Gefühlt begleitet mich Assassin’s Creed seit 15 oder 20 Jahren. Doch Ubisoft hat diese Goldgrube mit weit mehr als 75 Millionen verkauften Spielen erst 2007 vom Stapel laufen lassen. Seitdem habe ich mich jahrein, jahraus mit den Assassinen und ihrem Kampf gegen die Templer beschäftigt. Die Kreuzzüge, Italien zur Zeit der Renaissance, die amerikanische Unabhängigkeit, Piraten in der Karibik, die Französische Revolution: Seit acht Jahren hat es Ubisoft meist überzeugend geschafft, historisch verbürgte Ereignisse oder Figuren mit dem immerwährenden Konflikt zwischen Meuchelmördern und Tempelrittern zu verbinden. In den besten Momenten hatte man das Gefühl, dass sich Geschichte tatsächlich so zugetragen haben könnte. Man war Zeitzeuge, wie Leonardo Da Vinci seine wichtigsten Erfindungen machte. Man hat George Washington auf seinem Weg zur Präsidentschaft begleitet und ist mit Blackbeard auf Sauf- und Kapertour gegangen.
Zusammen mit einer stets auf Hochglanz polierten Kulisse, die die jeweiligen Städte mit ihrer detailgetreu dargestellten sowie beeindruckenden Architektur mehr zum Hauptdarsteller machte als die menschlichen Protagonisten, hatte ich viel Spaß in den Spielwelten der Assassinen. Natürlich musste ich auch immer wieder Kompromisse machen. Des Kletterns auf Schienen wurde ich schnell überdrüssig. Und auch die zwar Fortschritte machenden, aber unter dem Strich oberflächlichen Kampfsysteme konnte ich irgendwann akzeptieren. Das Erleben der Story, die mit lebendigen und zumeist glaubwürdigen Figuren gefüllt wurde, stand bei mir immer im Vordergrund – die Mechaniken waren da nur Mittel zum Zweck. Und sie haben trotz aller Kritik für gute, im Falle der Ezio-Trilogie in ihrer Gesamtheit sehr gute Unterhaltung sorgen können. Man kam in einen interessanten Flow und war zumindest ab und zu mal gefordert, während man eine geschickt konstruierte Geschichte erleben durfte. Und dann gab es ja noch die hoch interessante Gegenwart rund um Desmond Miles und die so genannte Precursor-Rasse, die in der Serie auch als „Erste Zivilisation“ bekannt ist. Nach Desmonds Ableben hat man zwar den erzählerischen Faden verloren und die Gegenwart zunehmend vernachlässigt bzw. mit Mechaniken ersetzt, die mir nicht immer geschmeckt haben. Doch man hat sich wenigstens bemüht, diese zwei Ebenen weiter parallel laufen zu lassen und hin und wieder sogar Schnittpunkte zu setzen.
Bekannte und Bekanntes
Ubisoft ist sich der Stärken der Serie bewusst, baut in Syndicate vieles von dem ein, was sich in Vorgänger-Episoden bewährt hat und ergänzt es um frische Mechaniken. Wie schon zuvor setzt man dabei auf eine weltweite Kreativität: Die Studios in Montpellier oder Annecy sind ebenso involviert wie Reflections oder Ubi Monteal, wobei die Hauptverantwortung dieses Mal in Quebec liegt. Dementsprechend kann man sich auch beim Ausflug durch das London zur Zeit von Königin Viktoria, sprich: der Hochphase der industriellen Revolution, nicht nur an akkurat nachgebildeten Sehenswürdigkeiten wie Westminster samt Big Ben, dem Tower of London, Buckingham Palace oder der St.Pauls Cathedral erfreuen, die sich auf die erfreulich große Stadt verteilen. Man trifft auch auf zeitgenössische Berühmtheiten wie Alexander Graham Bell, Charles Dickens, Karl Marx oder Charles Darwin und bekommt sogar Aufgaben von ihnen. Wie gehabt trifft man auch auf andere verbürgte Zeitgenossen wie den damaligen Premierminister Benjamin Disraeli oder seinen Widersacher William Gladstone, mit dem er sich erbitterte Duelle im Kampf um Downing Street No. 10 geliefert hat. Und alle wurden nahtlos in die fiktive Geschichte eingebunden, die sich um die Zwillinge Evie und Jacob Frye dreht, die als Assassine nicht nur gegen die soziale Ungerechtigkeit im damaligen London antreten. Sie müssen sich auch gegen Gangs zur Wehr setzen, die in den einzelnen Bezirken das Sagen haben. Und selbstverständlich müssen sie einen
Obertempler zur Strecke bringen – in Syndicate wurde diese Rolle an Crawford Starrick vergeben, der mit seiner britischen Unterkühltheit einer der charismatischsten Bösen seit Rodrigo Borgia ist, der als Papst Alexander VI in die Geschichte einging.
