Veröffentlicht inTests

Ara: History Untold im Test – Bloß ein Civilization-Klon oder doch etwas vollkommen anderes?

Strategie-Fans können sich vor neuen Releases aktuell gar nicht retten. Aber ist auch Ara: History Untold einen Blick wert? Unser Test verrät die Antwort.

Ein Screenshot aus Ara: History Untold samt Charakter-Modell und Test-Banner.
© Oxide Games / Xbox Game Studios / Adobe Photoshop [M]

Ara: History Untold motiviert mich, friedlich zu bleiben

Für die Partie selbst kann ich im Vorfeld Rahmenbedingungen wie KI-Schwierigkeit, Ressourcenvorkommen oder Zuglimit anpassen. Da die Karte eigens generiert wird, sind in jeder Partie Startbedingungen und Ressourcen unterschiedlich verteilt. Von den 44 verschiedenen Völkern können pro Partie jeweils maximal acht Parteien ausgewählt und gespielt werden. Hier scheint vor allem das Spielerlebnis im Multiplayer bedacht worden zu sein.

Neben den Hauptspieler*innen gibt es über die Welt verteilt allerdings noch diverse kleinere Stämme, mit denen ich Kontakt aufnehmen und gegebenenfalls auch Krieg führen kann. Militärische Auseinandersetzungen sind allerdings nicht die einzige Art und Weise, wie ich mich gegen meine Kontrahent*innen durchsetzen kann. Tatsächlich ermutigt mich das Spiel oft dazu, nicht die aggressiv-militärische Auseinandersetzung zu suchen, die ich beispielsweise von Total War kenne.

Ein Screenshot aus Ara: History Untold.
bendige Grafikanimationen und einzigartige Triumphgebäude erwecken die Welt eindrucksvoll zum Leben. Credit: Oxide Games / Xbox Game Studios / Screenshot von 4P

Um in Ara: History Untold zu triumphieren, muss ich stattdessen mehr Prestige sammeln als die konkurrierenden Nationen. Dies kann ich natürlich mit militärischen Erfolgen tun und meine Gegner*innen komplett auslöschen. Das Spiel legt mir allerdings nahe, meine Siegpunkte durch friedlichere Methoden zu erringen. So setzt sich mein Prestige aus Punkten aus den Bereichen Militär, Wissenschaft, Handel, Regierung, Kultur, Religion, Industrie und Einfluss zusammen.

Daraus ergibt sich, dass beispielsweise wirtschaftliche und wissenschaftliche Kooperationen und Handel mit meinen Nachbarstaaten sich am Ende als zielführender herausstellen können, als einen Militärstaat zu errichten und endlose Kriege zu führen, was bloß die Kriegsmüdigkeit meiner eigenen Bevölkerung steigert.

Mit Vollgas aus der Steinzeit…

Ich starte also meine Zivilisation in der Steinzeit mit einer bereits bestehenden Hauptstadt und einem Trupp Späher*innen. Diese kann ich klassisch meine Umgebung erkunden lassen, um beispielsweise konkurrierende Nationen zu treffen, fremde Stämme zu entdecken, vorteilhafte Siedlungsgebiete mit wichtigen, natürlich vorkommenden Ressourcenquellen zu verorten und auch, um verlassene Vorratslager zu finden und zu plündern.

Ein Screenshot aus Ara: History Untold.
Mit zunehmender Entwicklung wächst auch das von mir kontrollierte Gebiet. Credit: Oxide Games / Xbox Game Studios / Screenshot von 4P

Das sorgt gerade in der Startphase des Spiels für die nötige Beschäftigung, während ich für meine Hauptstadt die grundlegenden Siedlungsbedingungen wie Höfe und Unterkünfte schaffe. Das dauert nämlich leider etwas länger und führt dazu, dass ich die ersten Runden sehr viel Zeit und Fokus auf meinen Späher*innen lege.

Mit den Ressourcen und Annehmlichkeiten wie Schmuck und Keramik aus den geplünderten Vorratslagern kann ich anschließend die Lebensqualität in meiner Stadt aufbessern. Diese setzt sich dabei aus insgesamt fünf verschiedenen Statuswerten zusammen: Zufriedenheit, Gesundheit, Bildung, Wohlstand und Sicherheit. Sind alle Aspekte erfüllt, steigt auch die Produktivität der Stadt und der Region selbst. Hinzu kommen noch die grundlegenden vier Ressourcentypen Nahrung, Holz, Materialien und Gold, welche die Basis für alle Gebäude, sowie Produktions- und Versorgungsketten liefern.