Action auf Karten
Und wie sieht es diesmal mit dem Mehrspieler-Modus aus? Ich mag ihn. Was sicher auch daran liegt, dass das allererste Black Ops noch immer mein meistgespieltes CoD ist – denn die Multiplayer-Variante von Cold War ist überraschend hausbacken. Auf nur acht Maps inszeniert Treyarch das bewährte, hervorragend funktionierende 6-gegen-6. Die Karten sind in der Tendenz eher klein, was den Nuketown-Fan in mir anspricht. Beliebte Modi wie Team-Deathmatch oder Abschuss bestätigt machen so viel Laune wie eh und je, auch die von vielen Spielern kritisierte schlechte Balance vor allem der MP5 habe ich persönlich nicht so wahrgenommen. Die Maps sind mal grafisch cool (Moscow), mal voller visueller Störfaktoren (Cartel), mal brillant für Daueraction (Checkmate), mal kreativ dreigeteilt (Armada). Mir gefällt das Gebotene in puncto Sichtlinien und Action-Hotspots – und in mancher Camperecke hab ich auch schon ein Minütchen verbracht; natürlich nur bis ein Kontrahent, der das Snipern richtig beherrscht, mein Unterfangen für beendet erklärt hat. Das Spielgefühl samt Rutschen (aber ohne Wandläufe) flutscht, die finale Kürung der besten Szene einer Runde empfinde finde ich als ebenso motivierend wie inspirierend.
Die neue Spielvariante VIP-Eskorte (macht genau das, was der Name suggeriert) gefällt mir leider nur ordentlich – trotz nur eines Lebens pro Runde werden die Dramatik und der Teamgedanke des Vorbilds Counter-Strike nicht erreicht. Spannender ist da schon „Verbundene Waffen“ – vor allem auf der Schiff-Karte Armada mit seinen Booten, Jet-Skis und der offenen See zwischen den Kähnen ist der Modus für bis zu 24 Spieler, bei dem Ziele erobert werden wollen, taktisch reizvoll. Gerne würde ich das auch über „Feuertrupp: Schmutzige Bombe“ sagen: Doch die Schlacht von zehn Viererteams kann sich nicht recht zwischen klassischem CoD und BattleRoyale entscheiden – der jederzeit mögliche Wiedereinstieg per Fallschirm sorgt dafür, dass sich das Erfüllen der Ziele ewig in die Länge zieht.
Auch beim Thema Charaktere, Waffen (die einzeln aufgelevelt werden wollen) und Klassen wagt Black Ops Cold War wenig: Die Operators haben keine Spezialfähigkeiten, im Klasseneditor wählt man zusätzlich zu Knarren, Aufsätzen, Taktik- und Primär-Items noch die sich langsam selbst aufladenden Feldausrüstungen (z.B. Näherungsmine oder Richtmikrofon), drei Extras (= Perks) sowie eine Wildcard aus; letztere schraubt dann z.B. die Anzahl der Waffenaufsätze von fünf auf acht oder spendiert zusätzliche Primär- und Sekundär-Ausrüstung. Der Levelaufstieg selbst geht flott voran und bleibt man für eine Weile bei einer bestimmten Waffe, sind auch dafür regelmäßig neue Dinge verfügbar. Abseits des 9,99 Euro teuren „Herausfordererpakets“, das ein paar optische Gimmicks spendiert und dessen Erlöse in die Call-of-Duty-Stiftung fließen, gibt es im Ingame-Shop bisher keinerlei kostenpflichtige Extras; alle künftigen DLCs (z.B. Nuketown am 24. November) werden gratis sein aber natürlich wird Activision wieder über das Battle-Pass-System in eure Taschen greifen.
Damit sich der Mehrspieler-Modus des letztjährigen Modern Warfare sowie die Battle-Royale-Variante Warzone (die sogar zentral im Menü von Cold War verankert ist) nicht mit dieser Black-Ops-Episode in die Quere kommen, hat man sich dafür entschieden, ab sofort nur noch ein Fortschrittssystem über alle drei Titel hinweg zu nutzen. Zudem sollen ab dem 10. Dezember, wenn die Season One von Cold War startet, alle Ränge zurückgesetzt werden – erspielte Inhalte bleiben aber natürlich erhalten; alle Waffen von Cold War sollen obendrein nach und nach in Warzone integriert werden. In technischer Hinsicht hatte ich bei allen gespielten Online-Matches keine Probleme, sämtliche Partien liefen flüssig und ohne Abbrüche. Geschmackssache bleibt natürlich das skillbasierte Matchmaking. Die Crossplay-Funktion – also das gemeinsame Spielen von PC-, Xbox- und PlayStation-Zockern – ist übrigens standardmäßig deaktiviert; denkt daran, sie im Menü einzuschalten, falls euch danach ist.
Und nebenbei wird auch der kostenlose Battleroyalmodus Warzon mit neuem Content versorgt.
Habe seit COD Infinite Warfare (das Orginal nicht das Remake) kein COD mehr angefasst. Überlege jedoch hauptsächlich wegen dem Zombimodus und der Kampagne cold war zu kaufen.
Nur erscheint mir 1 Map für Zombie Modus als viel zu wenig. Wird es da auch kostenlosen Nachschlag geben, oder gibt es das idR oder muss man den Battlepass/Season pass mitkaufen?
Habe dich zitiert, da du Ahnung zu haben scheinst, gerne dürfen aber auch andere Mitforisten antworten
Den Zombiemodus habe ich bislang noch nicht ausprobiert, aber Kampagne und Mehrspieler bieten für mich definitiv schonmal ein richtig rundes Gesamtpaket auf PS4.
Ich lasse sie erstmal noch sacken, aber die Kampagne halte ich für die stärkste der letzten Jahre. Optisch hervorragend, gewohnt over the top, ohne völlig zu überdrehen, kurzweilig und hinsichtlich des Missionsdesigns erfreulich abwechslungsreich. Die Idee mit den optionalen Nebenmissionen und deren Verknüpfung zur Hauptstory gefällt mir ebenfalls sehr. Zumindest mal keine völlig nutzlose Sammelei. Klar, am Ende vermutlich insgesamt zu kurz, dafür aber ohne Längen und viele nette Momente nebst überraschendem Finish. Hab definitiv Bock, es nochmal auf Veteran anzugehen bei Zeiten.
Der Mehrspieler geht wiederum auch nach längerer Pause seit BO3 gewohnt schnell in Fleisch und Blut über, die Partien liefen bislang allesamt flüssig. Maps gefallen und die vielen Individualisierungsmöglichkeiten der Waffen find' ich klasse.
Bin sehr zufrieden bislang.