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Cris Tales (Rollenspiel) – Zu wenig Zeit gehabt?

Cris Tales war eine der Überraschungen auf der gamescom 2019. In dem Japan-Rollenspiel kann man Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig erleben. Doch irgendwie will die interessante Idee nicht so richtig zünden.

© Dreams Uncorporated, SYCK / Modus Games

Kampf mit der Zeit

Auch in den rundenbasierten Kämpfen, die von ihrer textuellen Aufmachung leicht an Persona 5 erinnern, bietet die Zeitmechanik kreative Vorgehensweisen, wobei nur Crisbell mit der Zeit hantieren darf. Die anderen Charaktere des Party-Trios haben andere, „normalere“ Fähigkeiten. Wilhelm setzt z.B. auf Naturkräfte. Er kann einen Samen einpflanzen, der in Zusammenspiel mit Crisbells Zeitkräften zu einem giftigen Baum mit Flächenschaden wird – so entsteht quasi eine Zeitcombo.  
 
Crisbell kann die Gegner vorwärts und rückwärts durch die Zeit schicken – was durch ihre Platzierung auf dem Schlachtfeld (links: in die Vergangenheit; rechts: in die Zukunft) bedingt ist. Durch das Hantieren mit der Zeit kann man die Stärke der Feinde beeinflussen. Prinzipiell werden Gegner in die Vergangenheit flinker, aber schwächer, während sie in der Zukunft langsamer, aber ggf. mächtiger sind, weil sie neue Attacken oder Zauber gelernt haben. Außerdem können gewisse Statuseffekte durch andere Attacken oder Zauber mit der Zeit abgeändert werden. Ein Wasserzauber lässt mit der Zeit eine Rüstung bzw. Metall rosten.  
 
Timing-Bonussystem für Attacken

Außerdem gibt es wie in Paper Mario ein Bonussystem für Attacken: Wenn man im richtigen Moment die Kampftaste drückt, wird der Angriff oder die Verteidigung besonders effektiv ausfallen. Es gibt dabei visuelle Hinweise, die beim Timing helfen, aber in langen Kämpfen kann es ermüdend sein, immer exakt auf das Timing zu setzen. Es gibt übrigens keine Möglichkeit, um dieses Timing-Feature auszuschalten oder das Zeitfenster für die Reaktion auf den Angriff zu vergrößern. Irgendwie passt dieses Feature nicht sonderlich gut in das eher gemächliche Spielgefühl.  
 

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Am oberen Bildschirmrand zeigt eine Leiste an, welcher Figur als Nächstes an der Reihe ist. © 4P/Screenshot

Abgesehen von der überschaubaren Gegnervielfalt fallen bei den Kämpfen bzw. bei der Ausbalancierung einige Schwächen auf. Viele Kämpfe sind zu leicht, vor allem nachdem Crisbell heilen kann. Darüber hinaus sind viele Standard-Kämpfe zu kurz, um die Zeitfertigkeiten richtig einsetzen zu können. In der Regel reicht es aus, die Standard-Attacken zu benutzen, anstatt die aufwändigeren Zeitcombos zu setzen und paradoxerweise fehlt bei vielen Bosskämpfen die nötige Kampffreiheit, weil man bestimmte Attacken gezielt kontern muss, um weiterzukommen, was zu gelegentlichen und nicht wirklich passenden Schwierigkeitsspitzen führt. Des Weiteren könnten die Interaktionen zwischen den Gruppenmitgliedern und den Zeitebenen ruhig stärker ausfallen.
 
Cris Tales auf PC und Switch

Noch ein Wort zu den getesteten Umsetzungen. Bei der Switch-Version stören viele und relativ lange Ladezeiten den Spielfluss. Die PC-Version bietet keine Einstellungsmöglichkeiten für Steuerung und Grafik (nicht mal Auflösung). Es gibt lediglich Audio-Optionen. Da die Maus nicht zum Einsatz kommt, lässt sich das Spiel auf dem PC am besten mit Controller steuern.

  1. Todesglubsch hat geschrieben: 25.08.2021 18:55 Merk ich. Ich hab wenigstens den Anstand alles zu bemeckern, auch wenn mir was Spaß macht :D
    Joa, wobei es oft fast so scheint, als würde dir nix Spaß machen. Ich bin schon zynisch genug und finde mehr als genug Spiele eher so lala (aktuell ist es Ratchet and Clank Rift Apart, aber ich bin noch drin, mal sehen, wie es wird).
    Positivität ist ein netter Ausgleich für mich. Wenn ich noch negativer würde, könnte ich gleich zurück in Therapie. :lol:

  2. Psycake hat geschrieben: 25.08.2021 18:08 Ich fand auch Ni No Kuni eher enttäuschend und mittelmäßig.
    Nüchtern gesprochen war's das ja auch. Das Artdesign war charmant, aber das war's auch schon. Story war lasch, das Studio Ghibli-Budget reichte nur für die erste Spielhälfte, das Kampfsystem war zu simpel. usw.
    Und Nier Replicant war eine der nervigsten, frustrierendsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe!
    Ich hab zweimal versucht das Original zu spielen und gab auf. Da sich nichts im Remaster geändert hat, kann ich auch das verstehen.
    ... mein Spielegeschmack wäre in irgendeiner Form oder Farbe nachvollziehbar oder würde Sinn ergeben.
    Merk ich. Ich hab wenigstens den Anstand alles zu bemeckern, auch wenn mir was Spaß macht :D

  3. Todesglubsch hat geschrieben: 25.08.2021 15:52
    Psycake hat geschrieben: 20.08.2021 18:39 Ich habe das Spiel kürzlich beendet und muss leider sagen, dass ich eher enttäuscht war.
    Jetzt weiß ich endlich wo du den Schlussstrich ziehst :D
    Weißt du nicht. Ich fand auch Ni No Kuni eher enttäuschend und mittelmäßig. Und Nier Replicant war eine der nervigsten, frustrierendsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe! Ich will ja nicht, dass du glaubst, mein Spielegeschmack wäre in irgendeiner Form oder Farbe nachvollziehbar oder würde Sinn ergeben. ;)

  4. Psycake hat geschrieben: 20.08.2021 18:39 Ich habe das Spiel kürzlich beendet und muss leider sagen, dass ich eher enttäuscht war.
    Jetzt weiß ich endlich wo du den Schlussstrich ziehst :D
    Find die Wertung ja eigentlich schade, die Demo war vielversprechend.
    Gezögert habe ich wegen dem Publisher, bei Modus hab ich grundsätzlich Skepsis.

  5. Toll.. das Endfazit entspricht meiner Vorab Kritik / Prognose nach der Demo.. jetzt frage ich mich, warum man mich für im Grunde die selbe Einschätzung fertig gemacht hat ^^ (jetzt nicht hier, aber allgemein gesprochen)

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