Veröffentlicht inTests

Catherine (Logik & Kreativität) – Catherine

Ein Mann. Zwei Frauen. Bindungsängste. Psychische Blockaden, die im wahrsten Sinne des Wortes erklommen werden müssen. Entscheidungen. Konsequenzen. Mystery. Und das alles eingepackt in ein sehenswertes Anime-Artdesign. Catherine bricht mit Konventionen und mischt Genre munter zusammen. Kann die spannende Dreiecks-Beziehung auch spielerisch überzeugen?

Das Cover-Bild von Catherine: Full Body.
© Atlus / SEGA / Koch Media

Fazit

Ist Catherine ein Puzzler mit Erzählbasis oder ein Dialogadventure mit Puzzlelementen? Die Antwort liegt im Auge des Betrachters, führt aber in jedem Fall zu einem äußerst gelungenen Mix. Die vom Spieler sehr subtil, aber bis hin zu verschiedenen Enden beeinflussbare Geschichte wird ebenso spannend wie überzeugend  in einem markanten Anime-Artdesign erzählt. Und sie verdient ein Extralob für den Versuch, sich schwieriger Themen wie Beziehungsängsten oder Fremdgehen anzunehmen. Dass sie dabei ohne Pathos oder erhobenen Zeigefinger die vielschichtigen Figuren beleuchtet, ist umso bemerkenswerter. Doch auch die Puzzle-Komponente kann sich sehen lassen: Irgendwo zwischen Sokoban, Q-Bert und einem „invertierten“ Tetris fordert das Block-Schieben nicht nur die kleinen grauen Zellen, sondern auch die Fingerfertigkeit. Schade ist allerdings, dass einem die ansonsten gute (Digipad-) Steuerung immer wieder kleine Knüppel zwischen die Beine wirft, wenn man hangelt oder sich im Bildhintergrund befindet. Dass die Charaktere in der ansonsten überzeugend inszenierten Geschichte gegen Ende vernachlässigt werden, ist ebenfalls bedauerlich. Doch auch mit diesen Mankos ist Catherine ein gegen den Strom schwimmender Geheimtipp, der niemanden mit einem Faible für außergewöhnliche Spiele kalt lassen dürfte.

Anm. d. Red.: Ein europäischer Release von Catherine für PS3 und 360 ist bereits bestätigt, ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest. Die 360-Version ist nicht codefree.
  1. Hab den Titel heute durchgespielt. Nachdem ich nach dem US-Release einige Zeit auf meine Bestellung warten musste (axelmusic), war ich als das Ding dann endlich ankam schon sehr froh über die Qualität der Love Is Over-Edition.
    Richtig schöne Sachen zum auspacken und bestaunen, und nicht nur irgend so ein digitales Codezeug um 3 Waffen zu erhalten, einen Soundtrack am PC zu hören oder 'nen lieblosen Bonus-Charakter.
    Ich finde es genial, wenn ich die liebe zum Detail schon erkennen kann, bevor das Spiel überhaupt in der Konsole rotiert.
    Zum Spielablauf an sich - perfekt ist der Titel sicher nicht, aber welches Spiel kann das schon von sich behaupten. Das hinter die Blöcke rutschen in Kombination mit der invertierten Steuerung ist schon ein selten dämlicher Einfall. Aber abgesehen davon, hat der Titel ganz Atlus-typisch auch so viel einzigartiges.
    Ganz viele krude, tolle Designideen, interessante Charaktere und ein schnelles, eingängiges Spielprinzip zum Beispiel.
    Scheitert man anfangs noch an Kleinigkeiten und versucht, sich unbeholfen in die Spielmechanik einzufinden, indem man einfach mal ein bisschen umherschiebt und sich darüber aufregt, warum das alles nicht funktioniert, kann man auf der anderen Seite aber auch mit dem Spielen nicht aufhören, da hier im Prinzip keine langen Levelwiederholungen gespielt werden müssen. Alles geht ganz schnell von der Hand.
    Hat man sich dann darüber hinaus mit der Spielmechanik und den Tricks des Hangelns, Kletterns und Schiebens so weit angefreundet, kann man einen richtigen Spielerprozess an sich selbst festmachen. Es fühlt sich mit späterem Spielverlauf richtig gut an, die Puzzle-Passagen zu meistern, während um einen herum die Spielhölle losbricht. Man kann dieses Spiel richtiggehend lernen und es verlangt einem einiges ab! :)
    Alles in allem, in Kombination mit den Passagen zwischen den Puzzles und der Aufmachung der diversen, sozialen Konflikte die thematisiert werden ist der Titel wirklich genau die Mischung geworden, die ich...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1