Fazit
Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet Knobelspiele faszinieren mich auf der HTC Vive momentan am stärksten. Und Carpe Lucem ist der Titel, welcher die Möglichkeiten der Roomscale bisher am saubersten nutzt. Hier versteht jeder auf Anhieb, was zu tun ist und hantiert millimetergenau mit Laserpointern, Spiegeln, Lichtweichen und Farbmischern herum. Einfach mit Hilfe des Triggers nach einem Objekt greifen, es an der richtigen Stelle ausrichten – und schon durchschneidet ein selbstgebautes Gitter aus Lasern die Luft. Alles geht so selbstverständlich von der Hand als hätte man nie etwas anderes gemacht. Anders als in Fantastic Contraption gibt es schließlich keine komplexen Experimente mit der Physik-Engine, die auch mal schief gehen können. Im Gegenzug fallen die Lösungswege natürlich weitaus konservativer aus. Die Entwickler haben sich aber trotzdem schöne Werkzeuge ausgedacht, die das Knobeln in der idyllisch gestalteten Welt zu einer motivierenden und entspannenden Angelegenheit machen. Für einen starken Dämpfer sorgt allerdings wieder mal der Vive-typische Minimalismus: Es gibt nur mickrige 27 Levels, keine Alternativmodi und keine Story. Zudem sind sämtliche Levels von Beginn an frei verfügbar – nicht gerade motivationsfördernd. Wer das in Kauf nimmt, bekommt mit Carpe Lucem trotzdem eine faszinierend räumliche und beinahe schon meditative Knobelerfahrung.
Wertung
Faszinierend räumliche Licht-Puzzles, welche das Roomscale-Prinzip ideal ausnutzen.
Faszinierend räumliche Licht-Puzzles, welche das Roomscale-Prinzip ideal ausnutzen.
@ASHGAMES: Danke, dass es eine Demo geben wird.
Generell: Trotz Macken wie der geringen Auflösung oder Rucklern vor Glasflächen ist die Vive das beste System - und da ich sehr sensitiv für Motion Sickness bin, für mich das einzige. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, keine Rift gekauft zu haben - auch wenn die Spiele dort teilweise grafisch ausgesprochen opulent sind.
Rückblickend finde ich es schade, dass NVidia nie auf die Idee gekommen ist, ihr 3D-Vision um Head-Tracking zu erweitern und damit VR light einzuführen. Wäre schön gewesen wenn der Monitor damit zu einem überzeugenderen Fenster in eine andere Welt geworden wäre.
Wer natürlich nur Zombies abschießen will, wird damit keine Freude haben.
@topic: äh, meine güte, das bekommt ne 80er wertung, das ist soooo tot-langweilig und erinnert mich iwie an einen sehr alten bekannten klempner! wenn ich schon sehe wie der typ da im video rumhampelt, ist ja zum einschlafen, wenn das vr und die zukunft sein soll, dann schlaf ich lieber weiter... oder reise zurück in die 68er hippie zeit, das ist bedeutend spannender, sex, liebe, drogen, gute musik, hihi!
Da stehen wir alle noch am Anfang einer Entwicklung.
Carpe Lucem hat nicht "keinen Inhalt", sondern nur relativ wenig, was sich in weiteren kostenlosen Updates aber ändern wird. Wir machen auch noch eine Demo - dann kannst Du es Dir ja vielleicht mal ansehen. Im Übrigen sind außer Jan auch ganz schön viele Leute auf den Messen, auf denen wir waren, also GDC, EGX Rezzed, AMAZE und Co. ziemlich verblüfft, was so ein angestaubter Puzzler zu bieten hat, wenn man ihn richtig "abstaubt".
Grüße,
Volker
Application Systems Heidelberg