Veröffentlicht inTests

Berserk and the Band of the Hawk (Action-Adventure) – Musou-Schlachtplatte mit Anime-Flair

Wenn es einen Manga-Helden gibt, der sich nahezu perfekt für das Eins-gegen-Tausend-Prinzip eignet, das die zahlreichen Musou-Spiele von Omega Force auszeichnet, dann ist es Guts, der Held der Berserk-Serie. Auch als „Hundred Man Slayer“ bekannt, richtet er in den Comics seit fast 30 Jahren Verwüstung an. Sein letzter Spieleauftritt fällt allerdings in die Dreamcast- und PS2-Ära. Mit Berserk and the Band of the Hawk versucht Tecmo Koei, dem Comic-Star erneut ein spielerisches Denkmal zu setzen. Wir haben uns für den Test das Breitschwert geschnappt und eine blutige Schneise durch die Gegnerreihen geschlagen.

© Omega Force / Koei Tecmo / Koch Media

Fazit

Auf der einen Seite ist Berserk and the Band of the Hawk ein typisches Beispiel für die Musou- oder auch Eins-gegen-Hundert-Spiele von Omega Force. Man bekommt Massenschlachten gegen kampftaktisch vollkommen überforderte Klon-Hundertschaften mit eingängiger Steuerung und verheerenden Spezialangriffen – so wie in jedem anderen Warriors-Titel von Tecmo Koei. Allerdings fehlt hier die taktische Ebene völlig (so geringfügig sie auch sonst eingesetzt wird), während die Gewalt kein vollwertiger Ersatz ist und so oberflächlich wie das Kampfsystem bleibt. Hier war Omega Force u.a. mit Hyrule Warriors weiter. Auf der anderen Seite jedoch ist Guts Abenteuer erzählerisch mit Abstand der bislang beste Musou-Titel. Visuell zwar uneinheitlich sorgen sowohl die von den Originalsprechern vertonten Szenen in Spielgrafik als auch und vor allem die direkt aus den Animes entliehenen Szenen für Atmosphäre und starke Emotionen. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass Kenner der Graphic Novels oder Filme aus dem „Golden Age Arc“ keinerlei Überraschungen erleben werden. Musou-Fans, die gleichzeitig auch Anhänger des meist einsilbigen Wanderers mit seinem riesigen Breitschwert sind, wird dies nicht stören.

Wertung

PS4
PS4

Mechanisch ein solider, aber sehr konservativer Musou-Prügler ist es vor allem die sehr stimmungsvolle Geschichte, die zum Weiterspielen motiviert.

  1. DeathHuman hat geschrieben: 24.02.2017 15:41 Warum machen die aus der Lizenz nichtmal was richtig großes?
    Mit dem kümmerlichen Budget eines Musou Titels? Budgetprobleme plagen Berserk Adaptionen seit jeher, vom Anime aus den 90ern, der für aufwendige Szenen Stills verweden musste, zum neuen Anime, der eine üble Ausgeburt der tiefsten Animationshölle ist, mitsamt größlichem CGI und durchgehend mieser Animation. Auch im Vergleich zu großen Lizenzadaptionen wie Hyrule Warriors, Dragon Quest Heroes oder dem kommenden FE Musou, hat Berserk Musou ein vergleichweise kleines Team und wenig Geld dahinter. Spaßig und solide ist es trotzdem, auch wenn es nicht heraussticht wie die eben erwähnten.

  2. Ich glaube ich sollte mal die regulären Musou Titel ausprobieren, denn ich habe tierisch Spaß mit Berserk :mrgreen: Ich habe vorher nur Hyrule Warriors gespielt, fand das aber auch schon richtig gut.
    Im Großen und Ganzen kann ich dem Test aber zustimmen... hier fehlt etwas die taktische tiefe, die bei Hyrule Warriors noch vorhanden war. Ich bin zwar erst bei Mission 10, aber bisher ist es relativ egal ob man eine Basis einnimmt oder nicht... einfach durchschnetzeln und die Hauptziele erledigen und fertig. Das war bei Hyrule Warriors noch etwas anders. Auch kommen mir die Missionen bisher leider etwas kurz vor, teilweise ist man da in 3 - 5 Minuten durch. Mal schauen was noch kommt, bisher ist es aber sehr unterhaltsam.

  3. Antimuffin hat geschrieben: 24.02.2017 18:54Ja, die Pausen sind teilweise grauenhaft lang, aber so macht der Autor das halt. Gemessen an der Qualität des Mangas ist das aber zu verkraften, da es wahrlich ein Meisterwerk ist. Meiner Meinung nach wird der Manga noch ca. 15-20 Jahre gehen und 2019 erreicht die Serie bereits ihr 30 jähriges Bestehen.
    Könnte wohl tatsächlich noch recht lange so weitergehen, denn anno 2015 (?) ließ Miura verlauten, dass der Manga erst zu ca. 60-70% fertiggestellt sei. Allerdings bedient sich der Mann meiner Ansicht nach derzeit etwas zu sehr bei klassischer High Fantasy und hat Berserk auch etwas zu handzahm werden lassen. Ich hoffe sehr, dass sich das nur als die Ruhe vor dem Sturm herausstellen wird, und wir bald wieder mehr Drama und Wahnsinn zu Gesicht bekommen werden.

  4. Marobod hat geschrieben: 24.02.2017 18:17
    DeathHuman hat geschrieben: 24.02.2017 15:41 Warum machen die aus der Lizenz nichtmal was richtig großes?
    Ist die falsche Schmiede dafuer, vielleicht kommt ja noch ein eigenstaendiges Berserk Abenteuer spaeter, die haben ja seit Jahren keine Berserkspiele rausgehauen.
    Ich hoffe es so sehr. Das Setting würde einiges hergeben.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1