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Bounty Train (Taktik & Strategie) – Mit dem Dampfross in den Wilden Westen

Fast 30 Jahre nach dem Amiga-Oldie North & South nimmt sich Bounty Train eine andere Facette des Amerikanischen Bürgerkriegs vor: Als junger Bahnunternehmer erschließt man sich neue Handelswege, wehrt Banditen sowie Indianerstämme ab und rüstet den eigenen Zug auf. Ein faszinierend entschleunigter Genremix?

© Corbie Games / Daedalic

Fazit

Eigentlich beginnt Bounty Train recht beschaulich: Der gemütliche Mix aus Handel, taktischer Action und Rollenspiel-Aufwertungen wirkte ungewöhnlich genug, um meine Neugier auf das Spiel als Bahnpionier zu wecken. Liebevoll präsentierte Loks und eingestreute historische Fakten schaffen die passende Ausgangslage für ein Wildwest-Abenteuer in der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs. Bereits nach wenigen Stunden macht sich allerdings Routine breit: Die mühsame Fleißarbeit beim einfach gestrickten Handel rückt einfach zu sehr in den Vordergrund, zumal die Figuren und ihre Geschichten etwas blass bleiben. Auch die fade umgesetzten Kampfsequenzen werden schnell lästig, vor allem durch den sprunghaft ansteigenden Schwierigkeitsgrad. So verwandelt sich der zunächst angenehm entspannte Erkundungstrip durch die USA irgendwann in einen lästigen Arbeitstrott – schade ums Potenzial!

Wertung

PC
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Interessante Ausgangslage, fade Umsetzung: Das zunächst gemütliche Wildwest-Abenteuer als Bahnunternehmer fährt sich auf Dauer in Monotonie und schwach umgesetzten Kämpfen fest.

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  1. So sehr mir das Spiel anfangs gefallen hat; mit der Wertung muss ich leider Jottes konform gehen.
    Das Spielprinzip an sich finde ich toll, da es unverbraucht ist und bis jetzt, so weit ich weiß, das Einzige ist, in dem man als "Freiberufler" mit seinem persönlichen Zug durch die USA zieht. Nur sind es wie so oft manche Designentscheidungen, die den Spaß schmälern und mich sogar manchmal fast zum Ragequit getrieben hätten - auf Normal.
    Wie die Banditen, die meines Erachtens nach zu früh sehr stark werden (Reelle Chancen hatte ich erst mit Highend-Ausrüstung und voller Crew), lachhaften Indianerüberfällen (Stehen bleiben und alle erschießen ist einfacher, fliehen lohnt sich nicht und beschädigt nur unnötig den Zug) Teilnahme an Auktionen nur mit hohem Ansehen möglich (Warum werde ich als Anteilseigner überhaupt eingeladen, wenn ich sowieso nicht daran teilnehmen darf?) und die sehr, sehr nervige Verschleißmechanik, die man nichtmal abstellen kann. Ist zwar natürlich realistisch, aber ich bezweifle ernsthaft, dass 380.000 Kilometer für eine Lok schon gleichbedeutend mit "Reif für den Schrott" sind und der Nutzen von Upgrades ist äußerst fragwürdig, wenn die Waggons regelmäßig umgetauscht werden müssen. Und wenn schon Upgrades, dann nur, wenn man bereits so viel Geld auf der hohen Kante hat, dass man nicht mehr weiß, wohin damit.
    Wollte eigentlich noch ein "Freies Spiel" bestreiten, aber bitte ohne den Verschleiß.
    Ein wirkliches "Endgame" gibt es zudem nicht. Man tuckert stundenlang nur herum und wartet, bis neue Auktionen für Aktienanteile anstehen.
    Außerdem: Wozu habe ich einen Zug, der problemlos über 120 km/h fährt, in Fluchtsequenzen aber ständig Kurven kommen, die mich zwingen, auf 30, 20 oder gar 15 runterzubremsen? Bis ich wieder auf "Fluchttempo" beschleunigt habe, muss ich wieder auf die Notbremse hämmern.
    Für mich eines dieser liebevollen Spiele, die das Potenzial zu weit mehr hätten, wenn sie nur nicht durch ärgerliche Designentscheidungen ausgebremst werden...

  2. senox hat geschrieben: 30.05.2017 00:10 Aha so seht ihr das ?
    Dann erledigt doch mal ein komplettes spiel. Der schwierigkeitsgrad zieht nämlich gut an. Und wer dann ohne grips nur n bisschen züge hin und her-fährt überlebt nicht.
    Na biste mett? Sehe in deiner Äußerung keinen Zusammenhang zum Bericht und wo ich einen Bezug erahnen könnte, verläuft sich deine Kritik im Nichts.
    Hast du den Artikel gelesen? Der Schwierigkeitsgrad an sich stand gar nicht zur Debatte, lediglich die unregelmäßig stark ausfallenden Anstiege werden bemängelt.
    Mag sein, dass dem realen Vorbild auch eine repetitive Grundstruktur innewohnt, für ein Spiel ist das, nach Ansicht des Autors, jedoch zu wenig. Es wäre hier wünschenswert gewesen, dass der Anspruch sich durch abwechslungsreiche neue Herausforderungen steigert, statt mehr vom Gleichen abzuverlangen.
    Ich finde, das ist ein fairer Kritikpunkt und, da muss ich dich enttäuschen, liegt nicht die 60%-Wertung begraben. In diesem Spiel wurde halt vieles versucht umzusetzen und das halt leider nur unausgereift. Wenn man ein Wirtschaftsstrategiespiel schon mit Kampfeinlagen, persönlicher Story und Rollenspielelementen bereichert, dann doch so, dass ein Mehrgewinn entsteht. Hier wirken die Zusätze wie billige Anhängsel ohne ausreichend Tiefgang. Dafür scheinen jedoch die Ressourcen für die Politur des Kernaspekts zurückgeschraubt worden zu sein, der dauerhaft motivierenden Strategie.
    Weiterhin ist die Präsentation alles andere als zeitgemäß und spiegelt die inneren Werte gut wieder. Damit ist das Spiel zumindest kein Blender, aber eben auch kein Geheimtipp.
    Die 60% sind, meines Erachtens, gerechtfertigt...gemessen an einem 0 - 100% Wertungssystem.
    (Außer Acht gelassen, dass sich relevant Spielebewertungen heutzutage im 79 - 100% Bereich positionieren und damit alles was darunter liegt für einen Publisher ein totaler Verriss ist.)

  3. Aha so seht ihr das ?
    Dann erledigt doch mal ein komplettes spiel. Der schwierigkeitsgrad zieht nämlich gut an. Und wer dann ohne grips nur n bisschen züge hin und her-fährt überlebt nicht.

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