund des Outfit-Designs als weil ich denke, dass ich in der Anspiel-Session groß die Vor- und Nachteile eines Archetypen erfahren kann.
Nach der Intro-Szene, in der ich erleben muss, wie auf meinem Schiff alle Crewmitglieder einem mysteriösen Fluch zum Opfer fallen und fortan wie besessen über mich herfallen, finde ich mich am Strand einer fremden Insel wieder. In der felsigen Bucht umgeben mich weitere Schiffswracks – und noch weitere Besessene, gegen die ich erst einmal im Kampf antrete. Zur Verfügung stehen mir dabei zwei Waffen mit Elementarkräften, zwischen denen ich auf Knopfdruck wechseln kann. Das Kampfsystem geht mir schnell in Fleisch und Blut über; leichte und schwere Attacken, mit meinem Feuerstab kann ich zudem Fernangriffe ausführen. Schon bald steht mir die Möglichkeit zur Verfügung, Erfahrungspunkte für Spezialangriffe auszugeben. Mein Stab wird so zur feuerspeienden Fackel, die kurzen Prozess mit den Gegnern macht.
Auf der Insel treffe ich auf zwei „Ansässige“, die hier ein notdürftiges Camp aufgebaut haben – ich befinde mich auf Aeternum, wo dunkle Mächte und undurchsichtige Gefahren herrschen. Was nun folgt, sind leider eine Reihe an Early Game-typischen Sammel- und Fetch-Quests – jage ein Wildschwein, sammle diese und jene Rohstoffe… Nachdem ich auf die ebenfalls gestrandete Freibeuter-Kapitänin Grace O’Malley treffe, werde ich von ihr zu ähnlichen Aufgaben animiert, bevor sie sich mit mir in das Camp begibt.
Sammelquests im Early Game und überholte Charakter-Animationen
Mir ist bewusst, dass solche Intro-Quests für Neulinge nötig sind, aber ich spiele nicht zum ersten Mal ein Videospiel und so habe ich leider das Gefühl, dass ich ungefähr die Hälfte meiner etwa einstündigen Spielzeit mit New World: Aeternum verschwende, ohne wirklich was von dem Spiel mitzubekommen. Ein Spielstand mit einem vorgefertigten Charakter, der ein paar Stufen höher gelevelt ist, wäre hier schön gewesen. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, schon früh Fortschritte machen, Fähigkeiten freischalten und Ausrüstung sammeln zu können.
Optisch bin ich von New World: Aeternum eher unterwältigt. Das Setting ist recht schick und versprüht einen karibischen Piraten-Charme, aber besonders die Animationen der NPCs in Dialog-Szenen wirken altbacken, einige Details in der Spielwelt wie Bäume und Sträucher wirken lieblos dahingeklatscht und ohne grafische Tiefe. Natürlich spiele ich hier ein Spiel, dass erst in vier Monaten erscheint und daher kann ich noch keine fertige Version erwarten; die Grafik sollte aber wohl auf dem letzten Stand sein und in der Hinsicht ist das RPG leider nicht wirklich schön.
Wer schon in New World unterwegs ist, kann sich allerdings mit dem neuen Abenteuer auf viele zusätzliche Inhalte wie neue Singleplayer-Missionen im Endgame, PvP-Zonen, Raids und neue Archetypen freuen. New World: Aeternum erscheint am 15. Oktober für PC, Playstation 5 und Xbox Series X|S. Auf dem Summer Game Fest konnte ich derweil außerdem in Star Wars: Outlaws reinschauen.