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Budget Cuts (Action-Adventure) – Schleichen mit vollem Körpereinsatz

Schon vor Verkaufsstart der HTC Vive sorgte ein Titel, der die neuartige Roomscale-Technik ganz besonders clever nutzte, für Aufsehen: In Budget Cuts wird man persönlich zum schleichenden Agenten und wirft eigenhändig Messer. Der Clou ist aber die geniale Teleportations-Mechanik, mit der man durch Luftschächte schlüpft und sich in brenzligen Situationen umschaut. Hat sich die lange Entwicklungszeit gelohnt?

© Neat Corporation / Neat Corporation / Neco Software

Vorsicht vor Kollateralschäden!

Es gibt nur wenige VR-Titel, die mich schon nach Sekunden völlig vergessen lassen, wo genau ich mich in der realen Welt befinde. Mein Schreibtisch, zwei Schränke, das VR-Tischchen – sie alle waren Zeuge. Immer wieder sind die Vive-Controller im Kampf gegen die Roboter gegen das harte Holz geknallt. Eigentlich sollten die glühenden Grenzen des Chaperone-Gitters solche „Unfälle“ verhindern, doch mein Kampf- und Fluchtinstinkt in der virtuellen Welt war einfach stärker. Mir fiel nicht einmal auf, dass irgendwann meine Hose riss. Das Watscheln von einer kniehohen Deckung zur nächsten war offensichtlich zu viel für den Stoff. Nicht gerade würdevoll – aber als VR-Enthusiast bin ich Spott gewohnt. Alles für die Immersion!

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Achtung, Alarm: Hier sollte man sich lieber nicht ins bewachte Zimmer beamen. © 4P/Screenshot
Wer sich bei VR-Spielen nicht viel bewegen will, ist hier eindeutig fehl am Platze, denn in Budget Cuts schleicht und kämpft man mit vollem Körpereinsatz. Immer wieder geht es in die Knie, um hinter der halbhohen Wand in einem Großraumbüro in Deckung zu gehen. Dort warte ich ab, bis die klappernden und piepsenden Wachroboter an mir vorbeispaziert sind und stecke ein paar als Brieföffner getarnte Klingen ins Inventar, um sie später auf Patrouillen zu werfen. Die Messer wurden von meiner Kontaktperson Winter bestellt, die mir zwischendurch telefonisch Instruktionen gibt und sich durch den Bürokomplex hackt.

Gefährlicher Stellenabbau

Nach und nach sind immer mehr menschliche Kollegen verschwunden, die durch robotische Arbeitsdrohnen ersetzt wurden. Da auch ich kurz vor dem Gang in die gefürchtete Personalabteilung stehe, hilft mir Winter aus der Misere, um hinter das Geheimnis der Verschwörung zu gelangen. Die Geschichte auf dem Weg durch die Flure bleibt nur schmückendes Beiwerk, ist aber motivierend genug, um das Geheimnis enträsteln zu wollen. Das Schönste an der absurden Situation ist der alberne, teil schwarze Humor, wenn die rundlichen Arbeitsdrohnen in der Küche sinnlos Dinge übereinander stapeln oder versuchen, Rituale wie Büro-Smalltalk zu imitieren. „Today seems like a good day for a good day“ – na sicher doch! Schön auch, wenn ich die komplette Mannschaft an Wachrobotern gemeuchelt habe und ein Büroarbeiter das als kollektives Nickerchen interpretiert: „I get it – a power nap!“.

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Cleverer ist es, sich vor dem Beamen erst einmal umzuschauen. Sobald man die kleine blaue Kugel ans Ziel geschossen hat, sieht man durch den beweglichen Portal-Kreis in alle Richtungen. Ist die Luft rein, drückt man schließlich den Knopf für die Teleportation. © 4P/Screenshot
Die Wach-Roboter sind weniger zu Scherzen aufgelegt: Lande ich zu lange im Sichtfeld ihres leuchtenden Auges, stürmen sie herbei und erledigen mich per Waffe oder Hieb. Schnelle Ausweichbewegungen wirken dabei Wunder, so dass ich mich oft in letzter Sekunde in Sicherheit beame oder sie anders überliste. Schön, dass sie ihre Patrouillen-Routen auch mal variieren. Im Nahkampf ist ihre KI aber leider strunzdumm: Postiert man sich hinter einer Luke oder anderen unerreichbaren Hindernissen, lassen sie sich viel zu leicht anlocken und nacheinander abmurksen, zumal manche sogar über die „Leichen“ ihrer Kollegen stolpern. Schade auch, dass sie sich nicht einmal mit dem Wurf von Objekten auf die falsche Fährte schicken lassen. Knalle ich etwa einen Fensterreiniger an die Wand, stapft die Wache nicht in Richtung des Geräusches, sondern schnurstracks zu mir.

