Dass es trotzdem mitunter zu fordernden Momenten kommt, ist einem Kniff der Steuerung zu verdanken: Man steuert beide Brüder gleichzeitig, den älteren über den linken Stick, den jüngeren über den rechten. Aktionen löst man mit der jeweiligen Schultertaste aus, wobei mitunter nötig ist, die Taste zu halten oder im richtigen Moment loszulassen. Da dieses Konzept gnadenlos durchgezogen wird, muss man sich und seine Hand-Auge-Koordination stets unter Kontrolle haben. Ich zumindest hatte immer wieder Schwierigkeiten, wenn sich der jüngere Charakter auf der linken Seite des Bildschirmes befand und mein Gehirn versuchte, ihn über die Bewegung meines linken Daumens zu bewegen – und dabei ignorierte, dass der große Bruder am Rand des Bildschirms angekommen war.
Man braucht etwas Zeit, bis man sich an die Kontrollmechanik gewöhnt hat. Und selbst dann läuft nicht immer alles glatt. Doch wenn es darauf ankommt, ist der Steuerung kein Vorwurf zu machen. Und in einigen wenigen, richtig gelungenen Momenten kommt auch ein erhöhter Kooperationsspielfluss auf – so etwa, wenn die beiden durch ein Seil verbunden sind und man sich abwechselnd von Vorsprung zu Vorsprung schwingen muss. Oder wenn die beiden an einem Flugdrachen hängen; oder sich in einem Ruderboot vor aus dem Wasser springenden Walen zu retten versuchen. Doch diese Momente sind leider zu spärlich gesät. Für eine Weiterführung dieses Konzeptes würde ich mir wünschen, dass nicht nur die erzählerische oder emotionale, sondern auch die spielerische Ebene ausgereizt würde.
Besser auf aktuellen HD-Systemen?
Inhaltlich zeigt sich Brothers auf PlayStation 4 und One zwei Jahre nach seiner Premiere identisch zur 360-Fassung und damit so stimmungsvoll wie eh und je. Visuell nur leicht angepasst und damit identisch zur damaligen PC-Version, profitiert man mit der aktuellen Konsolen-Hardware von höher aufgelösten Texturen sowie weicheren Schatten. Dass die Kulisse nicht zusätzlich aufgewertet wurde und z.B. Struktur und Anzahl der Flora verbessert wurde, um den Gebieten noch mehr Charakter zu verleihen, ist schade, aber kein Beinbruch. Die Landstriche sind nach wie vor ansehnlich und erzählen auch ohne diese visuelle Verbesserung viele kleine Geschichten, die mit den Interaktionsmöglichkeiten der Brüder in Verbindung stehen. Die nur leicht aufgewertete Kulisse per se dürfte für Spieler, die die Geschwister bereits begleitet haben, allerdings kaum Grund genug sein, nochmals den Weg in den Digitalstore zu gehen.
Das auf PS4 und One hinzugefügte Bonusmaterial hingegen könnte vielleicht den einen oder anderen überzeugen – auch wenn es leider keine günstige Upgradeoption für Besitzer der PS3- oder 360-Version gibt und die neue Variante etwa fünf Euro teurer ist als auf den alten Systemen. Doch sowohl die umfangreiche Artwork-Sammlung als auch die Integration des stimmungsvollen Soundtracks können sich sehen lassen. Noch interessanter ist das Video mit einem von Regisseur Josef Fares eingesprochenen Kommentar, während er das Spiel nach einem Jahr Pause wieder einmal spielt. Die Anekdoten aus der Entwicklung, die Hinweise auf besondere Trophäen/Erfolge und die sehr sympathische Einsicht in die Entstehung von Brothers sowie die Intention hinter einigen Szenen, ist sehr sehenswert. Allerdings sollte man sich das Erlebnis natürlich aufsparen, bis man die Kampagne um das Bruderpaar abgeschlossen hat.
Der Test ist so was von daneben, das ist mindestens 85%, eher knapp unter 90%. hier stimmt vieles: Die Atmosphäre ist top, die Grafik für 2013 klasse. Die Erzählung der Story sehr gut. Das Gameplay ist zwar simpel, aber eine tolle Idee.
Zum Glück gibt es metacritic und der User und Metascore dort sind ziemlich hoch, das hat mich auf das Spiel aufmerksam gemacht und ich habe es durchgespielt.
löschen?
Ein klarer Pflichttitel. Sehr gut. Und 20 Euro sind nicht zu teuer, einige sollten mal ihre Prioritäten checken, schlimm diese Geiz ist Geil Mentalität.
Na dann mal viel Spaß. Sofern man das so nennen kann bei dem Spiel
nehme es heute mit