In offenen Gefechten spielt die KI ihre Trümpfe aus – in beengten Räumen ist die dagegen nur Mittelmaß. |
Ganz anders die Situation dagegen in beengten Räumen: Man ist sehr oft in Büros, Lagerhallen oder Militärbasen unterwegs – und da zeigt sich die KI von ihrer unkoordinierten Seite. Man bleibt einfach im Türrahmen stehen und lässt sich befeuern, man ignoriert vorhandene Deckung, man läuft am Spieler vorbei. Gelegentlich gibt es sogar Totalaussetzer: Da rennen Gegner pausenlos gegen Wände oder auf der Stelle, ignorieren den leblos neben ihnen zusammensackenden Kameraden und stehen blöd rum – gerade in Kombination mit dem Scharfschützengewehr und weiten Entfernungen sieht man diesen Fall oft. Ärgerlich ist außerdem, dass es so wenig unterschiedliche Gegner gibt: Ein paar Soldatenformen, dazu eine Hand voll unterschiedlicher Mollusken – das war’s. Hin und wieder wird Alcatraz von mitkämpfenden Soldaten begleitet, die allerdings selbständig vorgehen und weder Anweisungen entgegen nehmen noch groß zum Ausgang einer Schlacht beitragen – das meiste Feuer geht vom Spieler aus und auch auf ihn drauf. Kassiert er zuviel, lernt er die Freuden des Checkpunktsystems kennen: Die werden nämlich ausschließlich automatisch gesetzt, und das teilweise in ärgerlich großem Abstand zueinander. Mit etwas Pech muss man also bereits bekannte Schlachten mehrmals schlagen. Dankbarerweise sind die Ladezeiten verhältnismäßig kurz, allerdings mit einer Ausnahme: Den Ladebildschirm zum Start des Spiels bekommt man sehr lange zu sehen.
Zu Fuß ist’s doch am schönsten!
Nicht nur beim Nanoanzug, auch in anderer Hinsicht wurde die Designschere angesetzt. Besonders spürbar ist das bei den Vehikeln, die sowohl in Far Cry als auch in Crysis eine sehr große Rolle hatten – kein Wunder, beide spielten auf einer sehr großen Insel. Crysis 2 ist zwar umfangreicher als die Vorgänger (man sollte locker mit zwölf Stunden Durchspielzeit rechnen), aber das Innenstadtszenario ist einfach nicht für Ausflüge mit dem Drachengleiter geschaffen. Konsequenterweise gibt es nur eine Hand voll Fahrzeugsequenzen, die ausnahmslos sehr kurz sind. Man kann sie meist folgerichtig auch
Crysis 2 bietet zwölf Stunden lang Spannung auf höchstem Niveau – echte Bosskämpfe oder ein aufregendes Finale gibt es aber leider nicht. |
zu Fuß absolvieren, aber in diesem Fall wird einem das Leben mit gegnerischen Helikoptern oder Panzern recht schwer gemacht – so ganz unnütz sind die Fahrzeuge also auch nicht. In einer Hinsicht verabschiedet sich Crytek auch mit voller Absicht komplett von einem bekannten und (wie im Falle von Killzone 3 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1983133′)“>) auch überstrapazierten Genrestandard: Der Railsequenz, in der man zum Bordschützen degradiert wird. Die gibt es nämlich im ganzen Spiel nicht.
Das ist auch gut so, denn dadurch hat man mehr Zeit, sich auf das exzellente Leveldesign zu konzentrieren: Egal ob man sich durch das beeindruckend verwüstete Manhattan kämpft, durch ein höllisch loderndes Gebäude rennt, sich mit Nanovision (eine Wärmebildanzeige) durch gigantische Staubwolken und Dunkelheit kämpft oder dabei zusieht, wie ein Freeway einfach auseinander bricht – die Bilder sind zum Teil bewundernswert. Besonders die Rauch- und Staubentwicklung, die ein zusammenstürzendes Gebäude unweigerlich nach sich zieht, ist besonders auf dem PC bemerkenswert – selbst ohne Raucherlunge ist man versucht, da mal eben zu husten. Allerdings ist die Umgebung nicht sehr interaktiv: Viele Objekte kann man aufnehmen, manche zerstören – aber ein Großteil der Umgebung bleibt bei Beschuss bemerkenswert stabil. Auch bekommt man speziell auf den Konsolen viele Grafikfehler und technische Schwächen zu sehen: Da werden Gegner von Position zu Position gebeamt, da bauen sich kleine Objekte in wenigen Metern Abstand vor einem auf – auf 360 und PS3 lässt die neue CryEngine ordentlich Federn.
