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Beholder (Adventure) – Der Spion im eigenen Haus

Man nehme eine Dystopie, die der Indie-Überraschung Papers, Please ähnelt. Man ergänze dies um ein Artdesign zwischen This War of Mine und Fallout Shelter. Und zu guter Letzt reichert man dies um eine Orwell’sche Big-Brother-Thematik sowie zahlreiche, teils dramatische Entscheidungen samt Konsequenzen an. Das Ergebnis dieses merkwürdigen Cocktails ist die „Blockwart-Simulation“ Beholder, die über ein Jahr nach PC-Veröffentlichung jetzt auch auf Konsolen die Nachbarschafts-Spione ans Pad ruft – mehr dazu im Test.

© Warm Lamp Games / Alawar Entertainment / Curve Digital

Fazit

Die erste Stunde mit Beholder ist gleichermaßen beeindruckend wie bedrückend. In der Rolle des Hausmeisters, der sich nicht nur um das Wohl seiner Familie, sondern auch das der Mieter kümmern muss, während er sie gleichzeitig ausspioniert, wird man immer wieder an die Gewissensgrenze geführt. Obwohl die Visualisierung der Figuren oberflächlich bleibt, werden sie über die Gespräche und die Gegenstände, die man in ihren Wohnungen finden kann, lebendig. Allerdings hätte dies durch mehr und vor allem nicht nur in Schwarz oder Weiß unterteilte Dialog- bzw Handlungsoptionen sowie zufällige Ereignisse deutlich gesteigert werden können. Denn irgendwann sorgt die Limitierung auf „Ja“ oder „Nein“ dafür, dass die Schicksale von Hauptfigur sowie den übrigen Hauptbewohnern zu schnell nur noch ein Spielball eines Trial-and-Error-Systems werden. Dem wiederum stehen die unterschiedlichen Enden gegenüber, die basierend auf den getroffenen Entscheidungen ausgespielt werden und trotz einer gewissen emotionalen Abstumpfung dafür sorgen, dass man aus Neugier sowie Experimentierfreude einen neuen Anlauf unternimmt. Mit der auf Konsolen integrierten Erweiterung „Schlaf der Glückseligkeit“ lernt man das totalitäre Regime, dem man zu dienen versucht, von einer neuen Seite kennen, so dass man auf PS4 sowie One gut und gerne zwölf bis 15 interessante Stunden als Staatsspion erleben darf – auch wenn irgendwann die emotionale Anbindung verloren geht.

Wertung

One
One

Ein interessantes Konzept rund ums Spionieren für eine totalitäre Staatsgewalt. Leider wird es trotz guter erzählerischer Ansätze und emotionaler Spannung zu schnell zu einem Trial-and-Error-System.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  • Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.

  1. Hmm, den Satz "auch wenn irgendwann die emotionale Anbindung verloren geht" finde ich interessant.
    Ist das vielleicht auch Zweck des Spiels, zu zeigen, dass die Emotionen als "Wächter" in totalitären Regimes verloren gehen?
    Mich reizt das Spiel ja schon, aber am Dienstag kommt The Hidden Ones und am Freitag Monster Hunter, also muss das Spiel erst mal warten ...

  2. Wir haben im Januar, Februar einfach mehr Zeit für kleinere Spiele oder Umsetzungen. Und die aktuellen Tests zu "Nantucket" oder "Inner Space" kamen ja direkt zum Releasetag. Uns wird auch dieses Jahr viel durch die Lappen gehen, gerade was kleinere PC-Titel betrifft. Aber die wirklich wichtigen haben wir eigentlich immer auf dem Radar.

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