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Age of Empires 3: Definitive Edition (Taktik & Strategie) – Hätte definitiv besser sein können

Auch Age of Empires 3 ist – wie seine beiden Vorgänger – in einer überarbeiteten und leicht erweiterten Definitive Edition für PC neu veröffentlicht worden. Wir haben uns die Remaster-Verbesserungen, die Anpassungen bestehender Elemente sowie die Neuerungen im Test ausführlich angeschaut.

© Xbox Game Studios / Forgotten Empires / Tantalus / Xbox Game Studios

Die Einzelspieler-Kampagnen

Im Einzelspieler-Modus dürfen acht Kampagnen mit insgesamt 54 Missionen absolviert werden. Die storybasierten Feldzüge aus The Asian Dynasties sowie The WarChiefs können direkt im Hauptmenü ausgewählt werden. Neue Kampagnen wurden im Gegensatz zu den anderen Definitive Editions nicht hinzugefügt, es wird lediglich Bekanntes geboten. Sämtliche Missionen können auf drei Schwierigkeitsstufen gespielt werden und nach dem jeweiligen Abschluss winken Medaillen.  
 
Auch die Zwischensequenzen und die Kamerafahrten, die man vor und nach den Einsätzen zu Gesicht bekommt, wurden stellenweise verändert und mit alternativen Einstellungen versehen. Die sich ruckartig bewegende Kamera, flackernde Schatten und die unbeholfenen Animationen der Klontruppen hätten trotzdem mehr Verbesserungen nötig gehabt. Es wirkt an manchen Stellen so, als wären die Überarbeitungen etwas vorschnell vorgenommen worden und dieser Eindruck setzt sich an anderer Stelle fort …

Kartendecks und Heimatstadt

Die Kartendecks und die strategische Kartenverwaltung zur Anforderung von Verstärkungen aus der Heimat wurden ebenfalls verändert. So wurden nicht nur die Größe und die Grafiken angepasst, es wurden jeweils drei vorgefertigte Decks hinzugefügt, damit man direkt starten kann, ohne sich gleich mit dieser Eigenheit beschäftigen zu müssen, was eigentlich eine gute Idee ist.

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Die Heimatstadt ist nur noch Zierde. © 4P/Screenshot

Außerdem sind alle Karten sofort freigeschaltet. Man muss sie nicht erst in der Kampagne durch den Ausbau der Heimatstadt verdienen, was sich jedoch als zweischneidige Entscheidung entpuppt. Diese Veränderung erlaubt es zwar, dass man sofort und mit gleichen Vorzeichen in die Gefechte oder in den Multiplayer-Modus einsteigen kann, aber das ehemalige Fortschrittssystem aus der Kampagne wird nahezu komplett egalisiert und der Ausbau der Heimatstadt wird zum bloßen kosmetischen Schnickschnack degradiert. Es wäre besser gewesen, wenn man Einzel- und Multiplayer-Modus in diesem Belang klarer getrennt hätte. So hätte man die Freischaltung der Karten in der Kampagne beibehalten, aber trotzdem alle Karten im Multiplayer zur Verfügung gehabt. Übrigens: Die Heimatstädte sämtlicher Zivilisationen, die nach dem Hauptspiel hinzugefügt wurden, lassen sich gar nicht ausbauen. Immerhin haben die älteren europäischen Zivilisationen neue Politiker und Revolutionen spendiert bekommen.

Ärger mit der Computerintelligenz 

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Die steifen Animationen werden erst in der Nahperspektive sichtbar. © 4P/Screenshot


Besonders versierte Spieler dürfen die Computergegner auf dem neuen Schwierigkeitsgrad „Extrem“ herausfordern, die schon in der Anfangsphase mächtig Druck machen, sofern es nicht unüberbrückbare Passagen auf der Karte gibt. Obwohl die Entwickler die Künstliche Intelligenz überarbeitet haben wollen und die Gegner „das Schlachtfeld“ besser lesen sollen, bleiben beim Praxistext eher die Schwächen der KI hängen, z.B. wenn immer die gleichen Stellen attackiert werden oder die Truppen nicht auf den Angriff nahe bei ihnen stehender Einheiten reagieren. Nicht wirklich gut ist die Wegfindung, die stellenweise zu absurden Drängel-Szenen und Schubsereien im Gelände führt. Auf hoher See ist das Ganze noch viel schlimmer, zumal noch unschönes Clipping von Objekten hinzukommt. Ein großer Mangel des Originals wurde ebenfalls nicht aus der Welt geschafft, und zwar können Bogenschützen weiterhin durch Wände schießen. Wahrscheinlich wären hier größere Eingriffe an der Physik-Engine erforderlich gewesen. Hinzu gesellen sich noch sonstige Bugs und Schnitzer, die auf eine zu frühe Veröffentlichung schließen lassen. Diesen Eindruck unterstreicht auch ein Hotfix, der kurz nach Verkaufsstart erschienen ist und einige Performance-Probleme behob.  

