Selbstverständlich lässt das Déjà-vu nicht lange auf sich warten, wenn man in Ego-Sicht mit einer Wumme durch Testkammern voller Umgebungsrätsel wandert und dabei von einer Stimme aus dem Off begleitet wird, die mittlerweile sogar auf Deutsch spricht. Die eifert mit zynischen sowie sarkastischen Bemerkungen einer gewissen KI namens GlaDOS nach und lacht mich als Spieler nach einem tödlichen Fehler auch gerne mal hemmunglos aus. Oder sie weist mich in meiner Denkphase darauf hin, dass einfaches Rumstehen eigentlich nicht zum Test gehört und ich mich doch besser nach der Tür umsehen soll, die mit den Buchstaben E, X, I, T gekennzeichnet ist.
Die Qualität des überragenden Vorbilds wird zwar weder auf Englisch noch Deutsch erreicht, doch man muss trotzdem immer wieder schmunzeln, wenn sich der Erzähler zu Wort meldet. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem er anfängt, sich zunehmend mit den gleichen Sprüchen zu wiederholen.
Farben statt Portale
Das Spielprinzip ist ähnlich leicht durchschaut wie bei Portal. Allerdings verschießt man mit dieser Kanone keine Portale, sondern Farbkugeln. Darf man Gegenstände und Wände in den ersten Leveln lediglich mit Gelb einfärben, gesellen sich bald auch die beiden restlichen Primärfarben Rot und Blau dazu, zwischen denen man umschalten kann – vergleichbar mit Munitionstypen. Doch damit nicht genug, denn auch die Mischung macht’s: Wer z.B. zuerst die gelbe Farbe auf eine Stelle schießt und mit einem blauen Schuss nachlegt, färbt sie schließlich grün. Einfache Farbenlehre halt. Spätestens, wenn es irgendwann etwas hektischer zugeht, darf man froh sein, das alte Wissen aus dem Kunstunterricht wieder aufgefrischt zu haben.
Ab in die Sackgasse
Gerade in späteren Abschnitten, in denen der Kopf angesichts der Herausforderungen schon mal etwas stärker raucht, können diese Sackgassen hin und wieder frustrierend sein. Dazu gesellt sich das schwankende Niveau bei den Rätseln: Anstatt den Schwierigkeitsgrad kontinuierlich zu steigern, springt man zu oft zwischen komplexen und kinderleichten Lösungen hin und her. Schön dagegen, dass man es auch in höheren Stufen noch schafft, mit neuen Spielelementen oder Situationen zu überraschen – etwa Platten auf dem Boden, die sich ebenfall einfärben lassen oder Abschnitte in der Dunkelheit, in denen es deutlich schwerer fällt, die Farben im Kegel der Taschenlampe überhaupt richtig zu erkennen.
Wait wait wait...
Chroma Gun gibts jetzt für PSVR? O_O
Ich mag solche Spiele grundsätzlich und war vom Spiel leider ein wenig enttäuscht (hab die Demo getestet). Mit VR Support hat das aber wieder eine ganz neue Anlaufstelle.
Das Spiel kommt auf meine PSVR-Liste :O
Sehr schade, dass VR nur auf der PS4 untersützt wird. Auf der Vive hätte ich es sehr gern gespielt.