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Chivalry: Medieval Warfare (Action) – Chivalry: Medieval Warfare

Trotz interessanter Ansätze konnten weder das epische Mount & Blade noch das blutige War of the Roses mit ihren mittelalterlichen Kampfsystemen vollends überzeugen. Jetzt schickt sich Chivalry: Medieval Warfare an, den Turnierdreikampf aus Hauen, Schießen und Stechen für sich zu entscheiden. Mehr zum Multiplayer-Actionspiel der Indie-Schmiede Torn Banner im Test.

© Torn Banner Studios / Mercenary Technology / Hardsuit Labs / Torn Banner Studios / Peter Games / Activision

Die bessere Bedienung

 

 

Per Tastendruck zum Sieg. Bei der Bedienung offenbart es seine Stärken.
Per Tastendruck zum Sieg. Bei der Bedienung offenbart es seine Stärken. © 4P/Screenshot

C mag nicht sonderlich ausgefeilt sein, bei der Bedienung kommt aber Freude auf. Da kann sich das in diesem Punkt missratene War of the Roses eine Scheibe abschneiden, denn so sollte die Steuerung eines mittelalterlichen Actionspiels funktionieren! Per linker Maustaste kann man butterweich zuschlagen, was so simpel ist, dass man es sogar im Eifer des Gefechts noch hinkriegt. Darüber hinaus gibt‘s weitere Schläge wie etwa über Kopf oder Zustechen, die ähnlich simpel sind. Pariert wird einfach mit der rechte Taste, was aber wie Treffer auch Kondition kostet. Ist der Balken leer, kann man nicht mehr schlagen.

 

 

Noch einfacher ist der Bogen, bei dem man nur zielen und den Knopf drücken muss. Das war ja auch schon bei War of the Roses wie‘s Brezelbacken und läuft hier noch flotter. So muss man eigentlich nur noch darauf achten, wie weit man schießen will, da man dann halt vorhalten, im Bogen schießen oder höher zielen muss. Mit der Armbrust kann man auch zielen, obwohl diese eigentlich erst im Spätmittelalter populär wurden. Aufziehen muss man sie auch, was aber viel  schneller und damit unrealistischer als im Rosenkrieg abläuft. Praktisch ist der große Schild, hinter dem sich speziell Armbrustschützen verbergen.

 

Hochmittelalterliche Waffen

 

 

Die Waffen und Typen kann man an einem Nachmittag durchprobieren.
Die vorgegebenen Waffen und Typen kann man an einem Nachmittag durchprobieren. © 4P/Screenshot

Dass man sich im Hochmittelalter befindet, merkt man auch an der Bewaffnung: Hier gibt es nur je vier Typen zur Wahl, die recht 08/15-mäßig ausgestattet sind. Auf jeder Seite existieren Bogenschütze, leichter Kämpfer, Pikenier und schwerer Ritter, die sich aber nur äußerlich etwas vom Pendant unterscheiden. Die Masons schmücken sich Rot, während sich die Agathas in Blau hüllen, die Rüstung bleibt aber immer dieselbe. Man kann also weder seinen Recken mit einer fetten Ritterrüstung einkleiden noch einen eigenen Helmbusch kreieren.      

 

 

Bei War of the Roses ging manches schneller, speziell was die Waffen anbelangte, die bei C erst langwierig freigespielt werden müssen. Immerhin darf man auch Haupt- und Nebenbewaffnung wählen, die etwa aus Langschwert, Axt und Wurfmesser bestehen könnte. Auch hier kann man zwischen den Waffen hin und her schalten, wenn man damit im Kampf besser zurechtkommt. So machen Zweihänder zwar mehr Schaden, man braucht aber auch länger, um erneut zuzuschlagen. Auch hier muss man die richtige Mischung finden, um zu bestehen.               

 

Ansehnliches Gemetzel

 

 

Die Schlachten sehen ansehnlich aus. Ab und zu verliert einer den Kopf...
Die Schlachten sehen ansehnlich aus. Ab und zu verliert einer den Kopf… © 4P/Screenshot

In den Kämpfen geht’s zur Sache, auch wenn das Schlachten nicht ganz so blutig wie bei der Konkurrenz ausfällt. Da wird schon mal ein Arm  oder Kopf abgerissen, der dann liegen bleibt. Den makaberen Todesstoß muss man einem Gegner aber nicht verpassen, da es keine Punkte fürs reine Abschlachten gibt. Die Abrechnung nach jeder Schlacht dient daher der puren Information, wie viel man geleistet hat. Die Unreal Engine sorgt dafür, dass die Szenerie überzeugt. Zudem ist für Abwechslung gesorgt, wenn man im Fluss kämpft, vor einem dunklen Gemäuer oder in einer orientalischen Stadt.