Kriegskunst und historische Schlachten

Neu sind ebenfalls einige (recht schwierige) „Historische Schlachten“ nach entsprechenden Vorbildern und der „Kriegskunst-Modus“, den es schon in Definitive Edition von Age of Empires 2 gab. Den Kriegskunst-Modus kann man sich als thematisch festgezurrte Trainingseinsätze für fortgeschrittene Spieler vorstellen, die stärker auf die Herausforderungen in den Multiplayer-Gefechten vorbereiten sollen. Es gibt zehn Lektionen, die zunächst mit einem Tutorial-Video eingeleitet werden, bevor man selbst die Aufgabe auf Zeit bewältigen darf. Leider gibt es in diesen beiden Modi keine deutsche Sprachausgabe. Immerhin deutsche Texte sind vorhanden.

Aufwertung des Benutzerinterfaces

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Die Ressourcen können in der Definitive-UI-Variante auch oben angezeigt werden. © 4P/Screenshot


Das an einen groben Holzbalken erinnernde Benutzerinterface aus dem Original ist zum Glück verändert worden. In der Definitive Edition hat man die Wahl zwischen drei Varianten, die etwas mehr freie Sicht auf das Spielfeld erlauben. Neben der Platzierung von Minikarte- und Ressourcen-Anzeige links oder rechts unten, kann man eine Version wählen, welche die Ressourcen an der oberen Bildschirmseite anzeigt und damit näher an den Vorgängern ist. Praktische Zusatzinformationen wie die Anzahl der beschäftigten Arbeiter, Warteschlangen und Co. werden ebenfalls präsentiert. Zusätzlich gibt es Hotkey-Presets, Reichweiten-Indikatoren bei Gebäuden, eine Skalierungsfunktion für das Interface, eine höheren Maximalabstand der Kamera für besser Übersicht, eine automatischen Erkundungsfunktion für Scouts und einen schönen, aber leider ziemlich interaktivlosen Ingame-Technologiebaum für alle Zivilisationen – hier wären Kontextfenster mit Informationen über Einheiten und Gebäude schon hilfreich gewesen.  

Mehrspieler-Modus und mehr

Der Mehrspieler-Modus ist auf die gleiche Server-basierte Backend-Struktur wie die Age of Empires 2: Definitive Edition umgestellt worden. Mit Matchmaking-Funktionen, integrierten Leaderboards, einen Zuschauer-Modus, Server-Browser und zahlreichen neuen Karten können sich die neue Funktionen wirklich sehen lassen. Doch so richtig stabil will das Multiplayer-Geschehen noch nicht laufen. Ähnlich wie beim Verkaufsstart des Vorgängers gibt es etwaige Verbindungsabbrüche und Probleme eine Partie zu starten.  
 
Ansonsten haben die Entwickler noch den Soundtrack und die Soundeffekte überarbeitet, neue Musikstücke für alle Zivilisationen eingebaut und für Mod-Unterstützung gesorgt. Das mehr als ausführliche Change-Log findet ihr hier.

  1. Die ganze Zeit war das Spiel in Listen für die nächsten heiß erwarteten Microsoft Studios Spiele vertreten und dann kommt wieder so ein mittelmäßiges Game raus. Auch wenn mich das Spiel an sich nicht interessiert, so ist das schon enttäuschend. Ich hoffe mal, dass sie für die X dann endlich die Kurve kriegen und bei der Menge an Studios dem jeweiligen genug Zeit geben, um die Spiele auch zu perfektionieren. Gerade auch bei Bethesda. Wobei... wenn nicht, bräuchte ich am Ende nur eine Konsole kaufen, was jetzt ja auch nicht so der Schaden wäre, da dann ja ordentlich Geld gespart. Trotzdem wäre es schade, bei dem Potential, was MS da aufbaut.

  2. Schade :(

    Die Schweden orientieren sich spielerisch an den bisherigen Fraktionen aus Europa und setzen stärker auf die militärische Vorherrschaft - natürlich mit Musketieren. Sie gehen zu den offensiven Fraktionen.
    Gehören, oder?

  3. Usul hat geschrieben: 19.10.2020 23:08 Habe ich das richtig mitbekommen, daß das Spiel 38 GB groß ist? Haben die aus Versehen noch drei weitere Spiele reingepackt und dann vergessen?
    Ja, ich glaube es sind 30GB. Sind eben einige High-Res Texturen und Videos hinzugekommen, die sind eben sehr groß.

  4. Die Wertung ist gerade insofern nachvollziehbar, als dass AoE 3 schlicht schon damals kein besonders gutes Spiel war. Ich habe mich seinerzeit einige Tage damit beschäftigt und das Feature mit der Heimatstadt auch schätzen gelernt (das ist wirklich ein netter Einfall). Der Rest... nun ja. Besonders prägend ist das eigenartige System, wodurch Fernkämpfer direkt durch Mauern und Zäune hindurchschießen können. Nein, nicht obendrüber - mitten durch, als wären die Wände gar nicht da. Total sinnfrei und unverständlich, dass das nicht geändert wurde.

  5. Habe ich das richtig mitbekommen, daß das Spiel 38 GB groß ist? Haben die aus Versehen noch drei weitere Spiele reingepackt und dann vergessen?

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