80 Jahre nach den Ereignissen der PSP-Vorgänger, die man zum Verständnis ebenso wenig wie das DS-Original gespielt haben muss, wird die Menschheit erneut von einer schuppigen Katastrophe bedroht: Der ultimative, siebte Wahre Drache steht kurz vor seiner Erweckung, um die Erde zu vernichten.
Der einzige Ausweg scheint über das Sammeln von Gewebeproben der anderen sechs Wahren Drachen zu führen. Doch die sind im Jahr 2100 zum Teil längst Geschichte, DNA-Proben nur in zwei Fällen vorhanden.
Also ab in die von Nodens Enterprises entwickelte Zeitmaschine und die alten Lindwürmer zu neuem Leben erweckt. Doch wem kann man diese riskanten Reisen tatsächlich zumuten? Videospielern natürlich! Und zwar denen, die sich in Nodens‘ aktuell sehr beliebtem VR-Game „7th Encount“ besonders hervortun. Und so schlüpft man erst in die Rolle eines selbst kreierten Spiel-Avatars gefolgt von der eines zeitreisenden Drachentöters, auf dessen Schultern das Schicksal der gesamten Menschheit lastet.
Ungewöhnliche Heldenriege
Allerdings ist man nicht allein unterwegs, sondern kann sich neben story-bedingten Begleitern auch weitere Mitspieler an speziellen Terminals erstellen. Zwei, mit denen man direkt Seite an Seite in virtuelle und echte Kämpfe zieht, sowie eine bis zu sechsköpfige Reservebank, die sowohl Unterstützung leisten, eingewechselt werden als auch gleichzeitig andernorts agieren kann.
Insgesamt können sogar bis zu zwanzig Charaktere via Editor erstellt und verwaltet werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind jedoch überschaubar – neben Name und Klasse kann man lediglich zwischen einer Reihe vorgefertigter Charaktermodelle und Stimmen wählen.
Interessant sind jedoch die zunehmend zur Auswahl stehenden und mitunter sehr ungewöhnlichen Charakterklassen. Neben eher klassischen Jobangeboten wie Samurai oder Magier stehen nämlich auch Exoten wie im Hacken bewanderte Agenten, mit Karten und Fallen hantierende Duellanten oder die heilige Ladungen verabreichende Hand Gottes zur Auswahl. Zudem lernen alle acht Klassen sehr spezielle Fähigkeiten, die sich nach eigenem Ermessen sukzessive freischalten und stärken lassen.
Ich habe knapp 40 Stunden gebraucht. Habe aber auch wohl jede Quest gemacht (so viele sind es im Vergleich zu anderen RPGs auch nicht).
Die Handlung taugt zu Beginn wenig, so habe ich es empfunden. Dadurch, dass man die Geschichte durch einen Avatar erlebt, hat eure Spielfigur wenig Profil. Unterhalten wurde ich dennoch, da das Spiel doch ein paar interessante Ereignisse zu bieten hat. Dennoch würde ich jetzt nicht die Story hervorheben, die sich auch nur schwer erklären lässt und man eben doch merkt, dass es noch zwei weitere Spiele in der Serie gibt.
Insgesamt hat mir das Spiel jedoch gut gefallen, hatte sehr viel Spaß am Kampfsystem und dem Erlernen der vielen Skills.
Ich habe mich jetzt extra wegen dieses Spieles und der meines Erachtens ungerechten Bewertung angemeldet. Ich habe jetzt so 19 Spielstunden und könnte das Spiel jetzt eigentlich abschließen, arbeite aber noch die offenen Nebenquests ab. Diese finde ich - im Gegensatz zu 4players - allerdings extrem öde, einfallslos und lästig, sie bringen allerdings oft nützliche Skill Points als Belohnung ein. Unter anderem muss man z.B. dem Transgender-Chef von Nodens den Rosenstrauß eines Verehrers überreichen und läuft dafür mehrfach sinnlos hin und her, ähnliches geschieht öfters.
Mir gefällt die Grafik ganz ausgezeichnet, sie ist klar, angenehm bunt und mit Liebe zum Detail gestaltet worden (Tokyo Evac Ward..), die Gegnerschaft wurde mit einem Etrian-mäßigen Sinn für Ironie konzipiert. Die kritisierten Mini-Ruckler finde ich absolut überbewertet, sie fallen kaum auf und hemmen den Spielfluss nicht.
Die Musik ist auch kein "einfallsloses Synthiegedudel" sondern auf den Punkt und streckenweise auch mitreißend.
Ob man die farbige Leiste zur Gegnererkennung gleich "museumsreif" nennen muss, sei dahingestellt, ich finde es eher klassisch (darf man ja auch wohl mit 40 Jahren Daddelerfahrung). Die Handlung ist eher generisch, wer anspruchsvoll ist, sollte allerdings sowieso Bücher von Pulitzer-Preisträgern lesen.
Im Übrigen kann ich nicht begreifen, wie nach so einer langen Testzeit ein derart oberflächlicher Test veröffentlicht wird und ich würde punktemäßig irgendwas zwischen 75 und 85 vergeben.
Taugt die Handlung was und wie lange ist das Spiel etwa? Bei Handheld JRPGs ist mein Problem ja tatsächlich eher das sie oft viel zu lang sind weil sich die Spielzeit durch grinden, zufallsgenerierte Dungeons und generische Bring und Holquests endlos strecken lässt.