Tricks und Überredungskünste
Die reinen Inventar- und Kombinationsrätsel wirken dagegen meist zu leicht und ideenlos. Joe verschafft sich durch sein Reparaturgeschick mehr Freiheiten bei den Wächtern. Das wirkt zwar glaubwürdig, aber nicht gerade spannend. Nebenbei gibt es im Knast natürlich viele fade Gefälligkeiten zu erledigen, um vielleicht Fluchtpläne oder Schwachstellen in der Konstruktion zu erfahren. Etwas seltsam wirkt es schon, dass Joe irgendwann mit prall gefülltem Inventar durchs angeblich sicherste Gefängnis der Welt läuft. Noch öder: Christine bricht die meisten Schlösser einfach mit gefundenen Haarnadeln auf.
Die Crux der Coolness
Ein Problem an den eigentlich erfrischend erwachsenen Dialogen ist, dass die übertriebene Coolness die Identifikation mit den Protagonisten stört. Die lässige Art passt eigentlich gut zur damaligen „Beat-Szene“ in San Francisco: Christine verlegt z.B. ein eigenes Lyrik-Magazin und unterhält sich ununterbrochen mit anderen „Beatniks“ über angesagte Gedichte, Romane und Jazzplatten. Doch Mocsy übertreibt es mit der allgegenwärtigen Gleichgültigkeit. Ob nun die hippe Buchhändlerin, der jugendliche Beatnik im chinesischen Theater oder Christine selbst: Fast alle Figuren wirken in ihren Gesprächen derart
Spannung geht anders
Ihre Stimmung erinnert an heutige Hipster, welche mit Selbstironie und intellektuellen Phrasen um sich schmeißen, ohne einen emotionalen Zugang zur Kunst zu finden, die ihnen angeblich am Herzen liegt. Sogar ein psychisch gestörter Autor oder der schleimige Detective wirken immer schrecklich gelangweilt. Christine lässt sich nicht einmal von den Morddrohungen einiger Gangster aus ihrer Lethargie reißen, die Infos zur Beute aus ihr herauspressen wollen. Verschlimmert wird das Problem von den hölzernen Animationen, welche den Figuren kaum Ausdruckskraft verleihen. Passend dazu plätschert auch die Geschichte vor sich hin, ohne je einen Spannungsbogen aufzubauen.
Die Adventureszene wird erst Tod sein wenn der Mainstream eingezogen ist. Siehe BF und COD, Annosowieso, und noch ein paar andere. Die Adventure bieten in den meisten Fällen die Chance auf Experimente und Tiefgang; siehe The Walking Dead, The Wolf Among us, The Dig, Day of the Tentacle, Monkey Island 1-3, Full Throttle usw.
das ist wieder mal ein beweis dafür das das adventure genre schon lange tot sein müsste!