Geniales Gadget

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Das Messerwerfen mit den Bewegungs-Controllern geht sehr präzise von der Hand. Im fummeligen Nahkampf treffen die Klingen weniger präzise oder bleiben auch mal in der Wand daneben stecken. © 4P/Screenshot

Unbefriedigend ist zudem der Nahkampf, wenn man den Blechkameraden den Lebensdraht am Hals durchschlitzen will. Viel zu oft bleiben Messer irgendwo anders im Roboter oder der Wand stecken. Deutlich unterhaltsamer ist es, die Messer mit der hochpräzisen Wurfmechanik zu schleudern, bis die „Opfer“ nach ein paar Sekunden Todeskampf piepsend „ausbluten“. Eine nette Ergänzung ist das Versteckspiel mit fliegenden Drohnen, die dank altertümlicher Technik die Eindringlinge erst einmal fotografieren müssen, um mit der Info zum nächsten Wachroboter zu brummen, bevor es gefährlich wird. Ein echtes Highlight ist die eingangs erwähnte Beam-Mechanik: Mit der Teleportations-Kanone ziele ich z.B. durch eine Klappe in einen Luftschacht. Bevor ich mich dorthin beame, kann ich erst einmal durchs Portal spicken, ob die Luft rein ist. Ich drehe das surrende Loch mit dem Bewegungscontroller um mich herum, schaue nach links und rechts klicke schließlich den Teleportationsknopf – flupp! Wenn ich den Knopf dabei gedrückt halte, geht das auch etwas langsamer – und dafür lautlos. So kann man schön hinter Büroparzellen schauen und sich in den verwinkelten Schächten sogar auf Anhöhen beamen, die ins nächste Stockwerk führen – sehr praktisch!

  1. Hab mir das mal im Steam Sale geholt - das ist ja mal ein cooles Game. Wer ein Faible für Stealthgames ala Dishonored und Thief hat und einen VR-fähigen PC, für den ist das hier ein definitiver Pflichttitel.
    Das ist schon extrem geil, wenn man um Ecken herumlinsen, sich hinter Blumenkübel und Schreibtischen ducken muss um nicht gesehen zu werden - und zwar nicht per Knopfdruck, sondern durch die tatsächlichen entsprechenden Körperbewegungen. Das ist auch das erste Game bei dem ich mit meinen 2 qm Spielfläche echt an die Grenzen "stosse" im wahrsten Sinne des Wortes :)
    Das Game wurde wohl auch stark nachgepatcht in den letzten Monaten, das Messerwerfen funktioniert jedenfalls richtig gut inzwischen und ist auch vernünftig gebalanced. Ist bis jetzt nur einmal abgestürzt bisher (bei ca. 10 Stunden Spielzeit) also auf jeden Fall nicht mehr so buggy wie wohl noch vor ein paar Monaten.
    Auf jeden Fall mal ein schönes Beispiel dafür, wie richtig gut funktionierende Stealth-Action in VR durchaus machbar ist.

  2. fourplay670848 hat geschrieben: 06.07.2018 22:06Hey, kann es sein dass du viel bei r/oculus postest? Das subreddit ist seit DK1-Zeiten sowas wie meine Obsession :D
    "Viel" ist sicherlich relativ, aber ich schaue fast täglich rein, ja :) Gibt's ja auch die besten Infos.

  3. Blaexe hat geschrieben: 29.06.2018 20:46 Spieldauer liegt so bei 6- 8 Stunden. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Hab aber auch schon sowohl 4 Stunden als auch 10 Stunden gehört.
    Habe es für den Moment allerdings wieder zurück gegeben. War mir noch zu buggy und ich hätte gern eine auf die Touch Controller optimierte Steuerung - heißt Greifen auch mit der Greiftaste...
    Hey, kann es sein dass du viel bei r/oculus postest? Das subreddit ist seit DK1-Zeiten sowas wie meine Obsession :D

  4. Spieldauer liegt so bei 6- 8 Stunden. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Hab aber auch schon sowohl 4 Stunden als auch 10 Stunden gehört.
    Habe es für den Moment allerdings wieder zurück gegeben. War mir noch zu buggy und ich hätte gern eine auf die Touch Controller optimierte Steuerung - heißt Greifen auch mit der Greiftaste...

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