 

 

Leider ist vieles oft pure Staffage, denn es gibt wenig, was man im Kampf einsetzen könnte. Schützen werden vielleicht mal eine erhobene Position oder Deckung finden, so dass sie in aller Ruhe auf den Feind zielen können. Die Arena sieht zwar beeindruckend aus, aber ihre klassische Architektur lässt sich bis auf eine paar Hebel kaum taktisch einsetzen. Zwar erscheint man waschecht aus dem Boden, wie das auch im Kolosseum der Fall war, aber das war’s auch schon. Dann ist wieder Kampf Mann gegen Mann angesagt, wo meist der Geschicktere oder Schnellere gewinnt.

Unbefriedigender Ablauf          

 

Ansonsten laufen die Schlachten hektischer, als es die gelungene Steuerung vermuten ließe. Wie schon bei War of the Roses stirbt man öfters, als einem lieb ist. Man wird dann nach einiger Zeit wieder belebt, stürmt vor, nur um gleich wieder zu sterben. Das viel zu kurze Leben lässt sich auch nicht durch eine Heilung verlängern, denn es gibt keine entsprechende Funktion. Allerdings steigt der Lebensbalken langsam wieder an, wenn man unbehelligt bleibt; nur kommt das im Eifer des Gefechts fast nie vor.

 

Mit das größte Manko ist, dass kaum echter Fortschritt zu erkennen ist, weder hinsichtlich der Waffen noch Rüstungen oder Fähigkeiten. So bleibt immer das ungute Gefühl, dass man irgendetwas falsch macht, ohne es wirklich beeinflussen zu können. Kurzfristig hilft da nur, noch mehr Tricks und Kniffe übers Tutorial zu erlernen, da neue Waffen freispielen eine Ewigkeit dauert. 

 

  1. Aha 59 % weil kein XP System, typisch 4P
    Das Game hat 70+ verdient, das macht sau mäßig Fun, nur weil der "Tester" wahrscheinlich gesuckt hat und gleich das Spiel wieder weggelegt hat bietet es keine Motivation, dann kann er Counter-Strike 10 % geben ohne XP und wechselnde Fraktionen hahah fail

  2. Habs mir gestern bei Steam für 11,49 € (-50%) geholt. Mir hat es auf Anhieb Spaß gemacht. Viel mehr Spaß als andere Ego-Shooter. Vom Spielprinzip ist es ja nichts anderes.
    Gerade was hier im Test erwähnt wird, das man viel zu schnell stirbt, hab ich anders empfunden.
    Ich finde das Spiel ziemlich einsteigerfreundlich. Hier hatte ich auf Anhieb deutlich mehr Erfolgserlebnisse als z.B. bei Modern Warfare und Co.
    Wer Onlinegefechte mag und wem das Setting und das Kampfsystem zusagt, sollte spätestens bis zum 22. Juli zuschlagen! :)

  3. Nachdem ich es mir bei einem Steam-Deal geholt habe, muss ich auch zugeben: Mir gefällt's.
    Chivalry ist ein puristisches Mittelalter-Kampfspiel, das Schwertscharmützel aus der Ego-Perspektive so gekonnt umsetzt wie sonst nur wenige andere Spiele.

  4. Kann die Wertung auch nicht nachvollziehen, höchstens wenn es ein Vollpreistitel wäre. Macht echt spaß und man bekommt richtig angst in der Egoperspektive wenn auf einen eingedroschen wird und sucht verzweifelt nach Deckung, fühl mich mittendrin in dem Spiel und finde es dadurch auch besser als War of the Roses. Auch das blocken ist viel intuitiver und das es keine Pferde gibt, darüber kann ich hinwegsehen.

  5. Also so richtig nachvollziehen kann ich die Wertung nicht; ich war sogar regelrecht geschockt, am Ende nur eine 59 zu lesen. Zum Spiel selber kann ich sagen, dass es durchaus kurzweilig ist. Es beschäftigt mich nicht einen ganzen Abend, aber als Spiel für Zwischendurch ist es super und da ist mir die Wertung doch deutlich zu niedrig. Balancing hin oder her, das Spiel ist hier zu schlecht bewertet. Ich hoffe nur, dass sich nicht allzu viele von der Wertung beeinflussen lassen. Ich hätte was im 70er-Bereich gegeben, denn das Spiel hat Schwächen, keine Frage.
    Ich habe das Spiel übrigens für knapp 11 € erstanden, und ich bereue es keine Sekunde.

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