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Conglomerate 451 (Rollenspiel) – Dungeon-Crawler mit Klon-Agenten

Mit Conglomerate 451 laden RuneHeads und 1C Company in eine Cyberpunk-Welt, in der man mit geklonten Agenten für Recht und Ordnung sorgen soll. Wir haben angeheuert und das Sci-Fi-Rollenspiel einem Test unterzogen.

© RuneHeads / 1C Entertainment / 34BigThings

Taktische Routine

Bevor Treffer an der Lebensenergie nagen, müssen sie in der Regel aber erst ein durch begrenzte Stromreserven sowie mit speziellen Fertigkeiten aufladbares Schutzschild durchdringen. Taktisch kluge Teamabstimmungen und Energieumwandlungen sind entsprechend wichtig. Trotzdem werden die Kämpfe aufgrund der geringen Gegnervielfalt schnell zur Routine. Auch die aus immer denselben Versatzstücken prozedural generierten Schauplätze und ständig gleichen Aufgabenstellungen, wie Gegner töten oder Objekte bergen, verlieren schnell an Reiz. Selbst die Schalter- und Schlüsselaufgaben kennen kaum Varianz.

Zwar ist es interessant, dass man die Umgebung nach verwertbaren Bauteilen scannen und quasi jedes Schloss oder Hindernis auch ohne passenden Schlüssel knacken kann, wenn man über die nötige Akkukapazität und Hacking-Expertise verfügt. Aber die damit verbundenen Minispiele sind ähnlich dröge wie die vor den Einsätzen aufsuchbaren Stadtareale, in denen man sich Vorteile verschaffen sowie Medikamente und andere Hilfsmittel erstehen kann. Wer will, kann auch geborgene Aufzeichnungen dekodieren und so mehr über die Welt von Conglomerate 451 erfahren, abkömmliche Agenten selbstständig auf Einsätze schicken sowie mit Zufallsereignissen in Verbindung stehende Entscheidungen treffen.

Erzählerische Mogelpackung

Vor Spielbeginn hat man sogar die Wahl zwischen Story- und Endlos-Modus. Doch die Handlung kocht selbst im Story-Modus, bei dem einfach nur ein Zeitlimit von 75 Wochen bzw. Einsätzen gesetzt wird, akut auf Sparflamme. Die Inszenierung ist dürftig, die deutsche Lokalisierung durchwachsen, die Soundkulisse samt englischer Sprachausgabe extrem wiederholungsanfällig. Ziel ist es, Mission für Mission den Einfluss der vier Unterweltvereinigungen zu reduzieren und bei entsprechend niedrigem Pegel ihre Bosse zu eliminieren. Echte Story-Sequenzen gibt’s wie im Endlos-Modus nur ganz am Anfang. Und wer vorzeitig den Sektor befreit und alle Bandenchefs eliminiert hat, muss trotzdem weiter irgendwelche Missionen absolvieren, bis die 75. Woche erreicht ist, um das Spiel erfolgreich zu beenden…

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Die geklonten Einsatzkräfte und ihre Ausrüstung lassen sich individuell modifizieren. © 4P/Screenshot

Ansonsten sammelt man Bauteile, Credits, Vitalin, Ruf und Tech als Ressourcen, um damit neue Klonagenten zu produzieren, Modifikationen an Team und Ausrüstung vorzunehmen sowie das Hauptquartier auszubauen. Dadurch erhält man immer mächtigere und facettenreiche Anpassungsmöglichkeiten. So lassen sich den acht klonbaren Charakterklassen verschiedene Startboni injizieren, Fertigkeiten optimieren und kybernetische Implantate einpflanzen. Letztere steigern zwar die Angriffs- und Abwehrkräfte der Agenten, machen sie aber auch anfälliger gegen Strom- und EMP-basierte Angriffe. Zudem büßen sie sukzessive an Menschlichkeit ein.

Therapiebedürftig

Darüber hinaus können Kämpfe körperliche und geistige Gebrechen nach sich ziehen, die nicht behandelt schnell chronisch werden können. Wirksame Therapietanks müssen aber erst gebaut und aufgerüstet werden, um ausreichend Erfolg auf Heilung zu gewährleisten. Wer genug Kampferfahrung sammelt, steigt im Rang auf, was jedes Mal mit einem frei wählbaren Verbesserungspaket der Charaktereigenschaften belohnt wird.

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In Therapien kann man versuchen, geistige und körperliche Gebrechen der Agenten zu kurieren. © 4P/Screenshot

Technisch ist der von der Unity-Engine angetriebene Titel eher unspektakulär. Die Schauplätze wirken statisch und steril, die Animationen und Effekte zweckmäßig. Die Benutzerführung lässt teils ebenfalls zu wünschen übrig, Erklärungen sind Mangelware. Gespeichert wird vollautomatisch auf einem Speicherplatz. Identische Gegner sind auf der Zugfolgenleiste nicht unterscheidbar. Sofaspieler, die mit Controller unterwegs sind, können manche Funktionen wie das Hacking, das Ausrüsten oder das Entsenden von Zweit-Teams ohne Zuhilfenahme der Maus nur eingeschränkt oder gar nicht richtig nutzen. Und jedes von Gegnern hinterlassene Beutestück muss einzeln animiert von Hand aufgehoben werden, statt es beim Passieren automatisch aufzusammeln.

  1. Ich bin dem Link auf lemon64 gefolgt, der zur en.wikipedia führt.
    Ich ändere meine Antwort auf Deine Frage, ob die Autorenschaft bei lemon64 nicht angegeben sei, zu: "Doch, die Autorenschaft ist auf lemon64 angegeben."
    Ob eine unvollständige Angabe eine falsche Angabe ist, diskutieren wir lieber nicht hier.

  2. DancingDan hat geschrieben: 10.03.2020 19:25 Die Autorenschaft ist bei lemon64 nicht angegeben?
    Doch. "Developer: Ray Bradbury" und Developer würde ich bei einem Textadventure als Autor(-enkollektiv) betrachten.

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