Auch die Vielfalt der aggressiven „Ratten“, „Fledermäuse“, Gesetzlosen, „Spinnen“ oder Außerirdischen hält sich auf Dauer in allzu engen Grenzen. Selbstverständlich begegnen mir sämtliche Widersacher in unterschiedlichen Ausführungen, es gibt hitzige Scharmützel gegen die haushohen „Bosse“ jeder Rasse und nicht zuletzt entscheidet vor allem die Erfahrungsstufe meiner Feinde darüber, ob ich leichtes oder schweres Spiel mit ihnen habe. Etwa doppelt so viele Rassen hätten Pandora aber richtig gut gestanden. Es ist ohnehin symptomatisch für diesem Planeten: So sehr die hiesigen Wastelands auch dazu einladen, die Gedanken durch weitläufige Täler schweifen zu lassen und so stimmungsvoll einsam sich Streicher und Trommeln im fernen Horizont verlieren, so seelenlos wirken die Einwohner Pandoras.
Schädlicher Minimalismus
Dass ich in einem Action-Rollenspiel zum Selbstzweck einen Auftrag nach dem nächsten erledige, kann ich verstehen. Immerhin trägt gerade das unkomplizierte Anhäufen von Erfahrungspunkten viel dazu bei, dass ich selbst nachts um zwei „nur noch eine Mission“ angehen will. Dass sämtliche Figuren aber die gesamte Zeit über starr am Fleck verweilen, sich noch dazu stark ähneln und neben dem Verteilen von Aufgaben so gut wie kein Wort mit mir wechseln, ist gerade vor dem visuell beeindruckenden Pandora einfach nicht zeitgemäß. Es ist nicht so, dass Gearbox nur das Nötigste tut, um eine Welt zu erschaffen – es ist vielmehr so, dass sie schon vorher, beim Erschaffen der Kulissen, damit aufgehört haben. Hier und da brauchten sie noch eine Pinnwand für noch mehr Missionen, dort stellen sie noch eine Art Einwohner ab und da drüben passt es ihnen ganz gut, dass ich zum tausendsten Mal einen umgekippten Roboter repariere.
Selbst größere Städte wirken deshalb wie verlassene Ruinen. Um sie herum mögen sich haushohe Müllberge türmen – abgefahren! Anderswo haben Banditen aus Blechpappe und anderen Metallresten einen Unterschlupf gezimmert, der an Megaton erinnert – cool! Irgendwo ragt eine gigantische, turmhohe Fördermaschine in den Himmel – beeindruckend! Aber ringsum herrscht gähnende Leere. In der Maschine dreht sich zwar ein großes Zahnrad, doch von außen ist sie tot. Bei den Banditen wird hingegen, Überraschung!, ausschließlich geballert und in den Städten begegnet mir kein Zivilist, von dem ich etwas über die eindrucksvolle Kulisse erfahren könnte. Hinzu kommen etliche Kleinigkeiten, in denen sich die Lieblosigkeit ihrer Erschaffer widerspiegelt: Alte Toiletten,
in denen Munition lagert, sind z.B. einmal und mit Sicherheit auch beim zehnten Mal eine witzige Idee. Dass sich jemand in einem Container wohnlich einrichtet und ebenfalls Munition in seinem einzigen Klo versteckt, ist allerdings Blödsinn. Zugegeben: Es ist nicht ganz so idiotisch wie Schiffe, die im gerade mal knöcheltiefen Wasser stehen und unter Beschuss gut sichtbar bis aufs Segel versinken. Lasst sie doch wenigstens in die Luft fliegen! Und wieso gebe ich die für einen Auftraggeber gesammelten Artefakte eigentlich an einer Pinwand ab, wenn dort kein weit und breit niemand steht? Lasst mich einen solchen Auftrag doch einfach bei einer Person abliefern! Es muss ja kein Fallout sein. Aber es sollte sich wenigstens greifbar anfühlen.
Nicht einmal die Minimal-Geschichte um die Suche nach der mit Schätzen vollgestopften „Kammer“ scheint Borderlands wirklich ernst zu nehmen. Tatsächlich würde es kaum auffallen, wenn es keine Handlung gäbe. Die besteht nämlich aus einem hübschen Gesicht mit wehenden Haaren, das mich aller paar Stunden dazu ermuntert, genau das zu machen, was mir die leblosen Auftraggeber ohnehin auftragen. Dabei wiederholen sich die immer gleichen Missionen wieder und wieder; ihr erzählerischer Wert geht gegen Null. Zu allem Überfluss gibt es auf Pandora – von Toiletten und anderen gewöhnlichen Behältern mal abgesehen – absolut nichts zu entdecken. Es gibt keine Bonus-Missionen, keine gut versteckte fette Waffe, und so lange ich die entsprechende Mission nicht angenommen habe, kann ich nicht einmal Tagebücher aufnehmen, die ganz offensichtlich vor mir liegen. Nein, abgesehen vom motivierenden Jagen und Sammeln gibt es nichts, aber auch gar nichts, dass mich weiter in die Wüste dieser Wastelands vordringen lässt. Hier werden so viele Kleinigkeiten so dermaßen lieblos abgehandelt, dass mir die verschwendeten Postkarten-Motive richtig leid tun.
Für PC-Jäger und -Sammler kommt übrigens hinzu, dass Borderlands auf manchen Systemen problemlos läuft, auf anderen aber die obere und untere Bildhälfte beim Heben bzw. Senken des Blicks deutlich sichtbar auseinander reißt. Gelegentlich kommen zudem Abstürze hinzu – der Neustart hält dank der nicht abbrechbaren Logos umso mehr auf.
Also ich hab mir das Spiel jetzt erst gekauft, dachte um 20 Euro ist nix verhaut. Aber dass ich so reinkippe, hätte nicht gedacht. Bin einstweilen auf Level 17 und es ist erstaunlich wie leicht Gegner zu bewältigen sind, die vorher ne echte Bedrohung für mich waren. Was die Sammelspirale betrifft, gehöre ich anscheinend zur Zielgruppe da die Quests irgendwie nur Nebensache bei mir sind.
Das einzige Manko das mich stört, sind die aktiven Quests. Hab mir beim schwarzen Brett gleich immer alle geholt um nicht nach jeder Quest zurückkehren zu müssen. Ich dachte, es ist immer nur die aktiv, die gerade im HUD aktiviert ist. Aber es sind alle angenommenen aktiv, hab schon zwei Mal Quests erledigt die ich gar nicht wollte, nur weil im Laufe einer anderen dran vorbeikam. So wird mir das zu schnell abgehandelt. Mache jetzt alle einzeln und fahr halt immer zum Brett retour.
Sonst geiles Spiel, ist genau meins.
Ausserdem ist bei Sturmgewehren mit Magazingrössen 12 und 18 eh kein Spielen möglich, weil die nur Feuerstösse von 4 Schuss raushauen und nicht kontinuierlich feuern. Da können die anderen Werte noch so gut sein.