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Blizzard Arcade-Sammlung (Action-Adventure) – Wikinger, Rock & Schrotflinte

Der WoW- und Diablo-Konzern kramt in seinen Firmenarchiven und legt drei kultige 90er-Jahre-Spiele neu auf: The Lost Vikings, Blackthorne und Rock ’n Roll Racing haben zwar nie eine Spielhalle von innen gesehen, trotzdem hört die Retro-Collection auf den Namen Blizzard Arcade-Sammlung. Ob die Titel heute noch Laune machen und wie Blizzard sie aufbereitet hat, erfahrt ihr im Test.

© Blizzard / Blizzard

Rockmusik & Rennspiel


Rock ’n Roll Racing, Blizzards futuristisch-rockige Interpretation des klassischen Fun-Racer-Prinzips aus Iso-Perspektive (Stichwort: R.C. Pro-Am) ist vom Hauptmenü aus in vier verschiedenen Versionen spielbar: Natürlich als SNES-Original mit den schwungvollen Midi-Versionen großer Rocknummern (u.a. Born to be Wild, Paranoid, Radar Love). Die zweite Fassung ist die um einige Strecken erweiterte, aber mit deutlich schwächerem Musik-Klang ausgestattete Mega-Drive-Version. Beide Retro-Titel bieten Speicherfunktion, Rückspulen und verschiedene Bildschirm-Einstellungen – eine „Zusehen-Funktion“ gibt es hier aber nicht. Weil: Rennspiel. Der dritte Punkt im Rock ’n Roll Racing Menü heißt „4er Versus“ und tut das, wonach es klingt. Hier findet sich eine neue, explizite Mehrspieler-Variante, bei der das komplette 16:9-Bild genutzt und in vier kleinere Ausschnitte unterteilt wird – sämtliche Strecken können vom Start weg ausgewählt werden. 

 

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Die Bildformat- und Filtereinstellungen sind nicht enorm, das Gebotene überzeugt aber. Wer will, kann Rock ’n Roll Racing so spielen. © 4P/Screenshot

Die Definitive Edition von Rock ’n Roll Racing schließlich erweitert den Bildausschnitt ebenfalls auf ein schönes 16:9-Bild und bietet erstmals Rocksongs mit Gesang in besserer Tonqualität – allerdings gibt es hier unverständlicherweise weder die Speicher- noch die Zurückspul-Option. 

In spielerischer Hinsicht hat sich der Titel erstaunlich gut gehalten, die schmutzigen Hintergründe der Alien-Planeten gefallen, das arcadig-driftlastige Fahrverhalten ist nachvollziehbar, der coole Kommentator so motivierend wie damals. Die vielen ähnlichen Kurse mit ihren rechtwinklingen Kurven sind nach einer Weile allerdings

 ermüdend, immerhin gibt zwischen den Rennen ein mehrstufiges Aufrüst-System für eure Karren und Waffeneinsatz auf den Pisten; was auf den höheren Schwierigkeitsstufen dann wieder zu Frust führen kann.

 

Der Mann mit der Gun

 

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Wirkt auch heute noch ziemlich grob: „Held“ Kyle kann Gefangene mit seiner Shotgun töten. Hier ist die 32X-Fassung zu sehen. © 4P/Screenshot
Kommen wir schließlich zu Blackthorne – ein 2D-Spiel gewordenes Heavy-Metal-Plattencover. Der langhaarige Protagonist Kyle „Blackthorne“ Vlaros rennt, klettert und springt durch ein Labyrinth voller Katakomben und Aufzüge – und lässt nicht nur seine Muskeln, sondern vor allem seine Schrotflinte sprechen. Begleitet von einer düsteren Klangkulisse findet er die vom Bösewicht Sarlac und dessen Monsterschergen angeketteten Mitglieder seines Volkes – und kann sie per Shotgun-Schuss sogar von ihren Leiden erlösen. Blackthorne erinnert spielerisch an das erste Prince of Persia oder Flashback, man klettert langsam, hopst etwas schwerfällig über Abgründe, sucht Zugangskarten, sprengt Türen auf und liefert sich knackige Duelle mit unzähligen Wächtern. Zieht der Held seine Waffe, verändert das die Handlungsoptionen: Nun kann sich Kyle durch Druck auf die Nach-Oben-Taste an die Wand lehnen und ist so vor feindlichen Salven sicher; zudem führt ein anderer Tastendruck dazu, dass man die Shotgun nach hinten richtet und abdrückt – was auch über 25 Jahre nach dem Originalrelease noch unverschämt cool aussieht. Blackthorne wurde in Europa übrigens unter dem Namen Blackhawk veröffentlicht und war mit seinem Passwort-System und den seltenen Speicherpunkten ein verflucht knackiges Spiel.
  1. HellToKitty hat geschrieben: 01.03.2021 11:48
    ...
    Danke dafür... Hab mir gleich nochmal Blackthorne gesichert. Trotzdem bleibt die Frage offen: Muss das so sein? Hat es nur der Praktikant vergessen im US Store auch unzugänglich zu machen? Warum gibt es die nur über "Umwege" und nicht mehr einfach offen im deutschen Shop?

    Weil es diese Spiele meines wissens schon immer nur über den US Store gab.
    https://www.gamestar.de/artikel/the-los ... 55438.html
    "Wer sich die drei Spiele-Klassiker, die via DOSBox zum Laufen gebracht werden, herunterladen möchte, muss sich im battle-net anmelden und dann die US-Version des Account-Managers nutzen."

  2. Smul hat geschrieben: 28.02.2021 23:53 ...

    Danke dafür... Hab mir gleich nochmal Blackthorne gesichert. Trotzdem bleibt die Frage offen: Muss das so sein? Hat es nur der Praktikant vergessen im US Store auch unzugänglich zu machen? Warum gibt es die nur über "Umwege" und nicht mehr einfach offen im deutschen Shop?

  3. Smul hat geschrieben: 28.02.2021 23:53
    "Alle drei Klassiker wurden im Jahr 2015 übrigens schon mal gratis via Battle.net veröffentlicht - mittlerweile sind sie dort aber nicht mehr zu finden."
    Das stimmt so nicht - die Spiele sind da unverändert kostenlos runterladbar, allerdings nur, wenn man die Spracheinstellung dort auf "US" ändert - was sehr einfach und schnell geht. Wer das nicht möchte - hier sind die Direktlinks:
    Blackthorne, Rock 'n Roll Racing, The Lost Vikings
    Guter Hinweis & Service. Danke!

  4. Rock roll racing war damals der hammer, da gab es damals noch mehr in dem Genre wie z. B biker
    Mice .... Dieses Spiel würde ich sofort wieder kaufen mit neuer engine ☺️👍

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