Ist der Tarnmodus an? Wirklich?
Hans Zimmer ist ein sehr aktiver Mann. Man kann von seinen Kompositionen halten, was man möchte (auch durch die 4P-Redaktion verläuft ein breiter Graben, der die Ufer des Geschmacks von denen des Unwissens teilt), aber was er macht, das macht er verdammt gut. Und genau das gilt auch für das Crysis 2-Titelthema – es rummst, es wummst, es fiept, es stimmt hervorragend auf das Spiel ein. Hans war auch noch an weiteren Stücken beteiligt, aber der
Die Story wird solide inszeniert, aber kommt nicht über Independence Day-Niveau heraus. Außerdem sind die Rendervideos sehr krümelig aufgelöst. |
Großteil der orchestralen Untermalung geht auf das Konto des jungen Borislav Slavov, der vorher u.a. den Score zu Two Worlds 2 schrieb und an Risen sowie Knights of Honor beteiligt war. Der Soundtrack erfüllt alle Ansprüche, die man auch an die Begleitung eines erstklassigen Actionfilms stellen würde: Er trägt das Szenario in ruhigen Momenten, er braust zur Action mächtig auf, er betont Filmsequenzen. Er ist nicht filigran, aber er hat Power.
Das gilt auch für die Soundeffekte: Mit einem guten 5.1-System geht Crysis 2 fantastisch ab! Neben den Effekten ist vor allem auch die Anzugstimme prägnant, die dieses Mal ausschließlich männlich ertönt – und etwas zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Ist ja schön und gut, dass mir dieser bodenlose Bass meine Missionsziele vorkaut, aber spätestens nach dem 200ten »Tarnmodus aktiviert« möchte ich mit Nanopower beschleunigte Stiefelabdrücke in seinem Stimmgenerator hinterlassen – das ist auf Dauer echt penetrant. Weitaus angenehmer dagegen die gelegentlichen Radiodurchsagen von »Radio Free Manhattan«, die allerdings im Falle der 360-Version nur auf Deutsch erklingen – oder auf Türkisch! Keine Ahnung, ob Crytek da eine bislang unentdeckte Zielgruppe für Crysis 2 aufgetan hat, aber die englische Tonspur ist nur auf der PS3-Fassung enthalten. Standardmäßig erklingt auch die PC-Version nur auf Deutsch, aber über einen Umweg bekommt man auch hier andere Sprachen zu hören: Die Fassung muss über den mitgelieferten EA Download Manager registriert werden. Diesen Manager kann man, ähnlich wie Steam, auch dazu nutzen, bereits registrierte Spiele erneut herunterzuladen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man dann auf die DVD im Laufwerk verzichten kann – stellt man die Sprache des Managers um, wird auch die Spielsprache entsprechend angepasst.
Ich vermisse neben Crysis noch viel mehr Far Cry, den ersten Teil. Das war ein geniales Spiel. Crysis hat da jedenfalls besser nachgefolgt als die "richtigen" Far Cry Fortsetzungen.
Wenn du Software suchst, die Hardware auch noch richtig fordert, kann man im Moment eigentlich nur Star Citizen empfehlen ^^
Ist es verwerflich bis absurd wenn ich als Österreicher Crysis nachtrauere? Schade das diese Zeiten als Ego-Shooter Liebhaber längst vorbei sind....Gute (Singleplayer) Ego-Shooter die die technischen Grenzen und darüber hinaus ausreizen gibt es kaum bis gar nicht mehr.... Und dann noch zusätzlich mit annehmbarer , guter Story und coolen Gameplay Mechaniken. Alles auf High End Hardware gebürstet. Geile Zeit als "Gamer" und Technik / Hardware Enthusiast (LOL)...Ich vermisse crysis und prophet.........
Jup, finde ich tatsächlich nach dem Kauf einer neuen Grafikkarte am schönsten. Einfach mal die alten Spiele installieren, die damals nie so ganz flüssig liefen. Ryse steht auch noch auf meiner Liste.
PC ist wirklich eine tolle Plattform. Mit der PS4 habe ich seit ein paar Wochen keinen Spaß mehr. Man merkt einfach, dass das alles nicht mehr richtig performant läuft.
freu mich schon auf rdr2 in 5 jahren in 8k auf einer rtx 4050 silent edition.
greetingz
Tada! Gruß zurück ins Jahr 2011.
Im Jahr 2019, mit eine GeForce RTX 2070 Super, sieht das Spiel immer noch sehr sehr gut aus. Und spielt sich auch ordentlich flott. Haben wohl damals alles richtig gemacht.