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Ara: History Untold im Test – Bloß ein Civilization-Klon oder doch etwas vollkommen anderes?

Strategie-Fans können sich vor neuen Releases aktuell gar nicht retten. Aber ist auch Ara: History Untold einen Blick wert? Unser Test verrät die Antwort.

Ein Screenshot aus Ara: History Untold samt Charakter-Modell und Test-Banner.
© Oxide Games / Xbox Game Studios / Adobe Photoshop [M]

Noch vielschichtiger als Civilization

Die so entstandenen Produktionsstätten können zusätzlich noch verbessert werden, indem ich beispielsweise Bauernhöfe mit effizienteren Werkzeugen versorge oder ihnen Berater*innen zuweise, um deren Produktivität zu erhöhen. Dies führt grade im späteren Verlauf des Spiels zu komplexen Lieferketten und hebt das Spiel so in seiner Tiefe deutlich von Civilization ab. Dabei werden mögliche Produktionsketten durchaus zugänglich und leicht verständlich vom Spiel dargestellt.

Durch einfaches Hovern mit dem Cursor über der entsprechenden Ware kann ich mich einmal durch den kompletten Produktionsablauf lesen, ohne dabei umständlich aus dem Spielgeschehen rauszutabben und genauere Informationen in der Enzyklopädie nachlesen zu müssen. Bei komplexeren Abläufen wie beispielsweise Verbrennermotoren können die aufklappbaren Informationsfenster jedoch schon mal überladen wirken.

Ein Screenshot aus Ara: History Untold.
Hier sieht man einmal die Produktionskette für das Bauteil eines Panzers. Credit: Oxide Games / Xbox Game Studios / Screenshot von 4P

Um langfristig erfolgreich zu sein, muss ich mir daher jedes Mal gut überlegen, welche Region ich als Nächstes an mein Stadtgebiet anschließend will, damit ich möglichst effizient alle Bedürfnisse meiner Bevölkerung erfüllen kann und ertragreich wirtschafte. Auch gilt es, seltene natürliche Ressourcen wie beispielsweise Pferde oder Erdgas in die Planung miteinzubeziehen, selbst, wenn mir während der Bronzezeit weder eine Kavallerie noch die industrielle Nutzung von Erdgas zur Verfügung steht.

Von Reservisten und Ressourcen

Trotz aller zivilen Fortschritte und Diplomatie lässt sich aber natürlich auch in Ara: History Untold der militärische Aspekt nicht ausblenden. So ist eine einsatzbereite und schlagkräftige Armee unverzichtbar für die Sicherheit meines Staates. Militärische Truppen kann ich dafür direkt in meinen Städten ausbilden. Nachdem dies abgeschlossen ist, erscheinen sie jedoch nicht direkt als Einheit auf meiner Karte, sondern sind zunächst als Reservisten abrufbereit und können in jeder beliebigen Stadt aufgestellt werden.

Dieser zusätzliche Schritt zum Einsatz von Truppen mag zwar auf den ersten Blick etwas unnötig erscheinen, hat aber durchaus seine Berechtigung. So verbrauchen Reservisten, welche grade nicht Teil eines bestehenden Heers sind, keine Ressourcen. Ich kann also beliebig viele abrufbereite Truppen haben, ohne mir über deren Versorgung Gedanken machen zu müssen. Bei deren Einberufung kann ich außerdem die verschiedenen Einheiten direkt zu einem großen Bataillon formieren und im Vorfeld Schlachtformationen festlegen, welche für die grade benötigen Einheiten am vorteilhaftesten sind.

Das kann mir massive Vorteile in Gefechten verschaffen und vereinfacht auch die Truppenbewegungen auf der Karte. Dass ich meine Truppen an jedem beliebigen Ort einberufen kann, gibt mir zudem große taktische Möglichkeiten und verhindert, dass beispielsweise Elitetruppen, welche in den Kernstädten abseits der Front ausgebildet werden, erst mühsam über mehrere Runden zum eigentlichen Einsatzort wandern müssen.