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City Life (Simulation) – City Life

In City Life von Monte Cristo geht es weniger um reinen Städtebau als um die Bewohner, deren widerstreitende Wünsche ihr als Bürgermeister unter einen Hut bringen müsst. Leider kommt ihr schnell zu der Erkenntnis, dass das Zauberwort „Trennung“ und nicht „Gemeinsamkeit“ heißt. Denn Multikulti funktioniert auch hier nur bedingt. Aber lest selbst. 

© Monte Cristo / Deep Silver (PC) / Monte Cristo (DS)

Was geht noch?

Wenn eine Stadt mal läuft, dann gibt es eigentlich wenig, was sie noch aus der Bahn werfen kann. Keine Erdbeben, Ufo-Landungen oder Godzilla-Attacken wie bei Sim City! Keine brennenden Mülltonnen, Aufstände und auch

Die Stadt wuchert in alle Richtungen. Den unaufhaltsamen Höhenflug könnt ihr nur noch mutwillig vergeigen.

kein Atomkraft, das explodieren könnte. Meine Einwohner sind glücklich, das es fast schon langweilig ist. Ständig erhalte ich kriecherische Nachrichten, wie gut es ihnen geht. Nicht einmal ein Schlichtungsstelle brauche ich, da sich meine Bewohner auch so vertragen. Erst wenn die Viertel aufgrund der Ausdehnung der Stadt aneinander stoßen und neue Klassen entstehen, könnte sich das schlagartig ändern.

Eine gewisse Routine schleicht sich ein. Ich koche mir schon mal einen Tee, um die Zeit zu überbrücken, bis ich wieder genug Geld für einen neuen Wolkenkratzer habe. Selbst die Gebäude sind kinderleicht zu bauen, da sogar die Straßen automatisch verlegt werden, wenn ihr das möchtet. Die Straßen stellen die Verbindung her, damit die Leute auch an ihren Arbeitsplatz gelangen. Auch hier könnt ihr Schnellstraßen, Autobahnen und Brücken errichten, die mehr Geld für Wartung kosten. Leider bietet auch der Bau einer neuen Stadt wenig Neues, da er trotz neuem Terrain ganz ähnlich abläuft.

Späte Herausforderungen

Trotz allem gibt es auch im späteren Spiel noch Herausforderndes, das mich länger bei der Stange hält. Obwohl es nicht übermäßig viel Gebäude gibt, kommen immer wieder neue wie der Friedhof hinzu, die erst aber einer

Wohin nur mit den Besserverdienern? Abseits des Trubels könnte ihre Ansiedlung gelingen, da es hier weniger Spannungen gibt. 

bestimmten Einwohnerzahl freigeschaltet werden. Auch der Tourismus spielt erst ab einer gewissen Größe der Stadt eine Rolle: Ihr könnt dann Hotels errichten, zunächst klein aber mit zunehmender Einwohnerzahl immer größer. Genauso wie einen Flughafen, ein Taxi-Netz und eine U-Bahn. Gut auch, dass mir das Spiel immer wieder die Wahl lässt, wie ich konkret vorgehe. Die Sache mit dem Strom ist da nur ein Beispiel: Lieber teuren Ökostrom oder doch billigen Strom, der die Umwelt verschmutzt? 

Ein Anreiz durchzuhalten, sind die neuen Schichten, die eure Stadt in Unordnung bringen. Die besseren Kreise müsst ihr euch erst freispielen, indem ihr Aufstiegsmöglichkeiten schafft. In einer Musikstudio werden aus den lahmen Hippies Trendsetter, die viel Geld verjubeln. Ihr braucht natürlich auch Bildungseinrichtungen wie Schule, Bibliothek oder Gymnasium, damit aus euren Arbeitern Schlipsträger werden, die dann die Fabriken managen. Das bringt mehr Geld als eine Werkstatt ohne Chef. Auch wenn sie nicht derart individuell wie bei den Sims sind, gibt es für sie selbstverständlich auch spezielle Vergnügungen und Arbeitsstätten wie das Architekturbüro.

Grafik und Sound

Klar, dass ein Spiel wie City Life viele Statistiken, Spezialkarten und Auflistungen bereit hält, die allerdings recht übersichtlich gestaltet sind. Aber so trocken, wie sich jetzt vielleicht das liest, ist es gar nicht. Optisch kann

In den Straßen tummeln sich bei näherer Betrachtung Klone.

 sich das 3D-Spiel durchaus sehen lassen, wie ihr beim Zoom von ganz oben nach ganz unten aufs Straßenpflaster seht. Mit Tycoon City: New York kann es sich trotzdem nicht ganz messen, denn dafür sind zu viele Klone auf dem Bürgersteig unterwegs. Die amerikanischen PKWs gleichen sich ebenfalls wie ein Ei dem anderen. Obwohl sich der Detailgrad einstellen lässt, sind die Gebäude weniger detailreich und ein echtes Gewusel gibt es auch eher selten. Die Präsentation ist eher nüchtern, da es abgesehen von den Erinnerungen rechts unten keine auflockernden Zwischensequenzen oder Filme gibt. Natürlich entfällt so auch die Belohnung in Form eines kurzen Filmbeitrags, wie es sie bei Tycoon City nach bestandenen Missionen gab.

Die Musik, die sich bestenfalls als unauffällig bezeichnen lässt, kommt leider beim Laden und Speichern ins Stocken, was zum Sound-Ruckeln führt. Wenn ihr die Musik ausschaltet, dann wird die ganze Misere der kaum vorhandenen Geräuschkulisse offenbar. Anders als bei Tycoon City, wo einzelne Personen zu hören waren, ist auf der Straße nur Geräuschmatsch zu vernehmen. Auch in punkto Sprachausgabe gibt sich City Life eher stumm wie ein Fisch, denn sie glänzt leider durch Abwesenheit. Tipps bekommt ihr also in bildlicher Form. 
           

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