Doch an dieser Stelle beginnen bereits die Probleme, die sich durch viele Bereiche in Syndicate ziehen. Nicht nur, dass abseits der geschwisterlichen Frotzeleien, die immer wieder für amüsante Dialoge sorgen, die Geschichte sehr oberflächlich und plakativ bleibt. Die meisten Figuren, denen man begegnet (Auftraggeber ausgenommen) werden meist nur als Mittel zum Zweck etabliert und irgendwann (spätestens mit dem Attentat durch die Frye-Geschwister) aus dem Spiel genommen. Und wo im ersten Teil der Ezio-Trilogie z.B. der historisch verbürgte Papst als Antagonist etabliert wurde, ist es hier stellvertretend für den kreativen Leerlauf eine fiktive Figur. Syndicate wirkt hier wie der x-te Ableger einer Filmserie, bei der nur die Feinde und Oberbosse ausgetauscht werden müssen. Es hat viel seines erzählerischen Charmes verloren. Zumal auch die von mir sehr geschätzte Erzählung um den Kampf von Assassinen und Templern in der Gegenwart stark an Qualität eingebüßt hat. Bar jeglicher Interaktion bekommt man eine Hand voll CG-Sequenzen vorgesetzt, die erzählen, wie es mit Shaun Hastings und Rebecca Crane weitergeht. Immerhin: Man nutzt hier Figuren, die man seit Assassin’s Creed 2 kennt. Doch wo von Teil 1 bis Revelations ein erzählerischer Bogen gespannt wurde, der nicht nur mit seiner geheimnisvollen Inszenierung neugierig machte und sich mit Themen wie Überwachung sowie Fremd- oder Selbstbestimmung beschäftigte, während man die Geschichte nicht nur der Assassinen in der Vergangenheit, sondern auch die von Desmond Miles kennenlernen durfte, passiert hier nichts. Zumindest nichts, was mich berührt. Ja, ich habe mich in Black Flag aufgeregt, als die vierte Wand aufgemacht wurde und man in der Spielerrolle auf einmal bei Abstergo gearbeitet hat. Doch das war immer noch meilenweit besser als dieses oberflächliche, schwach inszenierte sowie in keiner Form emotional packende Standard-Agentengedöns.
Und die Story von AC war für mich persönlich schon immer ziemlich "gaga". Aber AC war für mich nie wirklich ein "Story" Spiel. Vielmehr geht es mir um die historischen Persönlichkeiten.
Und ich finde dieses AC versprüht einen angenehmen Witz und Charme danke seiner Charaktere.
Mir gefällt es.
(ich bin übrigens kein Fan von all dem übertriebenen Sammelzeugs (Das war bei AC aber schon immer so), aber ich brauch auf jeden Fall ALLE Bierflaschen )
Speziell bei MSAA habe ich bei ACS den Eindruck, das Bild flimmert ungemein, scheidet für mich daher subjektiv aus.
Nach einigem Rumprobieren bin ich nun bei einer Mischung aus Downsampling, TXAAx4 und Reshade wie folgt hängengeblieben
1620p
TXAAx4
per Reshade u.a. SMAA und Lumasharpen
per RTSS auf 30fps gelockt
Das war die einzige Option, die für mich ein "befriedigendes" Bild erzeugt hat. 4k ohne AA wäre noch die Alternative, performt in etwa gleich. Generell sind die AA Optionen bei den neuen AC Spielen aber ziemlich unbefriedigend, insbesondere das aufgezwungene FXAA nervt.
Auslöser auf 30fps zu locken war auch, dass für mich PCSS einen entscheidenden Unterschied macht, das sieht wunderschön aus und ich wollte nicht darauf verzichten, ich habe es aber selbst unter lausigen 1080p nicht geschafft, damit stabile 60fps zu halten.
Ab und zu muss man -...
Wirklich lösen kannst du diese Probleme nur mit Supersampling, aber das geht heftig auf die Performance. Oder natürlich mit einem kleineren/höher aufgelösten Monitor.
Nachdem das Spiel durch ist, gibt es noch dies festzuhalten:
Den Minuspunkt "Gegenwartsgeschichte um den Kampf Templer/Assassinen wird ganz schwach weitergeführt" kann man nach dem Abspann auch nicht mehr so stehen lassen - denn was am Ende von Teil 3 angekündigt und in Black Flag konkreter wurde, scheint jetzt im nächsten Teil anzustehen.
http://screenshotcomparison.com/comparison/151197
Bild ist nicht von mir, aber so ähnlich hab ich das auch mit TXAA.
Ich spiel trotzdem inzwischen mit TXAA, zusätzlich SMAA via Reshade...