[GUI_PLAYER(ID=108328,width=300,text=Die Umsetzung des ursprünglich auf 3DS erschienenen Action-Plattformers ist auf das Wesentliche beschränkt – es gibt keine neuen Inhalte.,align=right)]Mit Lords of Shadow hat Mercury Steam der Castlevania-Serie vor drei Jahren eine visuell sowie hinsichtlich der Kampfmechanik beeindruckende Neuinterpretation der Belmont-Saga veröffentlicht. Im März dieses Jahres folgte mit Mirror of Fate ein Ableger für den 3DS, der auf die klassische Castlevania-Mischung aus Gebietserforschung und Kampf in seitwärts scrollender Umgebung setzte. Und nun darf man auch auf PS3 und Xbox 360 durch die düsteren Gewölbe hüpfen, sich zahlreicher Gegner sowie Bossen erwehren, um schließlich Dracula persönlich zum Kampf aufzufordern.
Dazu schlüpft man in die Rollen verschiedener Mitglieder der Belmont-Familie. Man beginnt im Tutorial mit Gabriel, der Hauptfigur des ersten Lords of Shadow, bevor man mit Trevor, Simon und Alucard die Untotenjagd aufnimmt. Erzählerisch setzt man weiter auf gut gezeichnete Comic-Sequenzen, die allerdings abseits einer höheren Auflösung nur minimal verändert wurden. Es gibt keine zusätzliche Sprachausgabe, die die Atmosphäre verstärken könnte. Immerhin wurde der zwar ansehnliche, aber brüchige Stil der Minimal-Animation aufgewertet, indem man wenigstens rudimentär den Mund des sprechenden Charakters bewegt. Dennoch wird es einem immer wieder schwer gemacht, der Geschichte zu folgen. Das ist insofern schade, da der Ansatz, die Geschehnisse über einen Zeitraum von 60 Jahren aus verschiedenen, sich teils überschneidenden oder parallel laufenden Blickwinkeln zu erzählen, viel Potenzial besitzt.
Spielerisch leicht aufgewertet
Mechanisch tut man ebenfalls nur das Nötigste: Es bleibt bei der Mischung aus Gebietserforschung und Kämpfen, wobei im Gegensatz zum Klassiker Symphony of the Night der Fokus eindeutig auf die kriegerischen Auseinandersetzungen gelegt wurde. Schön: Wie auf dem Handheld sind sie hinsichtlich Intensität und Dynamik des Namens Lords of Shadow würdig.
Wenn die Akteure, die sich abseits ihrer Spezialfähigkeiten leider nur unwesentlich in der Handhabung unterscheide, mit ihren Waffen auf die gut designten, aber variationsarmen eindreschen, sind die Auswirkungen ebenso wuchtig und brachial wie beim „großen“ Spielebruder. Da Mercury Steam die Steuerung vorbildich auf das Pad der 360 und PS3 übertragen hat, die beide den Kontrollmechaniken des 3DS überlegen sind, geht das Monsterschnetzeln noch leichter von der Hand – was allerdings angesichts des ohnehin geringen Schwierigkeitsgrades in der Anfangsphase zu einer latenten Unterforderung führt. Man hätte ruhig die Anforderungsschrauben anziehen und z.B. mehr Gegner aufbieten können, die einen gleichzeitig beschäftigen.
Denn so kommt erst mit den Bossen und im normalen Spiel gegen Ende etwas mehr Spannung und Bedrohung für das Leben der Vampirjäger auf. Wie im Handheld-Original kommen die gelungenen Rätsel und die Gebietserforschung etwas zu kurz bzw. werden durch die Mechanik ausgebremst. Zwar gibt es immer wieder Abschnitte, die erst betreten werden können, wenn man eine bestimmte Fertigkeit erlantg hat. Doch unter dem Strich bleibt alles weitgehend linear und bietet kaum Überraschungen. In dieser Hinsicht ist man meilenweit von der Qualität eines Symphony of the Night entfernt – das für mich eines der besten Castlevania-Spiele überhaupt ist und wie kein anderes deutlich macht, wieso die Serie zusammen mit Metroid eine Unterkategorie des Action-Adventure definiert hat. Davon ist man hier weit entfernt. Zumal man kein Gefühl für die übergeordnete Größe der Spielwelt hat. Hier gibt es nur eine kleine Übersicht mit „Arealen“, die man anwählen kann und die daraufhin den bereits erforschten Anteil dieses Gebiets offenbaren. Der übergeordnete Zusammenhang und damit auch das Bewusstsein, etwas erreicht zu haben, sind nur in Ansätzen vorhanden.
Visuell angepasst
Auf dem 3DS gehört Mirror of Fate zu den Titeln, die man gerne aus dem Regal holt, um Freunden zu zeigen, was die tragbare Konsole auf dem Kasten hat. Die Kulisse ist bis auf ein paar dröge Texturen eine Augenweide. Auf die gelungenen 3D-Effekte muss man hier zwar verzichten, doch ansonsten ist es Mercury Steam gelungen, die für den Kleinbildschirm mit 400 x 240 Pixeln optimierte Grafik soweit aufzubohren, dass sie auf den HD-Konsolen einen ordentlichen Eindruck hinterlässt. Das Artdesign orientiert sich an dem Fundament der Serie, die Abschnitte sind schick, einzig die mitunter schwachen Effekte erinnern daran, dass die Grundlage ein mobiles Abenteuer war.
Allerdings ist Mercury Steam ein Fauxpas unterlaufen: Beim Aufskalieren des Bildschirmausschnitts scheint man sich eher an der Basisauflösung des Handheld-Bildschirms anstatt an der nativen Konsolenauflösung orientiert zu haben. Denn rechts und links am Bildschirm ist jeweils ein wenige Zentimeter breiter vertikal verlaufender schwarzer Strich zu sein. Das stört beim Spielen zwar nur unwesentlich, ist für mich aber ein weiteres Indiz, dass bei dieser Umsetzung nur das Nötigste getan wurde – was allerdings angesichts der ordentlichen Qualität der Quelle immer noch reicht, um gute Unterhaltung zu bieten.
ich verstehe es nicht...wieso immer dieser Sotn vergleich?...das ergibt einfach keinen sinn..das spiel trägt sogar LoS im namen...ist doch klar das es wie GoW ist