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2K Drive (Rennspiel) – 2K Drive

Während Strategiespiele und viele Brettspielumsetzungen hervorragend an iPad & Co funktionieren, sieht es für Rennfahrer bisher düster aus. Packende Überholmanöver oder ein fesselndes Fahrerlebnis sucht man auf Telefonen und Tablets immer noch vergeblich. Ehemalige Leute von Bizarre Creations haben sich deshalb als Lucid Games neu formiert, um genau das zu ändern: Können sie mit 2K Drive das Genre endlich auf den mobilen Plattformen etablieren?

© Lucid Games / 2K Games

Boost-Vorteile

Offroad-Rennen werden ebenfalls geboten.
Offroad-Rennen werden ebenfalls geboten. © 4P/Screenshot

Tuning-Maßnahmen sind die eine Sache, doch hier kann man sich auch mit Boosts einen kurzzeitigen Leistungsschub verschaffen, der für ein Rennen zur Verfügung steht. Hier hat man die Wahl, ob man die Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Kurvengeschwindigkeit oder die Gesamtleistung steigern möchte. Alternativ entscheidet man sich für einen Meilen-Multiplikator, um schneller im Rang aufsteigen zu können oder investiert in eine bombenfeste Karosserie, die keinen Kratzer abbekommt und folglich nicht repariert werden muss. Der Vorteil dieser Alternative zum normalen Tuning: Die Boosts werden mit Sternen gezahlt. Trotzdem hebt die kundenfreundlichere Währung die Nachteile des Systems nicht auf. Ganz davon abgesehen, dass ich es generell verabscheue, sich mit Boosts einen Vorteil zu erkaufen, lohnt es sich nur selten, in sie zu investieren. Baut man nämlich Mist, darf man das Rennen nicht einfach neu starten. Nein, das wäre ja zu einfach, würden doch dabei die Reparaturkosten unter den Tisch fallen und man könnte den Boost ein weiteres Mal verwenden. Wer also vorher aufgibt, muss erst wieder zurück ins Menü, seine Karre reparieren und den Boost erneut bezahlen – ganz toll.

Vertraute Schauplätze

Mit London und Tokio stehen außerdem wieder Abstecher in Metropolen auf dem Programm, die man schon in MSR & Co besucht hat. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass Lucid Games auf ein paar der alten Assets zurückgegriffen hat, um Orte wie den Trafalgar Square oder die Rainbow Bridge ähnlich eindrucksvoll zu inszenieren wie damals. Man wird nicht enttäuscht: 2K Drive sieht vor allem bei den London-Pisten klasse aus, erkauft sich die grafische Pracht allerdings mit kleinen Ruckeleinlagen, die das Renngeschehen beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass sich die Anzahl der Schauplätze in Grenzen hält: Vor allem in den ersten Stunden ist man im Meisterschaftsmodus eigentlich nur in London unterwegs und hat das Gefühl, ständig die gleichen Strecken vorgesetzt zu bekommen. Zudem wird man zu lange auf langsame Fahrzeuge beschränkt, an denen man vermutlich auch im realen Leben nicht viel Freude hätte. Das gilt übrigens auch für die Motorenklänge, denn die verwendeten Samples klingen eher nach Marke Staubsauger anstatt ordentlich zu röhren. Erst später wird mit Ausflügen nach Tokio, in Offroad-Gefilde und die Salt Flats mehr Abwechslung geboten und darf sich hinter das Lenkrad von PS-stärkeren Flitzern klemmen.

Das Grauen kehrt zurück

Präzises Fahren? Mit dieser schwammigen Lenkung ist das kaum möglich!
Präzises Fahren? Mit dieser schwammigen Lenkung ist das kaum möglich! © 4P/Screenshot

Doch will man das überhaupt? Nein! Denn genau wie die meisten, wenn nicht gar alle Rennspiele auf iPad & Co leidet auch 2K Drive unter einer furchtbaren Steuerung, die ein präzises Kontrollieren der Fahrzeuge nahezu unmöglich macht. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich für die Lenkung durch Neigen des Tablets via Bewegungssensoren entschließt oder sein Glück über ein virtuelles Lenkrad auf dem Bildschirm versucht: Die Steuerung ist furchtbar schwammig und lässt kein echtes Fahrgefühl aufkommen, bei dem man ordentlich gegenlenken oder kontrollierte Handbremsen-Drifts durchführen könnte. Schade, denn im Prinzip geht die Fahrphysik weit über das hinaus, was man sonst auf diesen Plattformen findet. Ohne die üblichen Hilfen wie Traktions- und Stabilitätskontrolle, ABS sowie Brems- und Lenk-Unterstützung kämpft man noch stärker gegen das Über- und Untersteuern der Wagen und man bekommt den Eindruck, als wollte Lucid Games hier tatsächlich mehr bieten als einen 08/15-Raser. Das Dumme: Selbst mit eingeschalteten Hilfen hat man die Boliden angesichts der beiden schlimmen Steuerungsoptionen kaum im Griff. Hier bestätigt sich wieder, dass sich Tablets und Handys einfach nicht für Rennspiele eignen – zumindest, wenn es abseits von Automatik-Gas-und-Bremspedal etwas anspruchsvoller zugehen soll.

  1. crewmate hat geschrieben:Vor all dem hatte ich auf einen Vita Port gehofft, wie bei Jacob Jones. Die Vita hat keine Rennspiele in dieser Richtung. Der MOGA Controller wird aber wohl auf dem iphone Unterstützt.
    Und jetzt entwickeln Lucid Playstation Vita Pets.
    Das ist echt schade.
    Die haben doch nur die Smartphone-App entwickelt?
    Aber tröste dich. JJs neuere Episode ist schon zum Greifen nah. (Voice-Acting und Entwicklung selbst sind wohl schon durch).

  2. Bild
    Das ist echt schade.
    Es ist so ein Hoch und Runter mit Lucid. Travel Bug auf der Vita ist einfach nur kaputt. Jacob Jones hingegen ein wunderbares Adventure im Professor Layton Stil. Und bei 2K Drive habe ich damals schon beim ersten Screen mit einem Mobile Spiel gerechnet. Ich denke aber, das 2K als Publisher zu den Microtransactions gedrängt hat. Das einzig vertretbare wären für mich Sachen wie Lackierungen gewesen.
    Vor all dem hatte ich auf einen Vita Port gehofft, wie bei Jacob Jones. Die Vita hat keine Rennspiele in dieser Richtung. Der MOGA Controller wird aber wohl auf dem iphone Unterstützt.
    Und jetzt entwickeln Lucid Playstation Vita Pets.
    Das ist echt schade.

  3. Ich hoffe auf eine Android und eine daraufhin folgende Project Shield oder Ouya Portierung (Aufgrund der Steuerung). Bizarre Creations gehört zu meinen absoluten Lieblings Entwicklern, würde mir ungern ein Spiel entgehen lassen, bei den Entwickler von Bizarre mitgearbeitet haben.

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